06.11.2013 Aufrufe

Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)

Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)

Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MILLENNIUMS-ENTWICKLUNGSZIELE – BERICHT <strong>2010</strong><br />

Bei gleichbleibendem Fortschrittstempo wird<br />

die Welt das Ziel, den Anteil der Menschen<br />

ohne Zugang zu grundlegenden sanitären Einrichtungen<br />

um die Hälfte zu senken, verfehlen.<br />

2008 hatten schätzungsweise 2,6 Milliarden<br />

Menschen auf der Welt keinen Zugang zu verbesserten<br />

sanitären Einrichtungen. Setzt sich<br />

dieser Trend fort, wird ihre Zahl bis 2015 auf<br />

2,7 Milliarden steigen.<br />

2008 hatten 48 Prozent der Bevölkerung in<br />

den Entwicklungsregionen keinen Zugang zu<br />

grundlegenden sanitären Einrichtungen. Die<br />

beiden Regionen, in denen es die höchsten<br />

Hürden zu überwinden gilt, sind Afrika südlich<br />

der Sahara und Südasien, wo 69 bzw. 64 Prozent<br />

der Bevölkerung dieser Zugang fehlt.<br />

Unter den sanitären Praktiken birgt die offene<br />

Defäkation die größten Gefahren für die<br />

men schliche Gesundheit. Es macht Mut, dass<br />

diese Praxis in allen Entwicklungsregionen<br />

rückläufig ist. Der größte relative Rückgang<br />

vollzog sich jedoch in den beiden Regionen, in<br />

denen die offene Defäkation ohnehin am wenigsten<br />

praktiziert wurde, nämlich in Nordafrika<br />

und Westasien. Die geringsten Fortschritte<br />

(ein Rückgang um 25 Prozent) wurden dagegen<br />

in Afrika südlich der Sahara verzeichnet,<br />

wo die Raten offener Defäkation hoch<br />

sind. In Südasien, der Region mit der weltweit<br />

höchsten solchen Rate (44 Prozent der Bevölkerung),<br />

wurden nur begrenzte Fortschritte erzielt.<br />

Dass 1,1 Milliarden Menschen offene Defäkation<br />

praktizieren, ist ein Affront gegen die<br />

Men schenwürde. Zudem ist sie die grundlegende<br />

Ursache für die fäkal- orale Krankheitsübertragung,<br />

die tödli che Folgen für die<br />

schwächsten Mitglieder der Gesell schaft, die<br />

Kleinkinder, haben kann. Ginge die offene Defäkation<br />

weiter zurück, so könnte vor allem<br />

durch die Vermeidung von Durchfallerkrankungen<br />

und der dadurch bedingten Unterentwicklung<br />

und Unterernährung die Kindersterblichkeit<br />

drastisch gesenkt werden. Erfolgsbeispiele<br />

aus einigen der ärmsten und<br />

am stärksten benachteiligten Gruppen der<br />

Ge sellschaft zeigen, dass Menschen ihr Verhalten<br />

ändern können. Dazu bedarf es des<br />

politischen Willens zur Mobilisierung der erfor<br />

derlichen Ressourcen, um der offenen Defäkation,<br />

dem größten Hindernis bei der Bewältigung<br />

des Problems der Siedlungshygiene,<br />

ein Ende zu setzen.<br />

Das Stadt-Land-Gefälle bei der<br />

Sanitärversorgung ist noch immer enorm<br />

Anteil der Menschen, die eine verbesserte sanitäre<br />

Einrichtung benutzen, in ländlichen und städtischen<br />

Gebieten – 2008 (in Prozent)<br />

Afrika südlich der Sahara<br />

24<br />

Südasien<br />

Ozeanien<br />

Ostasien<br />

Lateinamerika & Karibik<br />

Südostasien<br />

Westasien<br />

Nordafrika<br />

GUS<br />

Entwickelte Regionen<br />

Entwicklungsregionen<br />

Welt<br />

26<br />

40<br />

44<br />

45<br />

45<br />

53<br />

0 20 40 60 80 100<br />

55<br />

Die größten Fortschritte bei der Sanitärversorgung wurden<br />

in ländlichen Gebieten erzielt. Im Zeitraum 1990-2008 stieg<br />

der Sanitärversorgungsgrad in den Entwicklungsregionen<br />

insge samt um nur 5 Prozent in städtischen Gebieten und um<br />

43 Prozent in ländlichen Gebieten. In Südasien stieg er bei<br />

der städtischen Bevölkerung um nur 1 Prozent von 56 auf<br />

57 Prozent, während er sich in ländlichen Gebieten von 13 auf<br />

26 Prozent verdoppelte. Das Stadt-Land-Gefälle ist jedoch<br />

noch immer riesig, vor allem in Südasien, Afrika südlich der<br />

Sahara und Ozeanien.<br />

57<br />

61<br />

60<br />

67<br />

68<br />

76<br />

Ländliche Gebiete<br />

Städtische Gebiete<br />

79<br />

81<br />

83<br />

83<br />

86<br />

94<br />

94<br />

93<br />

96<br />

100<br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!