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Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)

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VEREINTE NATIONEN<br />

Die Hinweise auf einen<br />

Zusammenhang zwischen<br />

geschlechtsspezifischer Gewalt<br />

und HIV mehren sich<br />

Der Schritt vom Wissen über HIV zur Vorbeugung<br />

ist weit, und manchmal sind kulturelle<br />

Normen die Ursache dafür. Die Tradition der<br />

Kinderehe beispielsweise kann für Mädchen<br />

ein Risiko bedeuten. Eine Analyse von Erhebungsdaten<br />

aus acht Ländern zeigt, dass die<br />

Wahrscheinlichkeit einer HIV-Infektion bei jungen<br />

Frauen zwischen 15 und 24 Jahren, die<br />

bereits vor Erreichen des 15. Lebensjahrs sexuell<br />

aktiv waren, größer ist. Stillschweigende<br />

gesellschaftliche Akzeptanz von Gewalt gegen<br />

Frauen und Mädchen verschärft das Problem.<br />

In vier Ländern, in denen Daten erhoben<br />

wurden, berichtete fast jede vierte junge Frau,<br />

dass sie zu ihrem ersten Geschlechtsverkehr<br />

gezwungen wurde, was die Wahrscheinlichkeit<br />

einer HIV-Infektion erhöht.<br />

Tatsächlich mehren sich die Hinweise auf einen<br />

Zusammenhang zwischen geschlechtsspezifischer<br />

Gewalt und der Ausbreitung von<br />

HIV. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, Heranwachsende<br />

über umfassende Präventionsprogramme,<br />

die eine Vielzahl von Maßnahmen<br />

kombinieren, zu erreichen. Es zeigt zudem,<br />

dass weiter ein Umdenken in der Gesellschaft<br />

stattfinden muss, damit Gewalt gegen Frauen<br />

und Mädchen in keiner Form toleriert wird.<br />

Der Erlass und die Durchsetzung von Gesetzen,<br />

die solche Gewalt als Straftat umschreiben,<br />

ist ein weiterer Teil der Lösung.<br />

Aids-Waisen erleiden mehr als den Verlust<br />

der Eltern<br />

Geschätzte Zahl der 0-17-Jährigen in Afrika südlich der<br />

Sahara, die einen oder beide Elternteile durch Aids<br />

verloren haben – 2008 (in Millionen)<br />

20<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

1990<br />

1995<br />

2000<br />

2005<br />

2008<br />

2008 verloren schätzungsweise 17,5 Millionen Kinder unter<br />

18 Jahren einen oder beide Elternteile durch Aids. Die überwiegende<br />

Mehrheit dieser Kinder (14,1 Millionen) lebt in Afrika<br />

südlich der Sahara.<br />

Mehr noch als Kindern, die ihre Eltern aus anderen Gründen<br />

verloren haben, drohen den Aids-Waisen ein schlechter Gesundheitszustand,<br />

mangelhafte Ausbildung und unzureichender<br />

Schutz. Sie sind mit höherer Wahrscheinlichkeit Mangelernährung,<br />

Krankheit, Kinderarbeit, Missbrauch und Vernachlässigung<br />

oder sexueller Ausbeutung ausgesetzt und damit<br />

anfälliger für eine HIV-Infektion. Diese Kinder leiden häufig<br />

unter Stigmatisierung und Diskriminierung, und Grundversorgungsleistungen<br />

wie Bildung und Unterkunft sowie Möglichkeiten<br />

zum Spielen werden ihnen unter Umständen verwehrt.<br />

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