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»Richtig. Ich verschreibe Ihnen ein mildes Beruhigungsmittel.<br />

Wir können Ihnen nicht helfen, solange<br />

Ihnen die innere Ruhe fehlt und Sie nicht<br />

bereit sind zuzuhören.«<br />

»Ich bin doch völlig ruhig. Ich bin einfach nur<br />

anderer Meinung als Sie. Ich bin ein Mensch, der<br />

durch Diskussionen dazulernt. Das können Sie<br />

mir auch mit Medikamenten nicht austreiben.«<br />

»Wir werden sehen.« Ehe ich etwas erwidern<br />

konnte, verließ der Arzt mein Zimmer.<br />

Schließlich bekam ich die Erlaubnis, auf die<br />

Station zu gehen, bekleidet mit dem, was die<br />

Krankenschwestern Tageskleidung nennen – die<br />

Zivilklamotten, die ich im Hotel eingepackt hatte.<br />

Ein Krankenpfleger holte sie aus einem verschlossenen<br />

Schrank in meinem Zimmer. Die versammelten<br />

Verrückten schauten gerade Fernsehen für<br />

Bekloppte, starrten zum Fenster hinaus oder<br />

schaukelten hin und her, wobei sie herumzappelten<br />

und vor sich hin grummelten. Ich setzte mich<br />

neben eine eigentlich ganz hübsche Frau, deren<br />

langes, fettiges Haar in der Mitte so straff gescheitelt<br />

war, dass sich auf ihrem Schädel eine von<br />

Schuppen gesäumte Furche gebildet hatte. Sie war<br />

jung, vielleicht fünfundzwanzig, und schien mir<br />

von der ganzen Bande noch am klarsten im Kopf<br />

zu sein.<br />

»Hallo«, begrüßte ich sie.<br />

Sie lächelte schüchtern, dann kippte sie nach<br />

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