Millenniums-Entwicklungsziele - Bericht 2010 (PDF)

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VEREINTE NATIONEN Die Verwendung von Verhütungsmitteln durch Frauen nimmt langsamer zu Anteil der verheirateten oder in einer Partnerschaft lebenden 15- bis 49-jährigen Frauen, die eine Verhütungsmethode verwenden – 1990, 2000 und 2007 (in Prozent) Afrika südlich der Sahara 12 20 22 Ozeanien Südasien Westasien Nordafrika Südostasien GUS Lateinamerika & Karibik Ostasien 28 28 28 Entwickelte Regionen Entwicklungsregionen 40 47 54 46 51 55 44 48 52 59 60 57 62 61 62 60 62 69 70 71 72 70 71 71 78 86 86 1990 2000 2007 unruhigende Trends: eine erhebliche Verlangsamung des Fortschrittstempos seit 2000 und wachsende Unterschiede zwischen den Regionen. Zwischen 2000 und 2007 stieg die Verwendungsrate von Verhütungsmitteln jährlich in nahezu allen Regionen langsamer an als in den 1990er Jahren. Darüber hinaus sind Verhütungsmittel in Afrika südlich der Sahara und in Ozeanien noch immer kaum verbreitet. Zudem werden in mehreren Subregionen oft traditionelle und weniger wirksame Verhütungsmethoden verwendet. Würde dem ungedeckten Bedarf der Frauen an Familienplanungsdiensten entsprochen und den Frauen, die Kinder später oder überhaupt nicht wünschen, die aber derzeit keine Verhütungsmittel verwenden, der Zugang zu modernen Verhütungsmitteln erleichtert, könnte die Gesundheit von Müttern verbessert und die Müttersterblichkeit gesenkt werden. Würde dieser Bedarf gedeckt, so könnte jüngsten Schätzungen zufolge die Müttersterblichkeit jedes Jahr um 27 Prozent sinken, da die Zahl der ungewollten Schwangerschaften von jährlich 75 auf 22 Millionen zurückginge. Auch durch die Verhinderung geringer Geburtenabstände und von Jugendschwangerschaften würde die Gesundheit von Frauen und Mädchen verbessert und stiegen die Überlebenschancen ihrer Kinder. Der ungedeckte Bedarf an Familienplanungsdiensten ist in den meisten Regionen weiter mäßig bis hoch, insbesondere in Afrika südlich der Sahara, wo ein Viertel der 15- bis 49-jährigen Frauen, die verheiratet sind oder in einer Partnerschaft leben und die den Wunsch geäußert haben, Verhütungsmittel zu benutzen, keinen Zugang dazu hat. 0 20 40 60 80 100 In den 1990er Jahren verwendeten Frauen in fast allen Regionen zunehmend Verhütungsmittel. 2007 verwendeten mehr als 60 Prozent der 15- bis 49-jährigen verheirateten oder in einer Partnerschaft lebenden Frauen eine Verhütungsmethode. Hinter diesem Durchschnittswert verbergen sich jedoch zwei be- 36
MILLENNIUMS-ENTWICKLUNGSZIELE – BERICHT <strong>2010</strong> Die ärmsten Frauen und Frauen ohne Schulbildung verwenden Verhütungsmittel am seltensten Verwendung von Verhütungsmitteln nach Umfeldkriterien in 22 Ländern Afrikas südlich der Sahara – Erhebungen um 1994-2003 und 1998-2008 (Prozentsatz der verheirateten oder in einer Partnerschaft lebenden 15- bis 49-jährigen Frauen, die mindestens eine Verhütungsmethode verwenden) 50 40 30 20 10 14 17 30 Erste Erhebung: 1994-2003 Zweite Erhebung: 1999-2008 34 10 10 21 24 39 42 34 10 10 11 34 13 14 18 19 25 34 38 0 Land Stadt Keine Schulbildung Mindestens Sekundarschulbildung Grundschulbildung Ärmste 20% Zweitärmste 20% Mittlere 20% Zweitreichste 20% Reichste 20% Sicherzustellen, dass Familienplanungsdienste arme Frauen und Frauen mit geringer Schulbildung erreichen, ist nach wie vor besonders schwierig. Erhebungen in 22 Ländern Afrikas südlich der Sahara zufolge verwenden Landbewohnerinnen, Frauen ohne Schulbildung und Frauen in den ärmsten Haushalten am seltensten Verhütungsmittel, um eine Schwangerschaft zu verhindern oder hinauszuschieben. In diesen Ländern werden Verhütungsmittel von Frauen mit weiterführender Schulbildung viermal so häufig wie von Frauen ohne Schulbildung verwendet und von Frauen in den reichsten Haushalten fast viermal so oft wie von Frauen in den ärmsten. Die Verwendung von Verhütungsmitteln hat bei Frauen in den ärmsten Haushalten und Frauen ohne Schulbildung über die Jahre kaum zugenommen. 37
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