Haftung der freien Berufe: Zusammenfassung

7.6.2. Haftung des Treuhänders (BGE 128 III 22)
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Sachverhalt
Der Treuhänder schlägt einem ETH-Professor ein Vertragskonzept vor, dass
höhere Steuern zur Folge hat, als er es voraussagt. Der Treuhänder klärt den
ETH-Professor nicht darüber auf, dass er Einkommen aus selbständiger
Erwerbstätigkeit in Zürich und nicht am Wohnort versteuern muss. Da der
ETH-Professor dies nicht wusste, musste er Strafsteuern bezahlen.
Entscheid Bundesgericht
Das Bundesgericht hat die Haftung bejaht. Der Klient darf voraussetzen, dass
der Treuhänder die massgeblichen Gesetze, die publizierten höchstrichterliche
Rechtsprechung und die Standardliteratur kennt.
Er muss die notwendigen Einkünfte bei Fachpersonen oder Behörden
einholen und er hat die Literatur und Rechtsprechung zu studieren.
Bemerkung
Die beiden Urteile zeigen, dass im Dienstleistungsbereich immer höhere
Anforderungen gestellt werden.
7.7. Die Nebenpflichten des Anwaltes
Der Anwalt hat vermeidbare Nachteile von seinem Klienten fernzuhalten.
Er hat seine
a) Beratungspflicht
b) Belehrungspflicht
c) Warnpflicht
d) Aufklärungspflicht
e) Informationspflicht
f) Hinweispflicht
g) Erörterungspflicht
h) Prüfungspflicht
i) Kontrollpflicht
j) Schutzpflicht
k) Sicherungspflicht
l) Verhütungspflicht
m) Betreuungspflicht
n) Interessenwahrungspflicht
wahrzunehmen.
Zusammenfassung Haftung der freien Berufe von Markus Widmer 34/50