Publikation downloaden - MIK NRW
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50 Jahre Verfassungsschutz und politischer Extremismus in Nordrhein-Westfalen 31<br />
70er Jahre: Neue terroristische Gruppierungen neben RAF und Bewegung 2.<br />
Juni<br />
Neben RAF und Bewegung 2. Juni bildeten sich ab den frühen siebziger Jahren<br />
weitere terroristische Gruppierungen, die sich zum Teil auf die RAF bezogen, zum<br />
Teil eigenständige Konzeptionen entwickelten. Vor allem die Revolutionären Zellen<br />
(RZ) und die später daraus abgespaltene Frauengruppe Rote Zora wurden zur<br />
Herausforderung für die Sicherheitsbehörden. Sie vermieden weitgehend ein Abtauchen<br />
in den Untergrund. Durch Mitarbeit in Bürgerinitiativen und Protestbewegungen<br />
versuchten sie deren Anhänger zu einer massenhaften Umsetzung revolutionärer<br />
Ansätze zu bewegen. Daneben konzipierten sie in konspirativ abgeschotteten<br />
Zellen Brand- und Sprengstoffanschläge gegen Einrichtungen der Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Verwaltung, vereinzelt auch Schusswaffenanschläge auf Repräsentanten<br />
des Staates, wie z.B. 1981 bei dem Mord an dem hessischen Wirtschaftsminister<br />
Karry. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten lag in Nordrhein-Westfalen.<br />
RZ und Rote Zora verübten zwischen 1973 und 1995 mehr Gewalttaten als RAF<br />
und Bewegung 2. Juni.