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Untersuchung immortalisierter Endothelzellen auf charakteristische ...

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5 Diskussion<br />

kontrolle. Die vorherige Annahme, dass Klon 2 der immortalisierten HUVEC stärker <strong>auf</strong><br />

Nährstoffknappheit reagieren als die anderen getesteten Zellen, ist somit hinfällig. Es muss<br />

vermutet werden, dass durch die gentechnische Veränderung dieses Klones Rezeptoren oder<br />

der Bewegungsapparat der Zellen beschädigt wurden. Somit kann es, wie gezeigt, bei Abwesenheit<br />

eines Konzentrationsgradienten zu anderen Ergebnissen kommen wie erwartet.<br />

Insgesamt zeigte sich jedoch, dass die immortalisierten HUVEC bei der chemotaktisch induzierten<br />

Migration kein <strong>auf</strong>fällig anderes Verhalten <strong>auf</strong>weisen wie die primären HUVEC. Das<br />

unterschiedliche Verhalten von Klon 2 der immortalisierten HUVEC bei den Kontrollen ist<br />

zu beobachten, aber vorerst kein ausschlaggebendes Kriterium für eine Nichteignung dieses<br />

Klons als kulturfähige Endothelzelllinie.<br />

5.2 Angiogenese-Assay<br />

Anhand der Anzahl der gebildeten Zellröhren (hier TTL) kann <strong>auf</strong> die Fähigkeit zur Neubildung<br />

von Blutgefäßen geschlossen werden (Folkman and Haudenschild, 1980a).<br />

Wie in den Experimenten <strong>auf</strong> Matrigel gezeigt (vergleiche Abbildung 21 in Kapitel 4.2),<br />

ist die TTL der primären und immortalisierten HUVEC in FCS-reduziertem Medium (red.<br />

ECGM) annähernd gleich. In Basalmedium ohne Zusätze (0x ECGM) werden jedoch größere<br />

Unterschiede registriert. Der <strong>auf</strong>fälligste Unterschied ist hierbei, dass nur die primären<br />

HUVEC bei einer Abwesenheit des Nährstoffes FCS auch weniger Tubes bilden. Beide Klone<br />

der immortalisierten HUVEC bilden ohne FCS mehr Tubes. Dieser Effekt konnte schon<br />

in internen, nicht veröffentlichten Daten beobachtet werden (von Ledebur-Wicheln, 2011).<br />

Die Zelllinie EA.hy926, welche dabei in FCS-freiem Medium auch mehr Tubes bildete, ist<br />

ein Hybrid primärer HUVEC mit Thioguanin-resistenten Klonen von A549 (Rieber et al.,<br />

1993). Die Daten dieser beiden Zelllinien würden dar<strong>auf</strong> hinweisen, dass fötales Kälberserum<br />

den Tube formation-Prozess inhibieren kann. Bei primären HUVEC ist solch eine Inhibition<br />

durch FCS nicht bekannt, da das komplexe Serum in vielen Fällen sogar zur Induktion von<br />

Tube formation-Prozessen genutzt wird (Miura et al., 2004).<br />

Der Unterschied des FCS-Gehalts von dem verwendeten Kulturmedium (12 %) zu dem Versuchsmedium<br />

(0 bis 2 %) kann zu den Unterschieden der immortalisierten HUVEC geführt<br />

haben. Oft werden gerade in den Versuchsmedien viel höhere Serumkonzentrationen (15 bis<br />

30 %) verabreicht (Franke et al., 1979). Da die genaue Zusammensetzung jedes Serums von<br />

Spender zu Spender schwankt, können beobachtete Effekte nicht genau zugeordnet werden.<br />

Man geht daher dazu über serumfreie Medien zu verwenden und Nährstofffaktoren gezielt<br />

und in bekannter Konzentration zuzusetzen (Brunner et al., 2010). Für weitere Versuche<br />

würde es sich auch anbieten Humanserum zu testen. Dieses findet bei Angiogenese-Forschern<br />

verstärkt Beachtung, da ja auch die zu testenden Zellen humanen Ursprungs sind (Folkman<br />

and Haudenschild, 1980b).<br />

In Vorversuchen wurde die für die Tube formation geeignete Zelldichte der primären HUVEC<br />

herausgefunden. Diese wurde <strong>auf</strong> 51000 Zellen/cm 2 eingestellt (Wagner, 2012b). Die immortalisierten<br />

HUVEC sollen dieselben Eigenschaften wie die primären HUVEC <strong>auf</strong>weisen. Daher<br />

wurde dieselbe Zelldichte, wie bei den primären HUVEC, für alle Klone verwendet, obwohl<br />

bekannt war, dass die Zelldichte Einfluss <strong>auf</strong> die Tube formation-Prozesse haben kann (Arnaoutova<br />

et al., 2010). Wäre bei Vorversuchen eine veränderte Zelldichte ermittelt worden,<br />

hätte man schon hier von einem veränderten Verhalten der immortalisierten HUVEC ausgehen<br />

können.<br />

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