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Sprechfunker - THW - Institut für Elektromagnetische Verträglichkeit

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Die Brutto-Datenrate des Tetra-Systems errechnet sich aus der in vier Zeitschlitzen übertragbaren<br />

Datenmenge (4 · 510 bit = 2040 bit) dividiert durch die benötigte Übertragungszeit (4 · 14,167 ms =<br />

56,67 ms). Sie beträgt 36 kBit/s.<br />

Durch die Protokolldaten, die <strong>für</strong> das Tetra-System mit übertragen werden müssen, reduziert sich die<br />

Brutto-Datenrate von 36 kBit/s auf die oben bereits erwähnte Netto-Datenrate von 28,8 kBit/s. Für jede<br />

Funkverbindung bzw. jeden Zeitschlitz ergibt sich demzufolge eine Netto-Datenrate von einem Viertel<br />

dieses Wertes, also 7,2 kBit/s.<br />

Das digitale Signal wird mit einem π/4 DQPSK-Modulator (DQPSK = Differential Quadrature Phase Shift<br />

Keying) auf den HF-Träger moduliert und mit der Brutto-Datenrate von 36 kBit/s über den Funkkanal<br />

übertragen.<br />

6.2.3 Verkehrsarten<br />

Erinnern wir uns an die Definition von Verkehrsarten in der DV 810.3: Verkehrsarten sind von den technischen<br />

Möglichkeiten der Geräte und Anlagen abhängige Verfahren des Nachrichtenaustausches im<br />

Sprechfunkverkehr. Diese Definition gilt im Prinzip auch <strong>für</strong> digitale Funksysteme. Man unterscheidet<br />

hier zwischen den Verkehrsarten Simplex, Halbduplex und Vollduplex. Welche Unterschiede zwischen<br />

diesen Verkehrsarten bestehen, zeigen folgende Beispiele:<br />

Im Tetra-Funknetz wird die Funkverbindung standardmäßig über die Basisstationen (BTS, Base Transceiver<br />

Station) aufgebaut. Ähnlich wie beim Relaisverkehr in der analogen Welt bedarf es hier<strong>für</strong><br />

zunächst einer Funkverbindung von der Sprechfunkstelle zur Basisstation ( ”<br />

Uplink“). Für die Übertragungsrichtung<br />

von der Basisstation zu den anderen beteiligten Funkstellen ist eine weitere Funkverbindung<br />

notwendig ( ”<br />

Downlink“). Da die Teilnehmer bei diesem Verfahren nur abwechselnd sprechen und<br />

hören können, bezeichnet man diese Verkehrsart als Halbduplex.<br />

Um Sender und Empfänger innerhalb des Funkgerätes technisch gut voneinander trennen zu können,<br />

sind Up- und Downlink um 10 MHz im Frequenzbereich versetzt. Wie beim analogen Funk gibt es also<br />

wieder ein Oberband und ein Unterband. Allerdings braucht sich der Nutzer keine Gedanken darüber<br />

zu machen, wie das Gerät diesbezüglich einzustellen ist. Bild 2 zeigt die zeitliche und frequenzmäßige<br />

Aufteilung der Verbindungen bei Halbduplexbetrieb über eine Basisstation.<br />

c○N. Eulig<br />

Bild 2: Betrieb über die Netzinfrastruktur (Basisstation)<br />

In der Verkehrsart Vollduplex kann man sprechen und den Gesprächsteilnehmer gleichzeitig hören. In<br />

der analogen Funktechnik bezeichnete man diese Verkehrsart als ”<br />

Gegenverkehr“. Aufgrund des Zeitschlitzverfahrens<br />

ist jedes Tetra-Funkgerät vollduplexfähig. Dazu sind die Zeitschlitze von Up- und Downlink<br />

zueinander um die Dauer von zwei Zeitschlitzen gegeneinander versetzt. Vollduplexverbindungen<br />

benötigen <strong>für</strong> jeden der beiden Teilnehmer eine Uplink- und eine Downlinkverbindung.<br />

Ausbildungsunterlage BA Sprechfunk V 4.04 61

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