Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)

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VEREINTE NATIONEN Die jüngsten Erfolge bei der Masernbekämpfung könnten kurzlebig sein, wenn die Finanzierungslücken nicht geschlossen werden Kinder im Alter von 12-23 Monaten, die mindestens eine Dosis Masernimpfstoff erhalten haben – 2000 und 2008 (in Prozent) Ozeanien Afrika südlich der Sahara Südasien Westasien Südostasien Nordafrika Lateinamerika & Karibik Ostasien Südosteuropäische Transformationsländer GUS Entwickelte Regionen Entwicklungsregionen 55 0 20 40 60 80 100 58 58 68 72 70 75 84 83 80 81 85 88 93 92 92 93 94 93 95 95 96 91 93 2000 2008 Routineimpfungen gegen Masern werden weltweit häufiger verabreicht und bieten Millionen von Kindern Schutz vor dieser oft tödlichen Krankheit. 2008 waren insgesamt bereits 81 Prozent der Kinder in den Entwicklungsregionen erfasst, während es 2000 erst 70 Prozent waren. Hinter solchen Durchschnittswerten verbergen sich jedoch erhebliche Ungleichgewichte beim Zugang zu dem Impfstoff. Daten aus 178 demografischen Erhebungen und Gesundheitserhebungen legen nahe, dass der Zugang zur Masernimpfung nach gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Gruppe variiert und Kinder in armen oder in ländlichen Gebieten gelegenen Haushalten oder Kinder von Eltern mit niedrigerem Bildungsstand seltener geimpft werden. Auch ein höherer Geburtsrang (Kinder mit mehreren älteren Geschwistern) senkt die Wahrscheinlichkeit, gegen Masern geimpft zu werden. Außer in einigen südasiatischen Länden bestehen bei der Impferfassung keine signifikanten Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Durch eine von einer Einzeldosis ausgehende Impfstrategie kann das Ausbrechen von Masern nicht verhindert werden. 2008 kam in insgesamt 132 Ländern routinemäßig ein Zwei- Dosen-Impfschema zum Einsatz. In Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen wird die zweite Dosis im Rahmen von Kampagnen verabreicht, um eine hohe Erfassungsdichte zu gewährleisten. Zwischen 2000 und 2008 führte eine höhere Erfassungsdichte bei Routineimpfungen zusammen mit dem Angebot einer zweiten Dosis zu einem 78-prozentigen Rückgang der weltweiten Sterbefälle durch Masern – von schätzungsweise 733.000 im Jahr 2000 auf 164.000 im Jahr 2008. Die jüngsten Erfolge könnten jedoch kurzlebig sein. In letzter Zeit wurden weniger Mittel für Maßnahmen zur Masernbekämpfung bereitgestellt, und in vielen Schwerpunktländern tun sich bei Impfkampagnen Finanzierungslücken auf. Hochrechnungen zufolge wird in diesen Ländern die Sterblichkeit ohne ergänzende Impfmaßnahmen rasch wieder ansteigen, und zwischen <strong>2010</strong> und 2013 werden etwa 1,7 Millionen Menschen an Masern sterben. Sind jedoch ausreichende Finanzmittel und politische Entschlossenheit vorhanden und wird die Strategie der Gabe einer Zweitdosis des Masernimpfstoffs in den Schwerpunktländern sachgerecht umgesetzt, werden die bisherigen außergewöhnlichen Fortschritte zu halten sein. 28
MILLENNIUMS-ENTWICKLUNGSZIELE – BERICHT <strong>2010</strong> 29
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