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Art winkte ungeduldig ab und ging ins Foyer<br />

hinüber, um Linda abzuholen. Die Empfangsdame<br />

vergeudete ungern Zeit mit privaten Besuchern,<br />

und Linda, in Tr<strong>ai</strong>ningshose und Kapuzenpulli,<br />

war ganz offensichtlich nicht zu einem Geschäftstermin<br />

hier. Deshalb starrte die Empfangsdame<br />

ihn finster an, als er ins Foyer eilte und Linda eine<br />

Hand entgegenstreckte. Linda legte sich seine<br />

Hand auf die Schultern, tätschelte seinen Hintern,<br />

drückte ihre Hüfte gegen seine und schob ihm die<br />

Zunge ins Ohr. »Du hast mir gefehlt«, hauchte sie<br />

ihm direkt in die Ohrmuschel. Er zuckte zusammen.<br />

»Und ich trage heute kein Höschen«, fuhr sie<br />

so laut fort, dass die Empfangsdame es nicht überhören<br />

konnte. Art spürte, wie ihm Gesicht, Hals<br />

und Ohren rot anliefen.<br />

Verdammt noch mal, wieso dachte er in diesem<br />

Augenblick nur an die blöde Empfangsdame? »Linda«,<br />

sagte er und ging auf Abstand. Stell sie vor,<br />

dachte er. Stell sie einander vor, dann wird’s nicht ganz<br />

so peinlich. Die Engländer können peinliche Situationen<br />

nicht ausstehen. »Linda, darf ich dir …« Weiter kam<br />

er nicht, denn in diesem Moment fiel ihm ein, dass<br />

er gar nicht wusste, wie die Empfangsdame hieß.<br />

Ihr grellroter Schopf, zu einem kurzen Bubikopf<br />

geschnitten, war so mit Haarlack überzogen, dass<br />

er an einen glasierten Zuckerapfel denken musste.<br />

Während sie ihn finster musterte, kniff sie die<br />

überaus dramatisch umrandeten Augen zusam-<br />

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