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»Am besten gleich zehn.« Art küsste sie auf die<br />

Wange.<br />

»Oh, zehn schaffe ich nicht, aber fünf sind ein<br />

guter Kompromiss. Also machen wir fünf. Das<br />

erste nennen wir Julie, wenn’s ein Mädchen wird,<br />

oder Julius, wenn’s ein Junge ist.«<br />

»Ich sehe schon: Wir werden gut miteinander<br />

auskommen.« Oma führte die beiden zur Straße,<br />

wo der Gepäckträger ihre Taschen in ein Taxi geladen<br />

hatte.<br />

Sie aßen bei Lindy’s an der Yonge Street zu<br />

Abend, mitten im Rotlichtviertel. Das Steakhaus<br />

existierte schon seit fast einem Jahrhundert, und<br />

die mit verschlissenem rotem Vinyl überzogenen<br />

Sitzbänke und die fetten, mit Meerrettich und<br />

klassischer englischer HP-Sauce überhäuften Rippchen<br />

waren noch genauso, wie Art sie in Erinnerung<br />

hatte. Auf der Fahrt zum Restaurant waren<br />

Art die Lichter der Stadt zwar bezaubernd, aber<br />

sehr bescheiden vorgekommen; nach einer Woche<br />

New York empfand er selbst die Werbetafeln über<br />

den Pornoläden als überaus dezent. Nachdem er<br />

ein Steak vom Umfang seines Schädels verspeist<br />

hatte, versank er in die Trägheit, die so oft auf ein<br />

üppiges Mahl folgt. Das Einzige, was er noch<br />

herausbrachte, war ein zufriedenes Rülpsen.<br />

Währenddessen plapperten Oma und Linda wie<br />

alte Freundinnen, schmiedeten Pläne für die kommende<br />

Woche und einigten sich auf einen Besuch<br />

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