OÖ Sozialratgeber 2013 - Mag. Elisabeth Ragl
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A.6. entschädigungen<br />
A.6.1. Heeresbeschädigte<br />
Anspruchsberechtigung nach dem Heeresversorgungsgesetz<br />
(HVG) besteht für<br />
● Präsenzdiener, Frauen im Ausbildungsdienst<br />
und Wehrpflichtige (zum beispiel<br />
Milizsoldaten), wenn sie infolge ihres Dienstes<br />
oder bei einem Wegunfall, der nicht auf ihr<br />
grob fahrlässiges Verhalten zurückzuführen ist,<br />
eine Gesundheitsschädigung<br />
(= Dienstbeschädigung) erlitten haben<br />
● Zivilpersonen, die durch Waffen, militärische<br />
Fahrzeuge oder Handlungen des bundesheeres<br />
ohne ihr Verschulden verletzt wurden<br />
● Hinterbliebene nach all diesen Personen.<br />
Leistungen für Beschädigte<br />
● beschädigtenrente, wenn die Erwerbsfähigkeit<br />
länger als drei Monate nach dem unfall bzw.<br />
der Erkrankung um mindestens 20 Prozent<br />
gemindert ist, sowie<br />
● Schwerstbeschädigtenzulage<br />
● Pflege- oder blindenzulage<br />
● blindenführzulage<br />
● Diätkostenzuschüsse<br />
● Familienzuschläge<br />
● Erhöhungsbetrag (garantiertes<br />
Mindesteinkommen für Schwerbeschädigte)<br />
● pauschalierter Ersatz für Mehrverbrauch an<br />
Kleidern und Wäsche<br />
● Heilfürsorge<br />
● orthopädische Versorgung<br />
● berufliche und soziale Rehabilitation<br />
Leistungen für Hinterbliebene<br />
● Hinterbliebenenrente<br />
● Zulage nach Pflege- und blindenzulagenempfänger/inne/n<br />
mindestens der Stufe III<br />
● Diätkostenzuschüsse<br />
● Krankenversicherung<br />
Außerdem gibt es für hinterbliebene Ehegattinnen<br />
und Ehegatten und waisenversorgungsberechtigte<br />
Kinder:<br />
● Sterbegeld<br />
● Gebührnisse für das Sterbevierteljahr<br />
Entschädigungen<br />
<strong>OÖ</strong> <strong>Sozialratgeber</strong> <strong>2013</strong><br />
■ bundessozialamt <strong>OÖ</strong><br />
www.bundessozialamt.gv.at<br />
A.6.2. Verbrechensopfer<br />
MEHR INFORMATIONEN<br />
Anspruch auf Leistungen nach dem<br />
Verbrechensopfergesetz (VOG) haben<br />
● StaatsbürgerInnen der Eu und des EWR, seit<br />
1.7.2005 auch alle Personen mit rechtmäßigem<br />
Aufenthalt in Österreich, die durch eine mit<br />
mehr als 6 Monaten Freiheitsstrafe bedrohte<br />
rechtswidrige und vorsätzliche Handlung<br />
(Tat) eine Körperverletzung oder Gesundheitsschädigung<br />
erlitten haben oder<br />
● Hinterbliebene dieser Personen oder Träger/<br />
innen der bestattungskosten, wenn die Tat den<br />
Tod des Opfers verursacht hat.<br />
Leistungen für Opfer<br />
● Ersatz des Verdienstentganges<br />
● einkommensabhängige Zusatzleistung<br />
● Heilfürsorge (zum beispiel Kosten einer<br />
Psychotherapie)<br />
● orthopädische Versorgung<br />
● Ersatz von beschädigten Hilfsmitteln (zum<br />
beispiel brillen oder Zahnprothesen)<br />
● Maßnahmen der beruflichen, sozialen und<br />
medizinischen Rehabilitation<br />
● Pflege- oder blindenzulage<br />
Leistungen für Hinterbliebene<br />
● Ersatz des unterhaltsentganges<br />
● einkommensabhängige Zusatzleistung<br />
● Heilfürsorge (zum beispiel Kosten einer<br />
Psychotherapie) und orthopädische Versorgung<br />
● bestattungskostenersatz<br />
Geltendmachung<br />
Der Antrag für Geldleistungen (zum beispiel<br />
Verdienstentgang) muss innerhalb von sechs<br />
Monaten nach der Tat eingebracht werden, damit<br />
Leistungen ab dem Tatzeitpunkt in Anspruch genommen<br />
werden können. Für andere Leistungen<br />
gibt es eine Antragsfrist von zwei Jahren. Für<br />
Psychotherapiekosten besteht keine Antragsfrist.