Publikation downloaden - MIK NRW
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50 Jahre Verfassungsschutz und politischer Extremismus in Nordrhein-Westfalen 8<br />
Der Spiegel beschäftigt sich 1950 mit dem neuen "<strong>NRW</strong>-Verfassungsschutz"<br />
»Verfassungsschutz« arbeitet erfolgreich<br />
Die Tätigkeitsergebnisse des Verfassungsschutzes konnten sich während der ersten<br />
Jahre der bundesdeutschen Demokratie gerade in Nordrhein-Westfalen sehen<br />
lassen. Obwohl an Rhein und Ruhr die KPD vor der NS-Herrschaft vielfach die<br />
stärkste politische Kraft gewesen war, konnte hier mit seiner Hilfe die Tätigkeit der<br />
Partei und ihrer Hilfsorganisationen auf ein überschaubares Niveau heruntergedrückt<br />
werden. Mit dem Verbot von SRP und KPD, den beiden extremistischen<br />
Parteien rechts und links, änderte sich die Arbeitsweise des Verfassungsschutzes.<br />
Er konnte vielfach nur noch verdeckt arbeiten. »Die vorher ängstlich vermiedene<br />
Zusammenarbeit mit Exekutive und Justiz wurde zur zwingenden Notwendigkeit«,<br />
urteilte ein hochrangiger Mitarbeiter des Verfassungsschutzes. Es bestand die Gefahr,<br />
dass sich die Behörde durch die Verbotsurteile zu einem Hilfsorgan der<br />
Staatsanwaltschaften entwickelte.<br />
Diese Detailaufgaben hinderten den nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz<br />
damals daran, zu einem politischen Nachrichtendienst im umfassenden Sinne zu<br />
werden. Das hätte beinhaltet, nicht nur die politischen Entscheidungsträger, sondern<br />
auch die Öffentlichkeit zu informieren. Schon Karl Loewenstein hatte 1937<br />
gefordert, den Machterringungsstrategien der Demokratiegegner entgegen zu treten,<br />
indem man sie in der Öffentlichkeit bekannt machte. Diese politische Aufklä-