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»Es wäre sehr unangenehm«, antwortete Dorcas.<br />
»Gut.«<br />
»Für dich.«<br />
Der Abt stand schwerfällig auf.<br />
»Ich bin ein toleranter Nom«, sagte er. »Du spekulierst<br />
über das Draußen, und ich habe nichts dagegen,<br />
halte es für eine gute geistige Übung. Jeder Nom sollte<br />
Gelegenheit erhalten, seine Gedanken schweifen zu<br />
lassen. Aber ich kann nicht dulden, daß du glaubst, im<br />
Draußen gäbe es irgend etwas. Kleine hübsche Spielzeuge<br />
...« Der Abt humpelte einige Schritte weit und<br />
stieß einen Stock auf das summende Ding. »Solchen<br />
Unsinn lasse ich nicht zu! Draußen ist alles leer! Leben<br />
in anderen Kaufhäusern — pah! Ende der Audienz!<br />
Fort mit dir!«<br />
»Zeh bin stabil genug, um den Aufprall einer zweitausendfünfhundert<br />
Tonnen schweren Masse auszuhalten«, sagte<br />
das Ding selbstgefällig. Niemand achtete darauf.<br />
»Hinfort! Hinfort!« rief der Abt, und Masklin beobachtete,<br />
wie er am ganzen Leib bebte.<br />
Das Kaufhaus erschien ihm immer sonderbarer. Vor<br />
einigen wenigen Tagen hatte er nicht viel wissen müssen:<br />
Notwendige Kenntnisse beschränkten sich darauf,<br />
wie man großen hungrigen Wesen entkam. Feldwerkskunst,<br />
nannte es Torrit. Jetzt rang sich Masklin allmählich<br />
zu der Erkenntnis durch, daß es noch eine andere<br />
Art von Wissen gab. Es betraf gewisse Regeln, die man<br />
beachten mußte, wenn man mit vielen anderen Nomen<br />
zusammenlebte. Zum Beispiel: Sel sehr vorsichtig,<br />
wenn du Leuten etwas erzählst, das sie nicht hören<br />
wollen. Und: Die Vorstellung, sich zu irren, kann gewisse<br />
Personen sehr verärgern.<br />
Einige Gehilfen des Abts führten sie durch die Tür<br />
und vermieden dabei, Masklin und seine Gefährten zu<br />
berühren oder sie auch nur anzusehen. Mehrere von<br />
ihnen wichen rasch beiseite, als Torrit das Ding nahm<br />
und schützend die Arme darum schlang.<br />
Oma Morkies Vorrat an Geduld war nie besonders<br />
groß gewesen, und jetzt ging er zur Neige. Sie packte<br />
den nächsten Priester an seiner schwarzen Kutte und<br />
hielt ihn sich dicht vor die Nase. Er verdrehte die Augen,<br />
als er versuchte, Oma nicht zu sehen. Sie rammte<br />
ihm den Zeigefinger an die Brust.<br />
»Na, spürst du meinen Finger?« fragte sie scharf.<br />
»Fühlst du ihn? Glaubst du noch immer, daß ich gar<br />
nicht hier bin?«