Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)
Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)
Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
MILLENNIUMS-ENTWICKLUNGSZIELE – BERICHT <strong>2010</strong><br />
Frauen erlangen langsam<br />
politische Macht, doch hauptsächlich<br />
dann, wenn sie Hilfe<br />
durch Quotenregelungen und<br />
andere Sondermaßnahmen<br />
erhalten<br />
Sitzanteil der Frauen in den nationalen<br />
Parlamenten (Einkammerparlamente oder<br />
Unterhäuser) – 2000 und <strong>2010</strong> (in Prozent)<br />
Ozeanien<br />
3,4<br />
2,5<br />
Nordafrika<br />
2<br />
Westasien<br />
5<br />
GUS<br />
Südasien<br />
Afrika südlich der Sahara<br />
9<br />
Südostasien<br />
Ostasien<br />
Lateinamerika & Karibik<br />
Entwickelte Regionen<br />
Entwicklungsregionen<br />
11<br />
Welt<br />
7<br />
7<br />
9<br />
9<br />
10<br />
12<br />
19,9<br />
19,5<br />
0 5 10 15 20 25<br />
15<br />
15<br />
Der Frauenanteil in den Parlamenten steigt<br />
weltweit weiter langsam an und erreichte <strong>2010</strong><br />
den bisherigen Höchstwert von 19 Prozent.<br />
Gegenüber 1995, als weltweit 11 Prozent der<br />
Parlamentarier Frauen waren, ist dies ein Zuwachs<br />
von 67 Prozent. Der für 1995 vorgegebene<br />
Frauenanteil von 30 Prozent in Führungspositionen<br />
ist jedoch längst nicht erreicht,<br />
und die <strong>Millenniums</strong>-Zielvorgabe der<br />
Geschlechterparität ist noch weiter entfernt.<br />
17<br />
18<br />
18<br />
18<br />
19<br />
19<br />
23<br />
2000<br />
<strong>2010</strong><br />
24<br />
Frauen stellen in 26 Ländern mindestens 30 Prozent der Unterhausmitglieder,<br />
in sieben Ländern mindestens 40 Prozent.<br />
Im Januar <strong>2010</strong> hatten 35 von 269 Parlamentskammern weibliche<br />
Vorsitzende (13 Prozent), gegenüber 24 im Jahr 1995.<br />
Nach Parlamentswahlen und -neubesetzungen im Jahr 2009<br />
konnten Frauen in Afrika südlich der Sahara ihren Sitzanteil<br />
ausbauen und 29 Prozent der neu zu besetzenden Sitze erobern,<br />
wodurch der regionale Durchschnitt auf 18 Prozent anstieg.<br />
In Südafrika erlangten Frauen bei den Unterhauswahlen<br />
einen Sitzanteil von 44 Prozent, wodurch das Land nach Ruanda<br />
und Schweden auf den dritten Weltrang vorrückte. Fortschritte<br />
ähnlicher Art gab es in den meisten Ländern Lateinamerikas<br />
und der Karibik, wo 25 Prozent der neu zu besetzenden<br />
Sitze an Frauen gingen. In Bolivien wurden mehr als<br />
40 Prozent Frauen ins Oberhaus gewählt, was den Regionaldurchschnitt<br />
auf 23 Prozent anhob.<br />
Am anderen Ende des Spektrums standen 58 Länder, in denen<br />
höchstens 10 Prozent der Parlamentarier Frauen waren,<br />
und in neun Kammern waren sie überhaupt nicht vertreten.<br />
Bei Neubesetzungen in den Föderierten Staaten von Mikronesien,<br />
den Komoren und Saudi-Arabien konnten Frauen<br />
2009 keine Parlamentssitze erringen.<br />
Wahlsysteme, Quotenregelungen und andere Fördermaßnahmen<br />
politischer Parteien sind weiter die wichtigsten Einflussgrößen<br />
für Fortschritte für Frauen. 2009 wurden in Ländern,<br />
die solche Maßnahmen anwendeten, durchschnittlich 27 Prozent<br />
Frauen in die Parlamente gewählt, in Ländern ohne solche<br />
Maßnahmen hingegen errangen Frauen lediglich 14 Prozent<br />
der Sitze. In Systemen mit Verhältniswahlrecht werden<br />
weitaus mehr Frauen gewählt als in Mehrheits- oder Pluralitätswahlsystemen.<br />
Neben Wahlsystemen und Quoten sind geschlechtersensible<br />
Wahlregelungen, gut ausgebildete und finanzierte Kandidatinnen<br />
und der politische Wille auf der höchsten Ebene von politischen<br />
Parteien und Regierungen wesentlich, um das Geschlechtergefälle<br />
in den Parlamenten der Welt zu überwinden.<br />
Da auf jede Parlamentarierin noch immer vier Männer kommen,<br />
müssen zur Erreichung des 30-Prozent-Ziels Anstrengungen<br />
an allen diesen Fronten unternommen werden.<br />
In der Exekutive steigt der Frauenanteil noch langsamer als<br />
in der Legislative. So waren <strong>2010</strong> nur 9 von 151 gewählten<br />
Staatsoberhäuptern (6 Prozent) und 11 von 192 Regierungschefs<br />
(6 Prozent) Frauen. Dies ist eine Verbesserung gegenüber<br />
2008, als es nur sieben gewählte Staats- und acht gewählte<br />
Regierungschefinnen gab. Im Durchschnitt liegt der<br />
Frauenanteil in Ministerämtern bei 16 Prozent, und in nur<br />
30 Ländern stellen Frauen mehr als 30 Prozent der Minister.<br />
Demgegenüber gibt es in 16 Ländern überhaupt keine Ministerinnen.<br />
Die Mehrzahl dieser Länder befindet sich in Nordafrika,<br />
Westasien, der Karibik und Ozeanien.<br />
25