Zellbiologie WS 2004-05 (Inoffizielles Skriptum) - Komplett
Zellbiologie WS 2004-05 (Inoffizielles Skriptum) - Komplett
Zellbiologie WS 2004-05 (Inoffizielles Skriptum) - Komplett
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KREBS<br />
⇒ Das p53-Protein wird bei DNA-Schäden (durch z.B. UV) ausgebildet.<br />
In 50% aller Krebsfälle ist dies mutiert.<br />
Bei geringen DNA-Schäden kommt es zu einer Reparatur.<br />
Ist der Schaden zu groß, dann wird die Zelle in der G 1 -Phase ihrer Teilung angehalten<br />
und zur Apoptose gezwungen.<br />
⇒ Die Kontrolle des Zellzyklus bedeutet ein ständiges Wechselspiel von aktivierenden<br />
und hemmenden Prozessen:<br />
o In Krebszellen ist aber diese Kontrolle über das Wechselspiel verloren<br />
gegangen.<br />
o Eine Krebszelle kann sich unendlich oft teilen (eine normale Zelle durchläuft<br />
30-50 Zellzyklen bis zur Ausdifferenzierung).<br />
o Krebszellen schalten die „innere Uhr“ der Zelle aus, die das Wachstum<br />
begrenzt.<br />
o Auch die p53-Reparaturmechanismen werden ausgeschaltet → keine Apoptose<br />
wird mehr veranlasst.<br />
o Krebszellen können auch nicht von außen durch Signale zur Apoptose<br />
gezwungen werden.<br />
o Es braucht mindestens 8-10 Fehler gleichzeitig, damit eine Zelle zur<br />
Krebszelle mutieren kann und damit sie nicht zur Apoptose gezwungen werden<br />
kann.<br />
Unter Krebs versteht man das unkontrollierte Wachstum von Körperzellen, die dabei<br />
gesundes Gewebe verdrängen oder zerstören. Bei einem biologisch hoch komplexen<br />
Organismus wie dem menschlichen Körper, der aus Milliarden von lebenden Zellen besteht,<br />
ist eine gegenseitige Abstimmung der Zellen untereinander notwendig, um das Gesamtziel,<br />
nämlich das Überleben des Körpers und die Reproduktion der Gene zu erreichen.<br />
Insbesondere bei Wachstums-, Differenzierungs- und Reparaturvorgängen müssen die<br />
einzelnen Zellverbände untereinander kommunizieren, um einen geordneten Ablauf dieser<br />
Prozesse zu garantieren. Bei der Wundheilung beispielsweise soll das Wachstum möglichst<br />
schnell ablaufen, um die Wunde zu schließen. Ist der Wundverschluss erreicht, muss die<br />
Vermehrungsrate der Reparaturzellen wieder stark gebremst werden, da ein weiteres<br />
Wachstum nicht mehr notwendig ist.<br />
Bei Krebszellen ist diese gegenseitige Abstimmung und Beeinflussung im Zellverband außer<br />
Kraft gesetzt. Krebszellen teilen sich unkontrolliert immer weiter, obwohl keine<br />
Notwendigkeit mehr dazu besteht. Die Bremssignale des Gesamtsystems an die Tumorzellen<br />
werden nicht mehr erkannt und befolgt, da sie den genetischen Code für den<br />
Informationsempfang verloren oder abgeschaltet haben.<br />
© <strong>2004</strong> A.F. <strong>Inoffizielles</strong> <strong>Skriptum</strong> 135<br />
ZELLBIOLOGIE