Haftung der freien Berufe: Zusammenfassung

11.4. Die üblichen Formen der Zusammenarbeit
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Es gibt folgende Formen der Zusammenarbeit:
a) Unkostengemeinschaft (einfache Gesellschaft)
Zweck: Gemeinsame Büros / Teilung der Kosten
Gegen aussen treten die Anwälte selbständig auf.
Es verwenden eigenes Briefpapier / Vollmacht und haben eine eigene
Mehrwertsteuernummer.
b) Ad-hoc Gemeinschaft (einfache Gesellschaft)
Gemeinsame Bearbeitung eines Falles.
Dies kommt jedoch selten vor.
c) Bürogemeinschaft (einfache Gesellschaft) / (Kollektivgesellschaft)
Gemeinsames Briefpapier / Vollmacht
Die Anwälte sind auf eigene Rechnung tätig. Sie teilen sich die
Unkosten. Sie haben eine eigene Mehrwertsteuernummer.
Je nach Erscheinung gegen aussen kann die Bürogemeinschaft
d) Anwaltsgemeinschaft (Kollektivgesellschaft)
Es handelt sich um ein einheitliches Unternehmen in der Rechtsform
einer Kollektivgesellschaft. (Vorsicht: Eine Kollektivgesellschaft kann
auch ohne Eintrag ins Handelsregister bestehen. Es genügen der
gemeinsame Wille, die gemeinsame Zweckverfolgung und die
gemeinsamen Mitteln.
Die Anwälte haben ein gemeinschaftliches Bankkonto. Sie haben eine
gemeinsame Mehrwertsteuernummer. Die Gewinnverteilung wird nach
einem bestimmten Schlüssel auf die Gesellschafter verteilt.
11.5. Haftung gegenüber Dritten bei der einfachen Gesellschaft
Die Haftung kann nach folgenden Kriterien unterschieden werden:
a) Haftung für rechtgeschäftliche Verpflichtungen
Bsp. Darlehen
RF: Solidarische Haftung aller Gesellschafter nach Art. 544 Abs. 3 OR
b) Haftung für fehlerhafte Erfüllung
Bsp. Verpasste Frist in der Anwaltskanzlei
RF: Haftung für Mitgesellschafter nach Art. 101 OR
Zusammenfassung Haftung der freien Berufe von Markus Widmer 48/50