Anlage 1 zu Unterlage T1-11 - Stadt Freising

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B301 Nordostumfahrung Freising spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur Braunes Langohr (Plecotus auritus) Die Art ist eine der häufigeren Gebäudefledermausarten, die aber auch Quartiere in Baumhöhlen und Nistkästen in Wäldern (auch einförmige Nadelwälder) nutzt (Sommerquartiere, Wochenstuben). Im Winter werden Keller und Höhlen aufgesucht. Die Jagdgebiete der Art liegen i. d. R. im näheren Umfeld der Kolonien wobei ein breites Spektrum an Biotopstrukturen genutzt wird. Gehölzbestände in und um Ortschaften sind jedoch die vermutlich bevorzugten Strukturen. Der Aktionsradius beträgt in der Regel nur wenige 100 m um ein Quartier, als Maximalwert wurden in Bayern 3,3 km festgestellt. Die Art ist in ganz Bayern verbreitet und gilt als ungefährdet (SACHTELEBEN ET AL. in MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Zwischen 1985 und 1995 wurde in den bayerischen Dauerbeobachtungswinterquartieren eine starke Zunahme registriert (verfünffachung der Individuen), seither ist bei starken jährlichen Schwankungen eine leichte Abnahme erkennbar. Möglicherweise ist dies auf einen Rückgang geeigneter Quartiere in Wäldern und Gebäuden zurückzuführen (vgl. LfU 2006 Hrsg.). Wochenstuben sind in Deutschland aus allen Bundesländern bekannt, im Tiefland scheint sie seltener zu sein als in der Mittelgebirgsregion. Wegen der weiten Verbreitung der Art in Europa kann Deutschland keine besondere Verantwortung für die Erhaltung der Art zugewiesen werden (PETERSEN ET AL. 2004). Die beiden – im Hinblick auf den Populationserhalt/Erhaltungszustand besonders bedeutsamen - Wochenstubenquartiere in Obermarchenbach (Entfernung zur Trasse 6,5 km) und Kirchdorf (Entfernung zur Trasse 8,4 km) liegen weit außerhalb einer projektbedingten Gefährdungszone. In der deutlichen Mehrzahl gilt dies auch für die bislang gefundenen Männchenquartiere. Lediglich für die wenigen Tiere des Sommerquartiers in der Wieskirche und der Kirche in Altenhausen liegt die Trasse innerhalb des theoretisch denkbaren Aktionsraumes von etwa 3 km. Möglicherweise wechseln die Tiere in einzelnen Jahren oder saisonal auch zwischen diesen (und anderen) Quartieren. Mit hinreichender Sicherheit kann angenommen werden, das die Tiere dieser beiden Quartiere bzw. Quartierstandorte den unmittelbar angrenzenden bzw. sehr nahe gelegenen Wieswald als Jagdgebiet nutzen, und damit durch das Vorhaben keinen zusätzlichen Gefährdungen ausgesetzt werden (kein Trassenüberflug notwendig). Der Wald zeigt eine geeignete Struktur, um ein ausreichendes Nahrungsangebot bereitzuhalten. Regelmäßige Nahrungsflüge in weiter entfernt liegende Waldgebiete sind deshalb mit aller Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Durch die Minderung des jetzigen Verkehrsaufkommens auf der B301 (verläuft unmittelbar neben der Wieskirche) als Folge der geplanten Nordostumfahrung ergibt sich theoretisch für Tiere dieses Quartiers sogar eine projektbedingte Entlastung (Senkung des Kollisionsrisikos). Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein Störungsverbot ist erfüllt: ja nein Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein 07008-110531-saP-PF-Tektur.doc 15
B301 Nordostumfahrung Freising spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus) Die Kleine Bartfledermaus gehört in Bayern zu den häufigen und über das ganze Land verbreiteten Fledermäusen; sie wird als ungefährdet eingestuft (MESCHEDE & RUDOLPH 2004). Wochenstuben der typischen „Dorffledermaus“ finden sich in Spaltenquartieren an Gebäuden, von Einzeltieren werden gelegentlich auch Nistkästen besetzt. Die Winterquartiere liegen unterirdisch in Kellern, Höhlen und Stollen. Das Jagdrevier der Art beschränkt sich meist auf das engere Umfeld der Kolonien (nach MESCHEDE & RUDOLPH 2004: durchschnittlicher Jagdgebietsradius 1,5 km, maximal nachgewiesen 2,8 km). Die Art ist flexibel bezüglich der Jagdgebietswahl: strukturreiche Kulturlandschaften mit Gehölzen, Siedlungsbereiche, an Gewässern, in Wäldern. Die Art fliegt überwiegend strukturgebunden entlang von Gehölzen oder Gewässern in Bodennähe bis in Baumkronenhöhe. Freie Flächen (z. B. Straßen) werden in unterschiedlicher Höhe (1-8 m) auch direkt überquert. Die Trasse liegt außerhalb der regelmäßig genutzten Aktionsräume (ca. 1,5 km) um alle bekannten Quartiere im Untersuchungsgebiet (Freising Giggenhauser Str. (TA ca. 3 km), Oberhummel (TA ca. 7 km), Obermarchenbach (TA 6,5 km)). Deshalb wird angenommen, dass keine populationswirksamen Störungen oder Barrierewirkungen in Jagdhabitaten auftreten. Eine signifikante Erhöhung des Kollisionsrisikos wird ausgeschlossen, da durch die Straßentrasse keine quartiernahe Jagdgebiete oder Leitstrukturen durchschnitten werden. Eine projektbedingte Zerstörung / Beeinträchtigung der Quartiere erfolgt nicht. Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein Störungsverbot ist erfüllt: ja nein Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein 07008-110531-saP-PF-Tektur.doc 16
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