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Sprechfunker - THW - Institut für Elektromagnetische Verträglichkeit

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6.3.3 Offener Kanal - jeder hört jeden in einer Gruppe<br />

Wie im bisherigen Analogfunk kann in einem offenen Kanal jeder Teilnehmer einer Gruppe das Gesendete<br />

mithören sowie selber senden. Man bezeichnet diese Kommunikationsform als ”<br />

Gruppengespräch“<br />

oder ”<br />

Gruppenruf“. Sie ist die Standardform der BOS-Funkkommunikation. Im Gegensatz dazu sollen<br />

Einzelgespräche und Telefonate sowohl aus taktischen als auch aus Gründen der höheren Netzbelastung<br />

die Ausnahme sein.<br />

Beim Drücken der Sendetaste wird durch das Netz dem sendenden Gerät zuerst eine Sendeerlaubnis<br />

<strong>für</strong> einen bestimmten Kommunikationskanal erteilt, bevor die eigentliche Übertragung beginnt. Dadurch<br />

ist es nicht möglich, dass zwei Stationen gleichzeitig senden und die Aussendungen kollidieren.<br />

Unabhängig von der verwendeten Funktechnik bilden Funkrufnamen und einheitliche Sprache sowie<br />

Funkdisziplin die Voraussetzung <strong>für</strong> einen geordneten Betriebsablauf in einem offenen Kanal. Daher<br />

bleiben die Regeln der DV 810.3 auch <strong>für</strong> das Tetra-Funknetz gültig.<br />

6.3.4 Verbindungsaufbau außerhalb der eigenen Funkzelle<br />

Bei Einsätzen außerhalb des Gebietes seiner ”<br />

Heimat-Funkzelle“erfolgt beim Einschalten des Funkgerätes<br />

zunächst lediglich die technische Anmeldung im Netz. Will der Teilnehmer eine Verbindung zur<br />

nächsten regional zuständigen Leitstelle aufbauen, so geschieht dies durch Einstellen eines Anrufkanals,<br />

z. B. der Gruppe ”<br />

Allgemeine Anrufgruppe, AAG“ , wodurch ein genereller Ruf an die (übergeordnete)<br />

Leitstelle ausgelöst wird. Diese fordert anhand der Teilnehmer-ID von der Heimatdienststelle<br />

das Anwenderprofil an und entscheidet, ob der Teilnehmer einer örtlichen Gruppe oder einer anderen<br />

Verkehrsbeziehung zugeordnet werden soll. Die Zuordnung zu einer Verkehrsbeziehung wird dem<br />

Teilnehmer mitgeteilt.<br />

6.4 Statusmeldungen, Kurznachrichten und Alarmierungen<br />

Ähnlich dem Funkmeldesystem (FMS) ist vorgesehen, mindestens 32 taktische Statusmeldungen zur<br />

Verfügung zu haben, die auf Tastendruck abgerufen und übertragen werden. Auch Kurznachrichten sind<br />

möglich (Short Data Service, SDS).<br />

Ebenfalls geplant sind Funkmeldeempfänger mit ähnlichen Eigenschaften heutiger POCSAG-<br />

Empfänger, also den digitalen Funnkmeldeempfängern zur Alarmierung im 2 m-Band. Letztgenannte<br />

sind nicht mit dem Tetra-Funksystem kompatibel, da sie bei der Funkübertragung eine andere Technik<br />

verwenden und in einem anderen Frequenzbereich arbeiten.<br />

6.5 Betriebsarten<br />

Im normalen Betrieb ist das Funkgerät im Tetra-Netz eingebucht. Diese Betriebsart nennt sich ”<br />

Trunked<br />

Mode Operation, TMO“. Damit können alle <strong>für</strong> den Nutzer freigeschalteten Leistungsmerkmale des<br />

Netzes genutzt werden.<br />

Ist das Tetra-Netz nicht verfügbar oder wird die Verbindung in das Netz über einen definierten Zeitraum<br />

hinaus unterbrochen, kann das Gerät entweder automatisch oder manuell auf einen programmierten<br />

Kommunikationskanal geschaltet werden. Außerdem ist vorgesehen, diese Betriebsart auch<br />

gewollt“zu ermöglichen, z. B. wenn sie aus einsatztaktischen Gründen erforderlich ist. Man bezeichnet<br />

diese Betriebsart als Direct Mode Operation, DMO. Dieser findet auf besonderen Kommunikati-<br />

”<br />

onskanälen statt, die unabhängig von der Netzinfrastruktur sind. In dieser Betriebsart ist es möglich,<br />

Relaisverkehr oder Repeaterbetrieb einzurichten. Auch Überleiteinrichtungen ins Tetra-Netz (Gatewayfunktion)<br />

sind möglich.<br />

c○N. Eulig<br />

64 Ausbildungsunterlage BA Sprechfunk V 4.04

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