Ordnung und Chaos: Theorie dynamischer Systeme - Institut für ...
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4 Arnold-Zungen, Lyapunov-Exponenten<br />
Das Folgende stützt sich weitgehend auf die Kapitel 5 <strong>und</strong> 8 des Buches Die<br />
Erforschung des <strong>Chaos</strong> von J. Argyris, G. Faust, M. Haase, Verlag Vieweg<br />
1995 (AFH), das sich seinerseits auf Bücher von Wiggins <strong>und</strong> Guckenheimer/Holmes<br />
sowie Arbeiten von Arnold bezieht. Die Darstellung kann deshalb<br />
knapp gehalten sein, mit Hinweisen auf die entsprechenden Abschnitte<br />
bei AFH.<br />
Thematisch geht es um dissipative <strong>Systeme</strong>, bei denen die Dynamik entweder<br />
als kontinuierliche durch einen Satz von n nichtlinearen Differentialgleichungen<br />
1. <strong>Ordnung</strong><br />
ẋ = F (x), x t = (x 1 , ..., x n ), F t = (F 1 , ..., F n ), (97)<br />
oder als diskrete durch einen Satz von n nichtlinearen Differenzengleichungen<br />
x k+1 = f(x k ), x t = (x 1 , ..., x n ), f t = (f 1 , ..., f n ), (98)<br />
beschrieben wird. In Abschnitt AFH 5.1 wird gezeigt, dass mit der Dynamik<br />
solcher <strong>Systeme</strong> eine Volumenänderung im Phasenraum einhergeht, die man<br />
im kontinuierlichen Fall wie folgt berechnet. Sei in kartesischen Koordinaten<br />
ein Volumenelement ∆V (x) = ∏ i ∆x i(x) gegeben. Für die Rate seiner<br />
Änderung findet man durch Einsetzen der Bewegungsgleichungen entlang der<br />
Trajektorie x(t)<br />
Λ(x) :=<br />
1 d∆V (x)<br />
∆V (x) dt<br />
= ∑ i<br />
∂F i<br />
∂x i<br />
= ∇ · F = TrD , (99)<br />
wobei D = ∂F /∂x die Jacobi-Matrix der Dgl ist. Für diskrete <strong>Systeme</strong> gilt<br />
analog<br />
∆V k+1<br />
∆V k<br />
= | det D(x k )| , (100)<br />
wobei D(x k ) = ∂f/∂x an der Stelle x = x k ist. Wenn wir von dissipativer<br />
Dynamik sprechen, dann meinen wir, dass das Volumen kleiner wird, also<br />
TrD < 0 bzw. | det D(x k )| < 1. Die Kontraktionsrate kann dabei von x<br />
abhängen. Im Beispiel des Lorenz-Systems<br />
ẋ = −σ(x − y)<br />
ẏ = rx − y − xz<br />
ż = −bz + xy<br />
(101)<br />
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