Haftung der freien Berufe: Zusammenfassung

7. Haftung des Anwalts
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7.1. Qualifikation des Anwaltsvertrages
Der Anwaltsvertrag lässt sich wie folgt qualifizieren:
a) Grundsätzlich:
Ein einfacher Auftrag
Dies gilt im gesamten Bereich der forensischen und nicht forensischen
Tätigkeit
Bei unentgeltlicher Prozessvertretung:
Das öffentliche Recht greift nur insofern ein, als der Anwalt vom Staat
honoriert wird.
b) Beim amtlichen Strafverteidiger
Es steht in einem öffentlich-rechtlichen Pflichtverhältnis.
7.2. Voraussetzung der Haftung
Rechtsgrundlage: Art. 398 OR „Haftung für getreue Ausführung“
a) Gleiche Sorgfalt wie der Arbeitnehmer im Arbeitsverhältnis
b) Haftung für getreue und sorgfältige Ausführung des ihm übertragenen
Geschäftes
c) Pflicht zur persönlichen Besorgung
Ausnahme:
a) Er ist zur Übertragung an einen Dritten ermächtigt
b) Er ist durch die Umstände genötigt
c) Die Vertretung wird übungsgemäss als zulässig betrachtet.
Haftung nach Art. 97 OR i.V.m. Art. 398 Abs. 2 OR
a) Schaden
b) Sorgfaltspflichtverletzung
c) Kausalzusammenhang zwischen Sorgfaltspflichtverletzung und
Schaden
d) Verschulden
7.3. Schadensbegriff im Vertragsrecht
1. Positives Vertragsinteresse
Herbeiführung des (hypothetischen) Vermögensstandes, wie er bei
gehöriger Erfüllung vorläge.
2. Erhaltungs- oder Integritätsinteresse
Kann sowohl im Rahmen des positiven wie auch des negativen
Interesses geschuldet sein.
Zusammenfassung Haftung der freien Berufe von Markus Widmer 31/50