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Ordnung und Chaos: Theorie dynamischer Systeme - Institut für ...

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unter Parametervariation, kehrt also in den elliptischen Bereich zurück) sowie<br />

W = 1/3 <strong>und</strong> W = 1/4 (siehe hierzu Appendix 7 in V. I. Arnolds Buch<br />

Mathematical Methods of Classical Mechanics).<br />

In der Vorlesungs-Demo wird die Bifurkation des elliptischen Orbits der Periode<br />

1 bei K = 4 (R = 1) gezeigt, die zwischen K = 6.3 <strong>und</strong> K = 6.4<br />

wiederum eine Periodenverdopplung erfährt (bei p in der Nähe von π). Bei<br />

etwa K = 6.3 entsteht in der Umgebung von (θ, p) = (π/4, 0) ein elliptischer<br />

Fixpunkt, der offenbar nicht selbst symmetrisch ist, wohl aber einen symmetrischen<br />

Partner hat. Er wächst in seiner Größe zunächst an, hat bei 6.6<br />

in etwa eine interne Windungszahl 1/4, die dann bei 7 auf 1/3 <strong>und</strong> bei 7.1<br />

auf 1/2 anwächst.<br />

Es ist nicht klar, in welchem Maße das <strong>Chaos</strong>, das man bei starken Störungen<br />

antrifft, von regulären Bereichen sehr kleiner Durchmesser durchsetzt<br />

ist. Es gibt zum Einen das Bild der fetten Fraktale, wonach das <strong>Chaos</strong><br />

einen Phasenraum-Bereich voller Dimension einnimmt, aber mit Löchern aller<br />

Größenordnungen durchsetzt ist. Zum Andern kann man in einigen wenigen<br />

Fällen mathematisch streng beweisen, dass das <strong>Chaos</strong> vollständig ist,<br />

d. h. es gibt keine stabilen periodischen Orbits (Beispiel: Stadionbillard).<br />

Was nun die hyperbolischen Punkte anbetrifft, so hat Eduard Zehnder (Zürich)<br />

dazu in den 70er Jahren einen wichtigen Beitrag geleistet, indem er gezeigt<br />

hat, dass sie normalerweise als Zentren von <strong>Chaos</strong>bändern anzusehen<br />

sind, <strong>und</strong> zwar deswegen, weil ihre stabilen <strong>und</strong> instabilen Mannigfaltigkeiten<br />

transversale homokline oder heterokline Schnittpunkte haben, woraus<br />

dann die Existenz von Smale-Horseshoes folgt, d. h. von invarianten instabilen<br />

Cantormengen, auf denen die Abbildung in einem bestimmten Sinne<br />

chaotisch ist. Bevor wir darauf eingehen, soll noch das KAM-Theorem diskutiert<br />

werden.<br />

(Abstract eines Vortrags von Zehnder am 28. 9. 2004 vor der Leopoldina in<br />

Halle zum Thema ”<br />

Himmelsmechanik <strong>und</strong> globale perodische Bahnen Hamiltonscher<br />

Dynamischer <strong>Systeme</strong>“:<br />

Probleme der Himmelsmechanik haben auch im Laufe des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

zu f<strong>und</strong>amentalen Entwicklungen der Mathematik Anlass gegeben. Viele<br />

Mathematiker, angefangen von Laplace <strong>und</strong> Lagrange über Poincaré bis zu<br />

G. Birkhoff <strong>und</strong> Siegel, fühlten sich insbesondere vom schwierigen Stabilitätsproblem<br />

des Planetensystems herausgefordert. Es handelt sich hier um ein<br />

gewöhnliches Differentialgleichungssystem vom Hamiltonschen Typ, welches<br />

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