20.11.2013 Aufrufe

Ordnung und Chaos: Theorie dynamischer Systeme - Institut für ...

Ordnung und Chaos: Theorie dynamischer Systeme - Institut für ...

Ordnung und Chaos: Theorie dynamischer Systeme - Institut für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dessen Topologie hängt aber von den Werten (h, l) ab, <strong>und</strong> deshalb ist die<br />

Bestimmung der entsprechenden Bifurkations-Diagramme eine wichtige Aufgabe.<br />

Dabei handelt es sich um Folgendes.<br />

Für die meisten Wertepaare (h, l) ist Eh,l<br />

3 <strong>für</strong> gegebene Trägheitsmomente<br />

<strong>und</strong> Schwerpunktskoordinaten eine glatte 3-dimensionale Mannigfaltigkeit.<br />

Die Ausnahme bilden die Werte (h, l), <strong>für</strong> die die sog. Impuls-Abbildung<br />

F : (γ, l) ↦→ (h, l) (166)<br />

singulär ist, also DF einen Rang < 2 hat. Man nennt diese (h, l) die kritischen<br />

Werte der Impuls-Abbildung, in ihrer Gesamtheit bilden sie das Bifurkations-<br />

Diagramm Σ. Die Punkte (γ, l) im Phasenraum, an denen F singulär ist,<br />

heißen kritische Punkte. Es handelt sich dabei um die schon erwähnten relative<br />

Gleichgewichte, die stationären Lösungen der Euler-Poisson-Gleichungen.<br />

Man findet sie, indem man das effektive Potential auf der Poisson-Kugel betrachtet.<br />

Wann immer man eine Winkelvariable durch Separation aus den Bewegungsgleichungen<br />

eliminiert, bleibt ein in dem entsprechenden Drehimpuls quadratischer<br />

”<br />

Zentrifugalterm“ zurück, den man dem Potential zuschlagen kann.<br />

So auch hier. Man findet <strong>für</strong> das gesamte effektive Potential<br />

U l (γ) =<br />

l 2<br />

+ s · γ. (167)<br />

2(I 1 γ1 2 + I 2 γ2 2 + I 3 γ3) 2<br />

Der Ausdruck γ · Iγ im Nenner ist zu interpretieren als das Trägheitsmoment<br />

bzgl. der vertikalen Achse, bzgl. der ja auch der Winkel ϕ absepariert<br />

wurde. Einige Illustrationen müssen hier ausreichen; weitere Informationen<br />

finden sich in der Literatur <strong>und</strong> in dem Dateiordner ”<br />

Begleitmaterial“ zur<br />

Vorlesung auf der Lernplattform.<br />

Im Euler-Fall ist s = 0 <strong>und</strong> es gibt nur das Zentrifugal-Potential. Dieses hat<br />

ein Minimum bei Rotation um die Achse mit dem größten Trägheitsmoment<br />

(hier die 1-Achse), ein Maximum bei Rotation um die Achse mit dem kleinsten<br />

Trägheitsmoment (hier die 3-Achse) <strong>und</strong> einen Sattel bei Rotation um<br />

die Achse mit dem mittleren Trägheitsmoment (hier die 2-Achse). Im sog.<br />

Reeb-Graphen der Abb. 27 (ganz links) kann man den Potentialverlauf ablesen;<br />

jeder Punkt der schwarzen Linien steht dort <strong>für</strong> eine Äquipotentiallinie.<br />

Der Lagrange-Fall ist komplizierter <strong>und</strong> benötigt eine etwas ausführlichere<br />

Diskussion. Wir wählen die 1-Achse als Symmetrieachse <strong>und</strong> charakterisieren<br />

102

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!