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William Shakespeare

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Lucius.<br />

Ey, nein, glaubt das nicht! Es kan ihm nicht an Gelde fehlen.<br />

2. Fremder.<br />

Seyd versichert, Milord, es ist noch nicht lange, so war einer von seinen Leuten bey dem<br />

Lord Lucullus, und wollte fünfzig Talente von ihm entlehnen; er betrieb es ungemein, und<br />

machte die Noth sehr dringend, und doch wurd' es ihm abgeschlagen.<br />

Lucius.<br />

Wie?<br />

2. Fremder.<br />

Was ich euch sage, abgeschlagen, Milord!<br />

Lucius.<br />

Das ist ein seltsamer Zufall! Nun, bey den Göttern! ich schäme mich für den Lucullus.<br />

Einem so angesehnen wakern Mann abzuschlagen! Er hat sehr wenig Ehre davon,<br />

wahrhaftig. Was mich betrift so muß ich bekennen, ich habe einige kleine Höflichkeiten<br />

von ihm empfangen, Geld, Silbergeschirr, Juweelen und dergleichen Kleinigkeiten, die in<br />

der That in keinen Vergleich mit demjenigen kommen, was Lucullus von ihm hat; aber<br />

hätt er ihn vorbeygegangen und zu mir geschikt, ich wollt ihm gewiß fünfzig Talente nicht<br />

abgeschlagen haben, ob die Summe gleich nicht gering ist.<br />

Servilius zu den Vorigen.<br />

Servilius.<br />

Zu gutem Glük, find' ich hier den Lord Lucius; ich sucht' ihn schon in der ganzen Stadt - -<br />

Gnädiger Herr!<br />

Lucius.<br />

Servilius! Es freut mich euch zu sehen. Lebt wohl, empfehlt mich euerm würdigen,<br />

tugendhaften Herrn, meinem sehr werthen Freund.<br />

Servilius.<br />

Mit Euer Gnaden Erlaubniß, mein Herr schikte - -<br />

Lucius.<br />

Ha! was schikt er? Ich bin euerm Herrn schon so viel verpflichtet, er schikt immer: Wie<br />

kan ich ihm meine Erkenntlichkeit bezeugen, meynst du? Und was schikt er mir dann?<br />

Servilius.<br />

Er schikt Euer Gnaden nur seinen Gruß, mit Bitte, ihm wegen einem dringenden Anlas<br />

der ihm zugestossen, mit fünfzig Talenten auszuhelfen.<br />

Lucius.<br />

Ich weiß, daß Se. Gnaden nur Scherz mit mir treibt; es kan ihm nicht an fünfzigmal<br />

fünfhundert Talenten fehlen.<br />

Servilius.<br />

Indessen fehlt es ihm doch dißmal an einer viel kleinern Summe, Gnädiger Herr. Wenn er<br />

sie nicht so nothwendig brauchte, würd' ich nicht halb so eifrig mich darum bewerben.<br />

Lucius.<br />

Sprichst du im Ernst, Servilius?<br />

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