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Ordnung und Chaos: Theorie dynamischer Systeme - Institut für ...

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Man benutzt dieses Konzept, um Klassen äquivalenter <strong>dynamischer</strong> <strong>Systeme</strong><br />

zu definieren, in denen man dann jeweils nur einen (möglichst einfach zu behandelnden)<br />

Vertreter zu betrachten braucht. Zum Beispiel kann man <strong>für</strong> h<br />

die Menge aller linearen Abbildungen y = h(x) = ax + b betrachten <strong>und</strong> zu<br />

einem gegebenen f die Menge aller affin äquivalenten F = h ◦ f ◦ h −1 . Man<br />

erwartet, dass Parameterabhängigkeiten des qualitativen Verhaltens der Abbildungen<br />

innerhalb einer solchen Klasse ähnlich sind, etwa die Abfolge von<br />

Bifurkationen.<br />

Als Beispiel betrachten wir die Menge der quadratischen Abbildungen f :<br />

R → R oder f : C → C mit<br />

f(x) = Ax 2 + 2Bx + C. (2)<br />

Wir zeigen, dass jede dieser Abbildungen vermittels einer geeignet gewählten<br />

affinen Abbildung y = h(x) = ax + b konjugiert ist zu Mandelbrots<br />

Standardform<br />

F (y) = y 2 + c. (3)<br />

Dazu setzen wir x = (y − b)/a in (2) ein <strong>und</strong> finden zunächst<br />

x ′ = f(x(y)) = A ( B<br />

a 2 y2 + 2<br />

a − bA )<br />

y + b2 A<br />

a 2 a − 2bB + C. (4)<br />

2 a<br />

Dieses x ′ unterwerfen wir der affinen Transformation <strong>und</strong> finden<br />

y ′ = ax ′ + b = A (<br />

a y2 + 2 B − bA )<br />

y + b2 A<br />

− 2bB + b + aC. (5)<br />

a a<br />

Wir fordern nun, dass das die Standardform (3) haben solle. Ein Koeffizientenvergleich<br />

gibt dann<br />

a = A, b = B, c = B(1 − B) + AC. (6)<br />

Wir sehen also, dass jede Abbildung der Art (2) auf genau eine affine Weise<br />

in eine Abbildung (3) überführt werden kann, wobei der Parameter c dann<br />

durch c = B(1 − B) + AC gegeben ist. Bei dieser Konjugation wird die Zahl<br />

der Parameter in der Abbildung von drei auf einen reduziert; die Menge der<br />

quadratischen Abbildungen ist also im Wesentlichen nur eine 1-Parameter-<br />

Familie.<br />

Wählen wir in (2) A = −λ, B = λ/2, C = 0, so erhalten wir die logistische<br />

Abbildung<br />

z ↦→ z ′ = λz(1 − z). (7)<br />

8

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