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1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...

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22 Joachim Jahn<br />

Dressel 20 befanden 6. Bei den Münzen handelt es sich um Folles aus der<br />

Zeit vor 308; der Schatz wurde nach Ansicht aller Bearbeiter 308 vergraben.<br />

Leider befindet sich keine der Rollen mehr im Originalzustand'. Auf<br />

der einzigen publizierten Abbildung' einer geöffneten Rolle zählte Jucker°<br />

47-48 Münzen (Tafel 3).<br />

(3) Auch ein 1921 in Wettolsheim/Elsaß gefundener Hort enthielt Münzen<br />

(Folles), die in Lederrollen verpackt waren. Leider konnte schon<br />

Schaeffer unangetastete Rollen nicht mehr sehen, so daß die Stückzahl pro<br />

Rolle unbekannt ist ". Schaeffer bestimmte die Vergrabungszeit auf 313.<br />

(4) Schließlich wurde in Fyfield/England gegen Kriegsende ein Hort<br />

gefunden, „mang of the coins when first sent into the Museum were stuck<br />

together in such a way as to suggest that they had been packed in rouleaux<br />

in the manner observed in the almost contemporary Seltz hoard" ". Dieser<br />

Hort wurde nach Ansicht Leeds 307 vergraben.<br />

Den vorgestellten Funden von Geld in Lederrollen ist gemeinsam, daß<br />

sie Folles der Zeit von etwa 305 bis 335 enthalten. Die Frage, wieviel<br />

Münzen sich in einer Rolle befanden und wie diese Stückzahl zu deuten<br />

sei, wurde zuerst von Jucker gestellt ". Dieser ging von dem von Maxentius<br />

im Frühjahr 307 auf 1/48 römisches Pfund reduzierten und dann im<br />

Sommer 307 auch in Trier und Lyon im Gebiet Constantins zu diesem<br />

Münzfuß geprägten Follis aus: 48 Folles, die Jucker auf der Abbildung<br />

der geöffneten Lederrolle bei Forrer sah, entsprechen dann einem römischen<br />

Pfund. Zu diesem in großer Behutsamkeit vorgebrachte Erklärungsversuch<br />

bemerkt Jucker selbst, es sei nicht recht einsichtig, wozu Einpfundrollen<br />

von Münzen denn nützlich sein könnten. Mir scheint diese Erklärung<br />

nun auch wenig befriedigend zu sein. Jucker kannte den Kölner Fund nicht,<br />

bei dem die Zahl der tatsächlich abgepackten Stücke auf 50 bestimmt<br />

wurde. Diese Stückzahl könnte nun auch bei den Lederrollen des Schatzes<br />

von Seltz vorgelegen haben; möglicherweise hatte Forrer vor Ablichtung<br />

der geöffneten Rolle [Tafel 3, b] 2 Münzen entfernt oder, was mir zu-<br />

6 R. Forrer, L'Alsace romaine, Paris 1935, 187 Abb. X<strong>XXIX</strong> = Tafel 3; N. Lewis,<br />

A Hoard of folles from Seltz (Alsace), NNM 79, 1937; H. Herzfelder, RN 52, 1952,<br />

31-43; H. Jucker, JBHM 41-42, 1961-1962, 358-385; ders., SM 12, 1962, 28-30;<br />

M. Amandy, GNS 23, 1973, 103-106.<br />

7 Erst kürzlich wurden, wie Amandy (s. o.) berichtet, miteinander verbackene Münzen<br />

dieses Hortes getrennt und gereinigt.<br />

8 Forrer, a. a. 0. Abb. X<strong>XXIX</strong> 2 a (Originalzustand), b (geöffnet).<br />

9 Jucker a. a. 0. (1961-62) 360-1.<br />

10 F. A. Schaeffer, Bull Soc pour la conservation des monuments historiques cfAlsace 1926,<br />

93-94.<br />

" E. T. Leeds, A Hoard of Roman Folles from Diocletian Reform to Constantine Caesar<br />

found at Fyfield, Oxford 1946, 7.<br />

12 Jucker a. O. (1961-62) 360-361; dazu M. R. Alföldi in: A Survey of Numismatic<br />

Research 1960-1965 II, 202-203.

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