2012 - Forschung & Lehre
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9|12 <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> FORSCHUNG 739<br />
Besetzungsprobleme<br />
Jeder zweite Verein hat<br />
große Schwierigkeiten,<br />
einen Vorstandsposten zu besetzen.<br />
Das geht aus einer<br />
Studie des Zentrums für<br />
Nonprofit Management<br />
(npm) in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut für Politikwissenschaft<br />
der Universität<br />
Münster hervor. Die meisten<br />
Personal-Probleme zeichneten<br />
sich in Sport-, Freizeitoder<br />
Traditionsvereinen (jeweils<br />
54 Prozent) ab, dicht<br />
gefolgt von Vereinen im Sozial-<br />
und Gesundheitswesen<br />
(53 Prozent). In den Vereinen<br />
zur Bildung und <strong>Forschung</strong><br />
(37 Prozent) seien die<br />
Probleme weniger stark ausgeprägt.<br />
Die Wissenschaftler<br />
hatten Vorstandsmitglieder<br />
befragt, die zu 64 Prozent auf<br />
ehrenamtlicher Basis arbei-<br />
Ursache für Legasthenie<br />
Fünf bis zehn Prozent der<br />
Kinder leiden weltweit<br />
unter Legasthenie, und obwohl<br />
es den Betroffenen weder<br />
an Intelligenz oder schulischer<br />
Bildung mangelt, haben<br />
sie Schwierigkeiten beim<br />
Lesen, Verstehen und Deuten<br />
einzelner Wörter oder ganzer<br />
Texte. Wissenschaftler des<br />
MPI für Kognitions- und<br />
Neurowissenschaften sind<br />
nun bei der Suche nach der<br />
Ursache der Lese-Rechtschreibschwäche<br />
nach eige-<br />
Blutgruppe und Herzkrankheiten<br />
Menschen mit der Blutgruppe<br />
Null sind seltener<br />
herzkrank als andere.<br />
Sie haben weniger Schäden<br />
an den Herzkranzgefäßen,<br />
die auch zum Infarkt führen<br />
können. Das haben US-amerikanische<br />
Wissenschaftler<br />
anhand zweier Langzeitstudien<br />
herausgefunden. Am<br />
stärksten gefährdet seien<br />
Menschen mit der seltenen<br />
Blutgruppe AB. Ihr Risiko,<br />
ten. Neben dem Besetzungsproblem<br />
gaben 40 Prozent<br />
der Vereine an, dass keine<br />
qualifizierten Ehrenamtlichen<br />
im Verein zur Verfügung<br />
stünden. Als Gründe<br />
wurden genannt: Viele Interessierte<br />
schreckten davor<br />
zurück, Verantwortung zu<br />
übernehmen, sie verfügten<br />
nicht über die notwendigen<br />
fachlichen Kenntnisse in der<br />
Buchhaltung oder scheuten<br />
die Haftung für mögliche finanzielle<br />
Schäden. Die Wissenschaftler<br />
untersuchten<br />
rund 260 Vereine in Münster<br />
und Halle (Saale). Die Ergebnisse<br />
stehen den Wissenschaftlern<br />
zufolge exemplarisch<br />
für viele deutsche Vereine.<br />
Sie prophezeien Bürgerstiftungen<br />
ähnliche Schwierigkeiten. <br />
nen Angaben einen großen<br />
Schritt weiter. In Experimenten<br />
konnten sie einen wichtigen<br />
neuronalen Mechanismus<br />
hinter der Leselernschwäche<br />
aufdecken und zeigen,<br />
dass viele der Schwierigkeiten<br />
bei Legasthenie möglicherweise<br />
auf die Fehlfunktion<br />
des medialen Kniehöckers<br />
im Thalamus zurückführen<br />
sind. Die Leselernschwäche<br />
habe ihre Ursache also in der<br />
Signalverarbeitung im Gehirn<br />
(Begoña Díaz et al.).<br />
im Laufe des Lebens eine<br />
sog. koronare Herzkrankheit<br />
zu bekommmen, ist nach<br />
Studienangaben um 23 Prozent<br />
höher als das von Menschen<br />
mit der Blutgruppe<br />
Null. Bei der Blutgruppe B<br />
sei das Risiko um 11 Prozent<br />
höher, bei A um 5 Prozent.<br />
Die Wissenschaftler weisen<br />
darauf hin, dass sie bislang<br />
nichts darüber herausfinden<br />
konnten, warum die Blut-<br />
Nasses Fell<br />
Nach einem Bad im See trocknen Tiere ihr Fell ähnlich<br />
wie beim Schleudergang in der Waschmaschine, indem<br />
sie sich schnell schütteln. Das tun sie umso häufiger pro Sekunde,<br />
je kleiner sie sind. Bären müssen sich nach Angaben<br />
von US-Wissenschaftlern demnach vier Mal und Hunde bis zu<br />
acht Mal in der Sekunde schütteln, um ihr Fell zu trocknen.<br />
Bei Mäusen sind es hingegen 30 Bewegungen pro Sekunde.<br />
Die Wissenschaftler zeigten zudem, dass schlaffe Haut bei<br />
Säugetieren das Trocknen unterstützt. Beim Schütteln verlassen<br />
die Wassertropfen durch das Schlackern schneller den<br />
Körper als bei Tieren mit straffer Haut. Am Körper kleiner<br />
Tiere kann sich selbst ohne Fell schon erstaunlich viel Wasser<br />
ansammeln. Da Fell viel Wasser aufnehmen kann, schütteln<br />
sich beispielsweise nasse Säugetiere auch, um ihre Energie<br />
nicht dafür zu verschwenden, so viel Gewicht mit sich herum<br />
zu schleppen. Überdies isoliert nasses Fell auch schlechter als<br />
trockenes, so dass die Tiere weitere Energie verlieren würden.<br />
Wenn ein rund 30 Kilogramm schwerer Hund mit rund einem<br />
halben Liter Wasser am Körper sein Fell nur durch die Luft<br />
trocknen ließe, würde er dazu etwa 20 Prozent seiner täglich<br />
aufgenommenen Kalorien verbrauchen (David Hu et al.,<br />
DOI: 10.1098/rsif.<strong>2012</strong>.0429; dpa, 20.8.12).<br />
gruppe das Risiko beeinflusst.<br />
Sie vermuten jedoch unterschiedlicheZusammenhänge:<br />
So sei möglicherweise die<br />
Konzentration des sog.<br />
schlechten Cholesterins<br />
LDL, das Arterien verstopfen<br />
könne, in A-Blut vergleichsweise<br />
hoch. Menschen mit<br />
AB-Blut seien anfällig für<br />
Entzündungen, die die Blutgefäße<br />
negativ beeinflussen<br />
könnten. Im Blut der Gruppe<br />
null ist dagegen eventuell die<br />
Konzentration einer bestimmten<br />
Substanz hoch, die<br />
den Blutfluss verbessere (Lu<br />
Qi et al., DOI:10.1161/ATV<br />
BAHA.112.248757; dpa 20.8.<br />
12).<br />
Vera Müller<br />
Foto: picture-alliance