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Jetzt auch in der Diagnose. Schneller am Ziel. - firmenflotte.at

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handel<br />

Händler-GVO wird Branche weiter bewegen<br />

Nach dem fulm<strong>in</strong>anten Autojahr 2011 beschäftigten sich Experten bei e<strong>in</strong>er Fachtagung<br />

des „Verband österreichischer Kraftfahrzeug-Markenbetriebe“ (VÖK) mit den Zukunftsaussichten<br />

<strong>der</strong> Branche. Erneut betonte <strong>der</strong> Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels,<br />

Komm.-R<strong>at</strong> Burkhard Ernst, die positive Bilanz 2011, nicht aber ohne die „Sch<strong>at</strong>tenseite“<br />

<strong>der</strong> doch st<strong>at</strong>istisch relevanten Tageszulassungen zu nennen. Dennoch werden die 356.000<br />

neu zugelassenen Fahrzeuge „wohl nicht mehr überboten werden können“.<br />

Vorsichtiger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prognose zeigt sich<br />

<strong>auch</strong> Jaap Timmer, Markenhandelssprecher<br />

bei CECRA und Mitglied im<br />

Aufsichtsr<strong>at</strong> <strong>der</strong> Ad<strong>am</strong> Opel AG. Der Pkw-<br />

Markt <strong>in</strong> Europa sei rückläufig, 2012 wird daher<br />

e<strong>in</strong> durchwachsenes Jahr werden. Auch<br />

das Umfeld für die Autohändler wird schwieriger,<br />

<strong>der</strong> Experte erwartet e<strong>in</strong>en Rückgang<br />

<strong>der</strong> Betriebe <strong>in</strong> Europa auf 40.000 bis 45.000.<br />

Die Ums<strong>at</strong>zrendite im deutschen Autohandel<br />

beziffert Timmer mit durchschnittlich 1,4 %<br />

– e<strong>in</strong> Wert, von dem viele vor allem kle<strong>in</strong>ere<br />

Händler <strong>in</strong> Österreich nur träumen können.<br />

In <strong>der</strong> Diskussion rund um die GVO gilt, „dass<br />

<strong>der</strong> Mehrmarkenvertrieb durchgesetzt werden<br />

muss“. Zu diesem Zweck steht die CE-<br />

CRA <strong>in</strong> engem Kontakt mit den politischen<br />

Entscheidungsträgern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union.<br />

Gegenw<strong>in</strong>d für kle<strong>in</strong>ere Betriebe. Große<br />

Verän<strong>der</strong>ungen sieht <strong>auch</strong> RA Prof. Christian<br />

Genzow auf den Autohandel zukommen. Es<br />

zeigen sich neue Entwicklungen bei den<br />

Händlerverträgen, mit <strong>der</strong> neuen GVO wird<br />

den Händlern außerdem die E<strong>in</strong>haltung höherer<br />

Qualitätsstandards abverlangt, was n<strong>at</strong>urgemäß<br />

Mehrkosten mit sich br<strong>in</strong>gt. Dabei<br />

bräuchten die Händler „unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e zugesicherte<br />

Basismarge“, hält <strong>der</strong> Rechtsexperte<br />

fest. Se<strong>in</strong> Ausblick ist grundsätzlich e<strong>in</strong><br />

düsterer: Der Hersteller sei mit <strong>der</strong> neuen<br />

GVO <strong>in</strong> den „Driver Se<strong>at</strong>“ zurückgekehrt. Die<br />

neuen Regelungen <strong>in</strong> Bezug auf die Märkte<br />

für den Kfz-Verkauf, die ab 1. Juni 2013 bis<br />

zum 31. Mai 2023 gelten, „werden bis 2023<br />

sicher ke<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung erfahren“. D<strong>am</strong>it sei<br />

das Überleben kle<strong>in</strong>erer Händler nicht mehr<br />

möglich, „es wird nur noch größere Händlere<strong>in</strong>heiten<br />

geben“, so die Prognose.<br />

Problem<strong>at</strong>isch hält Genzow <strong>auch</strong> den Trend<br />

<strong>der</strong> Hersteller zum Direktvertrieb, <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Deutschland bereits 60 % aller Fahrzeugverkäufe<br />

auf sich vere<strong>in</strong>t. „Ich sehe das als Wettbewerbsverh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

an“, lautet die harsche<br />

Kritik. Punkto Ums<strong>at</strong>zrendite wird man <strong>in</strong> Zukunft<br />

<strong>auch</strong> ke<strong>in</strong>e großen Sprünge erwarten<br />

dürfen: „Man verkauft heute kaum Autos, son<strong>der</strong>n<br />

vor allem Rab<strong>at</strong>te.“<br />

Am Nachmittag <strong>der</strong> Tagung k<strong>am</strong> dann Dr.<br />

Gerhard Pils, Sprecher <strong>der</strong> österreichischen<br />

(v.l.): Mag. Peter Voithofer (KMu Forschung Austria), Komm.-R<strong>at</strong> Josef schirak (Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Fachausschuss e<strong>in</strong>zelhandel), Komm.-R<strong>at</strong> Burkhard ernst (Bundesgremialobmann Fahrzeughandel),<br />

RA Prof. Christian genzow<br />

Komm.-R<strong>at</strong> Josef schirak: "Drei Prozent ums<strong>at</strong>zrendite<br />

sollten wir als <strong>Ziel</strong> im Kopf behalten“<br />

Automobilimporteure, zu Wort. Für ihn ist<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> wichtigste Faktor im Bereich<br />

Autohandel. Nicht ohne e<strong>in</strong> bisschen<br />

Kritik an ihm zu üben, denn was die Servicequalität<br />

betrifft sei Österreich zwar im Spitzenfeld,<br />

im Vergleich zu den Vorjahren habe<br />

man aber abgebaut. „Kunden müssten zu Fans<br />

gemacht werden“, lautet daher se<strong>in</strong> Appell für<br />

mehr Qualität im Verkaufsraum.<br />

Drei Prozent Ums<strong>at</strong>zrendite möglich.<br />

Dass es im Neuwagengeschäft kaum nennenswerte<br />

Erträge gibt, unterstrich Komm.-<br />

R<strong>at</strong> Josef Schirak, Vorsitzen<strong>der</strong> des Fachausschusses<br />

E<strong>in</strong>zelhandel im Bundesgremium<br />

des Fahrzeughandels. Durch die zu erwartende<br />

Verschärfung <strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

wird <strong>auch</strong> ke<strong>in</strong> Trend zum Besseren gesehen.<br />

Die Ums<strong>at</strong>zrendite im heimischen Autohandel<br />

beziffert er zwischen 0 und 1 %. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

könnte durch entsprechende Planung<br />

und e<strong>in</strong>en permanenten Soll-Ist-Ver-<br />

Jaap Timmer: „Der Mehrmarkenvertrieb<br />

muss durchgesetzt werden.“<br />

gleich im Betrieb dieser Wert deutlich ansteigen.<br />

„Die Drei (Prozent – Anm.) sollten wir als<br />

<strong>Ziel</strong> im Kopf behalten.“ Dazu bedarf es allerd<strong>in</strong>gs<br />

e<strong>in</strong>er Verhaltensän<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> Verkaufsfront,<br />

um die Kfz-Betriebe „nachhaltig<br />

abzusichern“.<br />

Auf die unterschiedlichen Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen<br />

zwischen Österreich und Deutschland<br />

wies Mag. Peter Voithofer von <strong>der</strong> KMU<br />

Forschung Austria h<strong>in</strong>. Schwachen Renditen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Alpenrepublik stehen hohe Renditen<br />

bei unseren Nachbarn gegenüber. Das heurige<br />

Jahr schätzt er durchwachsen e<strong>in</strong>, auf<br />

<strong>der</strong> Branche lastet zudem <strong>der</strong> steigende Investitionsbedarf.<br />

Die Ertragskraft <strong>der</strong> Unternehmen,<br />

wobei allerd<strong>in</strong>gs nur Zahlen für<br />

2009/10 vorliegen, ist trotz aller Stolperste<strong>in</strong>e<br />

im Steigen begriffen. 70 % <strong>der</strong> Unternehmen<br />

haben e<strong>in</strong> positives Betriebsergebnis. „Die<br />

Unternehmen fahren über <strong>der</strong> Nulll<strong>in</strong>ie, die<br />

meisten aber nur knapp“, schränkt Voithofer<br />

e<strong>in</strong>. ag R<br />

12 l www.<strong>firmenflotte</strong>.<strong>at</strong> AUTO Service 1 2012

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