Methoden und Entwicklung. Teil 2 - Pädagogische Hochschule ...
Methoden und Entwicklung. Teil 2 - Pädagogische Hochschule ...
Methoden und Entwicklung. Teil 2 - Pädagogische Hochschule ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Klassenlehrer haben Sie zwar nicht alles in der Hand, können aber die Lernatmosphäre<br />
maßgeblich mitgestalten: ein Klima, in dem die Lernenden sich wohl fühlen, Vertiauen<br />
in sich <strong>und</strong> zueinander entwickeln <strong>und</strong> somit positiv besetzte Beziehungen zueinander<br />
aufbauen können. Neben allen unterrichtlichen Verpflichtungen sollten iie auch gut für<br />
sjch selber sorgen, damit sie gut für die Lernenden sorgen können (Bülter, 2oo4:s.;1);<br />
denn nur ein ,,ges<strong>und</strong>er" Lehrer ist dauerhaft in der Lage, eine positive Lernatmosphäre<br />
zu schaffen.<br />
Aber welche Faktoren bestimmen das Klima in einer Lerngruppe? ln Bezug auf Unterrichtssituationen<br />
spricht Minderop von einem lernförderlichen Arbeitsklima, wenn<br />
Lernende ,,sich frei von Angst vor Fehlern aktiv einbringen können <strong>und</strong> dies von authentisch<br />
<strong>und</strong> engagiert handelnden Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern ermöglicht wird" (Minderop,<br />
in Anlehnung an H. Meyer,2003, s. 77).sie benennt u.a. den gegenseitigen Respekt,<br />
das verlässliche Einhalten von Regeln <strong>und</strong> die gemeinsam getragene Verantwortung als<br />
Kennzeichen eines lernförderlichen Klimas. Die Cr<strong>und</strong>lage für eine angst- <strong>und</strong> stressfreie<br />
Lernsituation ist damit gelegt.<br />
Natürlich sind weder der Klassenraum noch die Klassengemeinschaft in sich abgeschottet.<br />
Lernende <strong>und</strong> Lehrende bringen direkt oder indirekt von außen kommende<br />
Faktoren mit in die Klassengemeinschaft. Bei den Schülern wirken z.B. Konflikte im Elternhaus<br />
oder Auseinandersetzungen in der Clique in das Klassenklima hinein. ,,Die<br />
Annahme, man könne ein Klima ,herstellen', das diese Faktoren neutralisiert <strong>und</strong> alle<br />
Klassen zu gleichermaßen geordneten <strong>und</strong> lernwilligen Cruppen macht, ist gänzlich realitätsfern"<br />
(v. d. Groeben,2OO4, S.7).<br />
Das Unterrichtsklima hat einen erheblichen Einfluss auf die Schulzufriedenheit <strong>und</strong><br />
die Lernhaltungen der Lernenden. Nach Bülter <strong>und</strong> H. Meyer (2OO4) gelten folgende<br />
Wirkungen eines positiven Lernklimas als wahrscheinlich:<br />
. die Schüler sind lernwilliger<br />
. die Lernenden haben mehr Freude am Unterricht<br />
. Störungen, aggressives Verhalten <strong>und</strong> Cewalt treten seltener auf<br />
. das lnteresse an fachlichen lnhalten nimmt zu.<br />
Die von uns ausgewählten <strong>Methoden</strong> sollen dazu beitragen, ein lernförderliches Klima<br />
zu schaffen. Auf der Beziehungsebene ist der Fokus auf Schüler-Schüler-Beziehungen<br />
gelegt. <strong>Methoden</strong> zum Kennenlernen tragen auf spielerische Art durch das Kennenlernen<br />
der Namen <strong>und</strong> einiger Eigenschaften der Cruppenmitglieder dazu bei, erste Kontakte in<br />
einer neuen Cruppe zu knüpfen. Vertrauensübungen helfen, dass Schüler sich langfristig<br />
trauen, Verantwortung zu übernehmen <strong>und</strong> Vertrauen zu den anderen Teammitgliedern<br />
zu entwickeln. Wahrnehmungsübungen dienen der Selbst- <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung,<br />
denn Vertrauen <strong>und</strong> eine differenzierte Wahrnehmung sind Cr<strong>und</strong>voraussetzungen, um<br />
auf andere eingehen zu können, den anderen zu akzeptieren <strong>und</strong> Sicherheit in der neuen<br />
Lerngruppe zu gewinnen. Kooperationsübungen machen erfahrbar, dass Teamarbeit<br />
nur dann gelingen kann, wenn sich alle Mitglieder für ein gutes Ergebnis verantwortlich<br />
fühlen <strong>und</strong> sich jeder mit seinen Kompetenzen ins Team einbringt.<br />
) Teams bilden<br />
Wesentliche Cründe für Probleme in der Teamarbeit liegen in der Cruppengröße <strong>und</strong><br />
in der Zusammensetzung. Als besonders effektiv gelten Cruppierungen mit zwei bis fünf<br />
Schülern. Dabei sollte bei einer kurzen Teamarbeitsphase die Cruppe eher klein sein, bei<br />
umfangreicheren Aufträgen kann sie sich an der Obergrenze orientieren (Creen, 2006).<br />
Die Weichen für eine erfolgreiche Teamarbeit werden bereits beim Zusammenstellen der