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Steuern sparen mit dem Testsieger! - Haufe.de

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menschen<br />

R rekt hinter ihm steht und <strong>de</strong>n seinerseits <strong>de</strong>r Navigator instruiert.<br />

Ein guter Steuermann konzentriert sich nur auf seine<br />

Aufgabe. Wenn er selbst anfängt herumzuschauen, verliert er<br />

seine Konzentration und die Rennyacht ist nicht mehr perfekt<br />

eingestellt. Das gilt auch in <strong>de</strong>r Wirtschaft: Führungspersönlichkeiten<br />

sollten wissen, wo ihre Prioritäten liegen und sich<br />

nicht plötzlich in Bereiche einmischen, die an<strong>de</strong>ren übertragen<br />

sind. Sie müssen darauf vertrauen, dass alle Aufgaben richtig<br />

erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Spitzensport braucht es eine beson<strong>de</strong>rs große Disziplin<br />

und Leistungsbereitschaft. Woher nehmen Sie die?<br />

Neidhart: Beim Segeln ist das ziemlich einfach. Wenn wir undiszipliniert<br />

sind, wer<strong>de</strong>n wir sofort <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Konsequenzen<br />

bestraft, dann fliegt uns das Zeug um die Ohren. Rennyachten<br />

sind nicht leicht zu segeln, selbst bei i<strong>de</strong>alen Windverhältnissen<br />

kann man sich nicht entspannt zurücklehnen und einfach<br />

treiben lassen. Das heißt, wir wer<strong>de</strong>n sehr schnell <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Folgen<br />

unserer Fehler konfrontiert. Von daher besteht per se eine<br />

große Bereitschaft zur Disziplin. Aber es braucht auch Leute,<br />

die diese Haltung vorleben.<br />

Begleiten Sie Leistungsbereitschaft und Disziplin ständig<br />

durchs Leben?<br />

Neidhart: Das kommt drauf an. Man braucht keine sinnlose<br />

Disziplin. Auch beim Krafttraining im Team-Alinghi haben wir<br />

gemerkt, dass wir das vorgelegte Tempo physisch nicht durchhalten<br />

und haben rote und grüne Wochen eingeführt. Nach<br />

zwei Wochen hartem Training waren wir dann eine Woche<br />

lang regenerativ unterwegs. Wenn es um nichts geht, hat es<br />

keinen Sinn, sich ständig zu quälen. Wichtig ist, sich auf <strong>de</strong>n<br />

richtigen Moment zu konzentrieren.<br />

Welche Rolle spielt das Geld?<br />

Neidhart: Im klassischen America’s Cup hat noch nie die<br />

„Go hard or go home”<br />

Veranstaltungstipp. Dominik Neidhart hält seinen Keynote-<br />

Vortrag: „Go hard or go home. Fünf Schritte vom Herausfor<strong>de</strong>rer<br />

zum Sieger” im April und Mai auf folgen<strong>de</strong>n Veranstaltungen:<br />

Messe Personal Swiss<br />

Dienstag, 17. April, 11.20 bis 12.05 Uhr<br />

Messe Zürich, Halle 5 & 6, Forum 4<br />

Messe PERSONAL2012 Süd<br />

Dienstag, 24. April 2012, 11.20 bis 12.05 Uhr,<br />

Messe Stuttgart, Halle 9, Forum 3<br />

Messe PERSONAL2012 Nord<br />

Mittwoch, 9. Mai 2012, 13.45 bis 14.20 Uhr,<br />

CCH Hamburg, Halle H, Forum 2<br />

Mannschaft <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> größten Budget und <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> größten<br />

personellen Aufwand gewonnen. Geld ist zweifellos wichtig –<br />

ohne ein gutes Produkt, eine gute Rennyacht, können Sie nicht<br />

kompetitiv <strong>mit</strong>segeln. Aber die Innovationskraft einer Mannschaft<br />

ist noch wichtiger. Das lehrt auch die Geschichte: Beim<br />

Sieg im Jahr 2003 verfügte Alinghi nur über das viertgrößte<br />

Budget. Die Kunst besteht darin, relativ früh zu erkennen, in<br />

welche Richtung die Entwicklung gehen soll. Wenn Sie keinen<br />

finanziellen Rahmen setzen, verlieren Sie <strong>de</strong>n Fokus. Dann<br />

wer<strong>de</strong>n Projekte in alle Richtungen angestoßen und die Kräfte<br />

sind nicht mehr gebün<strong>de</strong>lt.<br />

Wie entsteht ein Wir-Gefühl?<br />

Neidhart: In erster Linie über Kommunikation. Da ist das Management<br />

gefor<strong>de</strong>rt. Die Führung muss klar aufzeigen, worum<br />

es geht und wo man steht. Oft stecken Mitarbeiter in irgendwelchen<br />

Projekten und verlieren dabei das große Ziel aus <strong>de</strong>n<br />

Augen. Tran<strong>sparen</strong>z sorgt für klare Verhältnisse. Auch durch<br />

kurze Wege und klare Zuständigkeiten lässt sich sehr viel bewirken.<br />

Und zu sehen, mein Beitrag zählt und wird wertgeschätzt,<br />

das motiviert und erhöht enorm die I<strong>de</strong>ntifikation.<br />

An<strong>de</strong>rerseits, wenn ein Chef kein Ohr für die I<strong>de</strong>en seiner Mitarbeiter<br />

hat, machen schließlich alle Dienst nach Vorschrift.<br />

Dann fühlt sich niemand mehr verantwortlich, es gibt keine<br />

I<strong>de</strong>ntifikation <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Unternehmenszielen und die einmal<br />

vorhan<strong>de</strong>ne Energie verpufft. Ich gebe Ihnen ein Beispiel. In<br />

meiner Zeit bei Alinghi konnte ich auch abends um acht Uhr<br />

noch ins Büro kommen und <strong>de</strong>n berühmtesten Boots<strong>de</strong>signer<br />

<strong>de</strong>r Welt ansprechen: „Dieses Teil funktioniert nicht richtig.<br />

Können wir es verän<strong>de</strong>rn?“ Dann hat dieser Mann nicht etwa<br />

abgeblockt nach <strong><strong>de</strong>m</strong> Motto: „Das habe ich an meinem Super-<br />

Computer gebaut, da gibt es nichts zu meckern“, son<strong>de</strong>rn hat<br />

mir interessiert zugehört. Wir haben gemeinsam einen neuen<br />

Entwurf erstellt und hatten im Nu eine Innovation.<br />

Sind Ihre Erfahrungen <strong>de</strong>nn eins zu eins auf die Wirtschaft<br />

übertragbar?<br />

Neidhart: In <strong>de</strong>r Wirtschaft und im Sport geht es immer um<br />

eine Gruppe von kollektiven Akteuren, oft als Team bezeichnet.<br />

Der Begriff Team ist jedoch ein <strong>de</strong>finitionsschwacher Ausdruck<br />

und suggeriert eine Art freundliche Zusammenarbeit,<br />

eine Art „Frie<strong>de</strong>, Freu<strong>de</strong>, Eierkuchen“. Das ist aber nicht <strong>de</strong>r<br />

Fall. Es geht um das gemeinsame Ziel: Sie wollen gewinnen<br />

beziehungsweise Geld verdienen, um zu überleben. Siege im<br />

Sport be<strong>de</strong>uten, dass ein Team erfolgreich ist, die Sponsoren<br />

dabeibleiben und die Mannschaft Bestand hat. Wenn eine<br />

Firma überzeugen<strong>de</strong> Produkte hat, kann sie viel verkaufen und<br />

behauptet sich am Markt. Es gibt allerdings einen Unterschied:<br />

In <strong>de</strong>r Wirtschaft wird viel über Unternehmensberater gesteuert.<br />

Sie kommen ins Spiel, wenn die Geschäfte schlecht laufen,<br />

sollen dann irgendwas straffen, Abläufe verbessern, Leute entlassen,<br />

die Gewinne erhöhen. Im Sport geht es mehr um die<br />

einzelnen Spieler, da läuft sehr viel über Coaching. Es wird <strong>mit</strong><br />

großem Aufwand in die Leistungsträger investiert, weil sie das<br />

teuerste Gut sind.<br />

Interview: Petra Jauch<br />

16 wirtschaft + weiterbildung 04_2012

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