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Trucker.pdf - E Book Library

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man auch einfach so sterben kann.«<br />

Das Ding bot ihm keine zusätzlichen Informationen an.<br />

»Hast du irgendeinen Rat für mich?« erkundigte sich<br />

Masklin. »Gurder hat recht. Die hiesigen Nomen haben<br />

es warm und genug zu essen. Bestimmt lehnen sie es<br />

ab, ihr einfaches Leben aufzugeben. Ich meine, einige<br />

der Jüngeren sind vielleicht dazu bereit, aus Jux. Doch<br />

wenn wir draußen überleben wollen, brauchen wir viele<br />

Leute. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Und was<br />

soll ich ihnen sagen? Etwa: Entschuldigt bitte, aber ihr<br />

müßt alles zurücklassen?«<br />

Das Ding sprach.<br />

»Nein«, sagte es.<br />

Masklin hatte noch nie eine Bestattung beobachtet. Bis<br />

vor kurzer Zeit war ihm nicht einmal klar gewesen, daß<br />

Nomen an einem zu langen Leben sterben konnten. Sie<br />

wurden gefressen oder kehrten nicht zurück. Aber der<br />

Tod im Bett...<br />

»Wo begrabt ihr eure Toten?« fragte Gurder.<br />

»Häufig im Innern von Dachsen und Füchsen«, antwortete<br />

Masklin. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen<br />

und fügte hinzu: »In den Mägen hübscher.<br />

und geschickter Jäger.«<br />

Auf folgende Weise nahmen die Kaufhaus-Nomen<br />

von ihren Toten Abschied:<br />

Das Zeremoniell begann, indem man die Leiche in<br />

ein festliches grünes Gewand kleidete und eine rote<br />

Zipfelmütze hinzufügte. Der lange weiße Bart wurde<br />

sorgfältig gekämmt, und anschließend lag der Abt<br />

friedlich auf dem Bett, während Gurder vorlas:<br />

»O Arnold Bros (gegr. 1905), empfange die Seele unseres<br />

Bruders und bringe sie in deine große Gartenbau-<br />

Abteilung jenseits der Buchhaltung, wo es Scheren für<br />

das problemlose Schneiden von Rasenrändern gibt,<br />

Blumenschüsseln zur Zierde Ihres Gartens, den Teich<br />

des ewigen Lebens mit leicht auszulegenden Kunststoffplanen<br />

und einer Einfassung, die nichts zu wünschen<br />

übrigläßt. Wir geben ihm die Geschenke, die jeder<br />

Nomen für seine Reise braucht.«<br />

Der Graf von Eisenwaren trat vor und legte ein Objekt<br />

neben den Leichnam. »Ich gebe ihm den Spaten<br />

Ehrlicher Arbeit.«<br />

»Und ich«, ließ sich der Herzog von Kurzwaren vernehmen,<br />

»schenke ihm die Angelrute der Hoffnung.«<br />

Andere Würdenträger der Nomen-Gemeinschaft

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