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1978-1979 Band XXVIII-XXIX - Bayerische Numismatische ...

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Buchbesprechungen<br />

Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 28/29, <strong>1978</strong>/79<br />

COLIN M.KRAAY, Archaic and Classical Greek Coins. London 1976,<br />

390 S., 64 Taf., 5 Karten.<br />

Das Buch wird vom Verlag als Handbuch zum griechischen Münzwesen der archaischen<br />

bis klassischen Epoche vorgestellt, ein Anspruch, der durchaus erfüllt wird. Mit Colin<br />

M. Kraay wurde ein Autor gewonnen, dessen Erfahrung und Befähigung zum Behandeln<br />

dieses Themas außer Frage stehen.<br />

Die Ausstattung des Tafelteils ist, technisch gesehen, nüchtern, aber für seinen Zweck<br />

völlig ausreichend. Eine Bestandsaufnahme des im behandelten Zeitraum wesentlichen<br />

Materials erfordert eine solche Menge von Abbildungen, daß man auf vergrößerte Wiedergaben<br />

der Münzen mit Recht verzichtet hat. Immerhin sind hier 1110 Münzen abgebildet.<br />

Alle Fotos wurden nach Gipsvorlagen angefertigt, so daß der optische Eindruck<br />

sehr einheitlich und frei von Nebeneffekten ist.<br />

Am Anfang des Textteils steht eine Einführung, die alle allgemeinen Aspekte der<br />

griechischen Numismatik, die dem Autor wesentlich erscheinen, berücksichtigt. Epigraphik<br />

und Münztechnik werden ebenso behandelt, wie die Methodologie der wissenschaftlichen<br />

Numismatik, etwa die Rekonstruktion der Stempelabfolgen zur Gewinnung einer relativen<br />

Chronologie.<br />

Die Ordnung der einzelnen Kapitel zum griechischen Geldwesen erfolgt nicht nach rein<br />

geographischen Prinzipien von West nach Ost, sondern berücksichtigt außer der Geographie<br />

auch die Bedeutung der einzelnen Münzherren oder Gemeinwesen und natürlich<br />

auch die Chronologie. So steht ein Kapitel über Kleinasien, speziell die frühe jonische<br />

Münzprägung berücksichtigend, am Anfang, gefolgt von Kapiteln, die ebenfalls wichtige<br />

Prägeorte und Handelsstädte behandeln, nämlich Aegina und die Inseln, Athen, Korinth<br />

und Euboea. Geographisch schließen daran die Kapitel über die Peloponnes, Zentralgriechenland,<br />

Makedonien und Thrakien an. Dem italischen Raum sind 2 Kapitel gewidmet,<br />

welche die Magna Graecia und Sizilien behandeln. Es folgt dann nochmals ein<br />

Kapitel über Kleinasien, eine Darstellung des Münzwesens in Westkleinasien vom 5. bis<br />

zum 4. Jahrhundert v. Chr. beinhaltend, daran anschließend ein Kapitel über das Münzwesen<br />

im persischen Großreich. Ein letztes Kapitel mit dem Titel „Coins in the Greek<br />

World" versucht die Stellung der griechischen Münze und des Münzwesens in seiner Zeit<br />

und seinem Umfeld zu verdeutlichen. Wirtschaftsgeschichte, Münzumlauf und Handels.<br />

verkehr im griechischen Bereich stellt der Autor hier zusammenfassend dar. Quellen für<br />

diese sehr gute, selbstverständlich auswählende Zusammenfassung sind einerseits die Nachrichten<br />

der antiken Autoren, andererseits die Münzen selbst in ihren Fundvergesellschaftungen.<br />

Eine Reihe von Appendices schließt das Buch ab. Sie erleichtern rasche Information<br />

über den Stoff. Am Anfang steht ein Appendix zur Metrologie, es folgt ein weiterer zu<br />

den Grundfragen des solonischen Münz- und Gewichtswesens, ferner als Appendix 3 ein<br />

Exkurs zum samisdien Münzwesen des 5. Jahrhunderts v. Chr. Die ausgewählte Bibliographie<br />

(Appendix 4) gibt einen ausgewogenen, nach Sachgebieten geordneten Überblick<br />

über die einschlägige Fachliteratur. Als letzter Appendix schließt sich noch ein Kartenteil<br />

an. Eine rasche, die Benützung des Werkes erleichternde Übersicht ermöglicht der am<br />

Schluß stehende Tafelnachweis.<br />

Als handbuchartige Einführung zum griechischen Münzwesen der archaischen und<br />

klassischen Zeit kann man dieses Werk unbedingt empfehlen.<br />

Bernhard Overbede

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