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Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)

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VEREINTE NATIONEN<br />

Aufgrund der Wettbewerbsvorteile, die den<br />

am wenigsten entwickelten Ländern durch<br />

Präferenzzölle entstehen, haben sich diese<br />

Länder zunehmend auf den Export von Erzeugnissen<br />

konzentriert, bei denen sie hohe<br />

Präferenzmargen haben. Eine weitere Liberalisierung<br />

der Handelspolitik der entwickelten<br />

Länder im Rahmen der Entwicklungsagenda<br />

von Doha wäre für die Entwicklungsländer<br />

insgesamt günstig, würde jedoch die Vorteile<br />

der derzeitigen Zollpräferenzen für die am wenigsten<br />

entwickelten Länder untergraben. Die<br />

Gewährung von Präferenzen für am wenigsten<br />

entwickelte Länder erfolgt allerdings überwiegend<br />

unilateral, und das Abkommen von Doha<br />

hätte den Vorteil, dass diese Regelungen konsolidiert<br />

würden. Zudem ist zu erwarten, dass<br />

einer Untergrabung der Zollpräferenzen durch<br />

besondere Umsetzungsverfahren im Rahmen<br />

der Entwicklungsagenda von Doha und durch<br />

spezielle „Hilfe für Handel“ begegnet würde.<br />

Für die Entwicklungsländer im Allgemeinen<br />

brächte das Doha-Abkommen, was den Zugang<br />

zu den Märkten der entwickelten Länder<br />

angeht (wo die meisten Durchschnittszölle bereits<br />

jetzt niedrig sind), als wichtigste Vorteile<br />

eine Senkung der Spitzenzölle im Agrar-, Textil-<br />

und Bekleidungssektor und den Abbau<br />

marktverzerrender Agrarsubventionen. Durch<br />

eine überproportionale Senkung hoher Zölle<br />

würde das Abkommen von Doha außerdem<br />

der weitverbreiteten Zolleskalation (dem Steigen<br />

der Zölle mit dem Verarbeitungsgrad eines<br />

Erzeugnisses) entgegenwirken, die in vielen<br />

Fällen im landwirtschaftlichen wie auch im<br />

nichtlandwirtschaftlichen Sektor stattfindet.<br />

Im Zeitraum 2008/2009 führte die Finanzkrise<br />

in fast allen Entwicklungsländern zu einem<br />

Rückgang des Handelswerts und -volumens.<br />

Die am wenigsten entwickelten Länder waren<br />

von dem Rückgang der internationalen Preise<br />

für Erdöl und Mineralien, ihre Hauptexportgüter,<br />

besonders nachteilig betroffen. Der Wert<br />

ihrer Erdölexporte ging im vierten Quartal<br />

2008 um 46 Prozent zurück und sank Anfang<br />

2009 weiter. Trotz einer im zweiten Quartal<br />

2009 einsetzenden Erholung der Rohstoffpreise<br />

sank der Wert der Exporte der Entwicklungsländer<br />

2009 um 31 Prozent (gegenüber<br />

23 Prozent im Weltdurchschnitt). Angesichts<br />

dieses Rückschlags kam dem multilateralen<br />

Handelssystem eine wesentliche Rolle dabei<br />

zu, einen allgemeinen Rückzug in den Protektionismus<br />

zu verhindern.<br />

70<br />

ZIELVORGABE<br />

Die Verschuldung der Entwicklungsländer umfassend<br />

angehen<br />

Die Schuldenlast der Entwicklungsländer<br />

wird leichter und bleibt deutlich unter<br />

früheren Werten<br />

Höhe des Auslandsschuldendiensts im Verhältnis zu<br />

den Exporteinnahmen – 2000 und 2008 (in Prozent)<br />

Westasien<br />

Lateinamerika & Karibik<br />

Nordafrika<br />

Südasien<br />

Südosteuropäische Transformationsländer<br />

12<br />

4<br />

GUS<br />

Südostasien<br />

Afrika südlich der Sahara<br />

9<br />

2<br />

Ozeanien<br />

1<br />

Ostasien<br />

1<br />

3<br />

6<br />

7<br />

Entwicklungsregionen<br />

3<br />

4<br />

5<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

10<br />

13<br />

14<br />

15<br />

2000<br />

2008<br />

0 10 20 30<br />

Die Auslandsschuldenlast eines Landes wirkt sich auf seine<br />

Kreditwürdigkeit und seine Anfälligkeit für wirtschaftliche<br />

Schocks aus. Ein besseres Schuldenmanagement, Handelsausweitung<br />

und erhebliche Schuldenerleichterun gen für die<br />

ärmsten Länder haben die Last des Schuldendiensts vermindert.<br />

Trotz des Rückgangs der Exporte durch die weltweite<br />

Wirtschaftskrise blieb das Verhältnis von Schuldendienst zu<br />

Exporteinnahmen 2008 in den meisten Entwicklungsregionen<br />

stabil oder sank weiter. Von 2007 bis 2008 stieg diese Kennzahl<br />

nur in Südasien − von 4,8 auf 5,4 − und in den GUS-Ländern<br />

− von 3,1 auf 3,9. Trotz weiterer Ausfälle bei den Exporteinnahmen<br />

im Jahr 2009 und des in einigen Ländern rückläufigen<br />

Wachstums werden die Schuldenlasten wohl deutlich<br />

unter den Werten der Vergangenheit bleiben.<br />

18<br />

22

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