Haftung der freien Berufe: Zusammenfassung

8. Haftung des Arztes
8.1. Arten der ärztlichen Behandlung und ihre Haftungsfolgen
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In der Praxis stellt sich das Problem, dass es in der Schweiz sowohl
öffentliche Spitäler als auch private Spitäler gibt. Zudem ist es üblich, dass
Chefärzte in öffentlichen Spitälern Privatpatienten auf eigene Rechnung
behandeln dürfen.
Die ärztliche Behandlung kann wie folgt aufgeteilt werden:
1. Behandlung im öffentlichen Spital
1.1. durch Chefarzt mit Privatpraxis
Das Spital haftet nicht für Behandlungsfehler des Chefarztes.
Es liegt ein gespaltener Spitalaufnahmevertrag vor
1.2. durch angestellten Spitalarzt
Das Spital haftet für Behandlungsfehler des Spitalarztes.
Der Spitalarzt ist eine Hilfsperson des Spitals.
Die Haftung des Spitals richtet sich nach kantonalem
Staatshaftungsrecht.
2. Behandlung im Privatspital
2.1. durch Spitalarzt
Das Spital haftet für Behandlungsfehler des Spitalarztes.
Es liegt ein totaler Spitalaufnahmevertrag vor.
Der Spitalarzt ist eine Hilfsperson des Spitals.
Die Haftung des Spitals richtet sich nach
Art. 398 Abs. 2 OR i.V.m. Art. 101 OR
2.2. durch Belegarzt
Das Spital haftet nicht für Behandlungsfehler des Chefarztes.
Es liegt ein gespaltener Spitalaufnahmevertrag vor.
3. Behandlung durch den Privatarzt in Privatpraxis
Der Arzt haftet nach Art. 398 Abs. 2 OR.
Wird der Fehler durch eine Hilfsperson des Arztes verursacht, haftet er
nach Art. 398 Abs. 2 OR i.V.m. Art. 101 OR.
8.2. Haftung für Behandlung am öffentlichen Spital
Abweichende Bestimmungen zum Privatrecht
Der Kanton kann für die Haftung für amtliche Verrichtungen von Art. 41 OR
abweichen (Art. 61 OR). Er muss dazu ein separates Staatshaftungsrecht
erlassen.
Erlässt der Kanton kein separates Staatshaftungsrecht, haftet der bei ihm
angestellte Arzt persönlich nach Art. 41 OR.
Zusammenfassung Haftung der freien Berufe von Markus Widmer 38/50