Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)
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VEREINTE NATIONEN<br />
Menschen in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen,<br />
also alle Selbständigen ohne Beschäftigte<br />
und alle Familienarbeitskräfte, sind<br />
in der Regel nicht durch formelle Arbeitsregelungen<br />
gebunden. Daher genießen sie häufig<br />
nicht die mit einer menschenwürdigen Arbeit<br />
verbundenen Vorteile, beispielsweise angemessene<br />
soziale Sicherheit und Zugang zu<br />
wirksamen Mechanismen für sozialen Dialog.<br />
Unsichere Beschäftigungsverhältnisse sind<br />
oft durch unzureichenden Verdienst, niedrige<br />
Produktivität und unterdurchschnittliche Arbeitsbedingungen<br />
gekennzeichnet, die die<br />
Grundrechte bei der Arbeit untergraben.<br />
Vor der Wirtschaftskrise verfügten mehr als<br />
drei Viertel der Erwerbstätigen in Ozeanien,<br />
Südasien und Afrika südlich der Sahara nicht<br />
über die Sicherheit, die ihnen eine abhängige<br />
Beschäftigung bieten könnte. In diesen Regionen<br />
ist die Zahl der Erwerbstätigen in unsicheren<br />
Beschäftigungsverhältnissen 2009<br />
durch die Krise wahrscheinlich weiter angestiegen.<br />
Nach Schätzungen der Internationalen<br />
Arbeitsorganisation (IAO)* lag der Anteil<br />
der Menschen in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen<br />
2009 global zwischen 49 und<br />
53 Prozent; damit sind weltweit 1,5 bis 1,6 Milliarden<br />
Menschen als Selbständige ohne Beschäftig<br />
te oder als unbezahlte Familienarbeitskräfte<br />
tätig.<br />
* Einzelheiten fi nden sich unter http://mdgs.un.org.<br />
Seit Beginn der Wirtschaftskrise leben<br />
mehr Erwerbstätige mit ihren Familien in<br />
extremer Armut<br />
Anteil der Erwerbstätigen, die mit weniger als<br />
1,25 Dollar pro Tag auskommen müssen – 1998, 2008<br />
und 2009 (Szenario 2) (in Prozent)<br />
Afrika südlich der Sahara<br />
Südasien<br />
Ozeanien<br />
Südostasien<br />
GUS (Asien)<br />
Ostasien<br />
Westasien<br />
8<br />
8<br />
12<br />
Lateinamerika & Karibik<br />
13<br />
7<br />
8<br />
11<br />
13<br />
Nordafrika<br />
6<br />
23<br />
26<br />
28<br />
44<br />
51<br />
45<br />
46<br />
50<br />
45<br />
19<br />
21<br />
52<br />
55<br />
58<br />
64<br />
67<br />
1998<br />
2008<br />
2009*<br />
Südosteuropäische Transformationsländer<br />
3<br />
4<br />
1<br />
0,4<br />
0,6<br />
GUS (Europa)<br />
4<br />
0,1<br />
0,2<br />
Entwicklungsregionen<br />
26<br />
31<br />
48<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Daten ür 2009 na Szenario 2 der A Einzeleiten nden si unter<br />
http://mdgs.un.org.<br />
Als erwerbsarm werden Menschen bezeichnet, die erwerbstätig<br />
sind, jedoch in Haushalten leben, deren einzelne Mitglieder<br />
mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen müssen.<br />
Den meisten dieser Menschen bietet ihr Arbeitsplatz nicht die<br />
sozialen Schutz- und Sicherungsnetze, die sie in Zeiten geringer<br />
wirtschaftlicher Nachfrage absichern, und sie können<br />
oftmals nicht genügend sparen, um harte Zeiten zu überbrücken.<br />
Da unsichere Beschäftigungsverhältnisse oft von wenig<br />
produktiver Arbeit gekennzeichnet sind und die weltweite<br />
Finanzkrise zu einer rückläufigen Leistung je Erwerbstätigen<br />
geführt hat, ist die Erwerbsarmut aller Wahrscheinlichkeit<br />
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