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Anlage 1 zu Unterlage T1-11 - Stadt Freising

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B301 Nordostumfahrung <strong>Freising</strong> spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Tektur<br />

• Übrige Säugetiere<br />

Biber (Castor fiber)<br />

1 Grundinformationen<br />

Rote-Liste Status Deutschland: 3 V Bayern: -<br />

Art im UG: nachgewiesen potenziell möglich<br />

Tierart nach Anhang IV a) FFH-RL<br />

Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Art auf Ebene der kontinentalen Biogeographischen Region<br />

günstig ungünstig – un<strong>zu</strong>reichend ungünstig – schlecht unbekannt<br />

Biber präferieren gewässerreiche Landschaften und naturnahe Flussabschnitte. Als sehr anpassungsfähige<br />

Tiere können sie jedoch auch naturfernere Gewässertypen wie Gräben, Fischteiche<br />

oder Kanäle besiedeln. Auch aus unmittelbarer Siedlungsnähe liegen zahlreiche Nachweise<br />

der dämmerungs- und nachtaktiven Art vor.<br />

Biber leben in Familienverbänden (Eltern mit Jungtieren bis <strong>zu</strong>m 2. Lebensjahr). Die Paarungen<br />

erfolgen im Februar und März, nach drei Monaten werden 2-4 Jungtiere geboren, die ab<br />

dem 2. Lebensjahr abwandern und neue Lebensräume erschließen können (Wanderphase).<br />

Nach 3-4 Jahren sind die Jungbiber geschlechtsreif und können neue Familienverbände gründen.<br />

Biber sind reine Vegetarier und passen sich beim Nahrungserwerb dem Angebot im Umfeld<br />

des besiedelten Gewässers an. Je nach örtlicher Situation werden deshalb im Sommer<br />

Kräuter, Gräser oder Wasserpflanzen gefressen. An Gewässern in überwiegend ackerbaulich<br />

genutzten Gebieten dienen aber auch Mais, Getreide, Zuckerrüben und andere Feldfrüchte als<br />

Nahrungsbasis. Bevor<strong>zu</strong>gte Nahrung im Winter sind Rinden und Zweige weicher Hölzer wie<br />

Pappeln oder Weiden.<br />

In Deutschland hatte der Biber lediglich an der Elbe in der autochthonen Unterart C. f. albicus<br />

die flächendeckende Ausrottung überlebt. Der Wiederausbreitung, ausgehend von der Kernpopulation<br />

dieser Unterart, stehen Wiederansiedlungen in weiten Teilen Deutschlands gegenüber,<br />

die mit allochthonen (eingeführten) Tieren aus Nord-, Ost- und Westeuropa erfolgten. Für die<br />

autochthone Form trägt Deutschland die alleinige Verantwortung, während für die allochthonen<br />

Formen (Grundstock für die Vorkommen in Bayern, ausgenommen Nordwest-Unterfranken)<br />

diese Verantwortung nicht besteht (PETERSEN ET AL. 2004).<br />

In Bayern hat sich der Biber nach seiner Wiedereinbürgerung in den 70er Jahren an Donau<br />

und Inn entlang der Flussläufe wieder über die meisten Landesteile ausgebreitet.<br />

Lokale Population:<br />

Der Biber besiedelt zwischen München und Deggendorf durchgehend die Isarauen, die Talräume<br />

annähernd aller Zuflüsse (z. B. Amper, Dorfen, Moosach) und die Moorgebiete im Nordteil<br />

der Münchener Schotterebene (<strong>Freising</strong>er Moos, Erdinger Moos u. a. Moosteile)<br />

Der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand der Art wird vom BAYERISCHEN LANDESAMT FÜR UMWELT für den bayerischen<br />

Anteil an der kontinentalen biogeografischen Region mit "günstig" (grün) eingestuft.<br />

Die lokalen Vorkommen des Bibers im Untersuchungsgebiet (Isarauen, Teilbereich Moosach)<br />

sind der „lokalen Population“ im „Isartal und Nebenflüsse mit Moorlandschaften“ <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen,<br />

da besonders reviersuchende Jungbiber große Strecken entlang der Gewässerachsen <strong>zu</strong>rücklegen<br />

und so entsprechend weiträumige genetische Austauschbeziehungen bestehen.<br />

Der Erhaltungs<strong>zu</strong>stand dieser lokalen Population ist wegen ihrer Stabilität, der Vernet<strong>zu</strong>ngssituation<br />

und der weiteren Ausbreitungstendenz als "hervorragend" ein<strong>zu</strong>stufen. Beleg hierfür<br />

sind u.a. die Untersuchungsergebnisse <strong>zu</strong>m Vorkommen des Bibers im Zuge des geplanten<br />

Ausbaus des Münchener Flughafens (Hrsg. FMG 2007). Allein im Umfeld des bestehenden<br />

Flughafens (Isarauen, nördliches Erdinger Moos) wurden mindestens 37 Biberreviere, mit einem<br />

Gesamtbestand von <strong>11</strong>0 – 120 Tieren erfasst.<br />

07008-<strong>11</strong>0531-saP-PF-Tektur.doc 24

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