Haftung der freien Berufe: Zusammenfassung

9.4.1. Diagnoseaufklärung
Begriff
Die Diagnoseaufklärung befasst sich mit dem Ist-Zustand.
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Ziel:
Der Patient soll über den Befund und dessen Tragweite informiert werden.
Umfang der Aufklärung
Der Arzt hat den Patienten über die Prognose aufzuklären. Er hat den
Patienten aufzuklären, wie die Krankheit ohne Behandlung verlaufen würde.
Sämtliche Informationen müssen vollständig und wahr sein.
Er darf dem Patienten jedoch nicht die Entscheidungsfreiheit nehmen.
9.4.2. Verlaufsaufklärung
Begriff
Die Verlaufsaufklärung befasst sic mit der zukünftigen Entwicklung
(Verlaufsaufklärung).
Ziel
Der Patient soll sich für oder gegen einen ärztlichen Eingriff entscheiden.
Umfang der Aufklärung
Der Arzt muss den Patienten über Art, Umfang und Durchführung des Eingriffs
informieren. Er muss den Patienten auch auf Alternativen hinweisen, die ihm
nicht zur Verfügung stehen. Er hat den Patienten auf die Stärken und
Schwächen des Eingriffes als auch der Alternativen hinzuweisen. Bei einer
Operation hat er den Patienten über Ablauf und Wirkung, aber auch über
Nebenwirkungen (Schmerzen, Narben, Bewegungseinschränkungen etc.) zu
informieren.
Der Patient muss in der Lage versetzt werden, um zwischen Nutzen und
Risiken abzuwägen. Massstab ist das individuelle Informationsbedürfnis des
Patienten.
Problematik Prozentaufklärung
Lehre und Rechtsprechung in der Schweiz lehnen eine
„Prozentaufklärung“ eher ab. In Deutschland wird die Prozentaufklärung
angewendet.
Grundsätze der Aufklärung
Der Arzt hat den Patienten über folgendes aufzuklären:
1. grosse Risiken mit schwerwiegenden Folgen
2. über typische Risiken
3. über Risiken, deren Eintritt den Gesundheitszustand des Patienten
erheblich verschlechtern würden
Zusammenfassung Haftung der freien Berufe von Markus Widmer 42/50