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Nein zum Schubla<strong>de</strong>n-Denken<br />
Wür<strong>de</strong>n Sie <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> „Teufel“,<br />
sprich bösen Menschen, verhan<strong>de</strong>ln?<br />
Vermutlich nicht. Jedoch<br />
kann dies auch zu Ihrem<br />
Nachteil sein. Robert H. Mnookin,<br />
Professor an <strong>de</strong>r Harvard<br />
Law School, verfolgt da einen<br />
wesentlich pragmatischeren<br />
Ansatz. Seine Empfehlung:<br />
„Nicht immer, aber öfter, als<br />
Ihnen lieb ist.“ Warum? Weil<br />
heftige Emotio nen und negative<br />
Fallstricke wie „Verteufelung“,<br />
„Rationalisierung“ und<br />
„Entmenschlichung“ unsere<br />
Urteilskraft trüben und uns<br />
zu einer Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
verleiten könnten, die sich im<br />
Nachhinein als falsch herausstellen<br />
könnte. Gesellen sich<br />
dazu auch noch moralische<br />
Prinzipien, macht dies die<br />
Angelegenheit nicht einfacher<br />
– im Gegenteil. Um sich aus<br />
dieser Zwickmühle zu befreien,<br />
rät <strong>de</strong>r Autor, Kosten<br />
und Nutzen zu vergleichen,<br />
potenzielle Alternativen zu<br />
prüfen und das Verhältnis<br />
von moralischem Empfin<strong>de</strong>n<br />
und Pragmatismus richtig zu<br />
gewichten. Fazit: Ein lesenswertes<br />
Buch, das vor allem<br />
durch seine anschaulichen<br />
Beispiele besticht.<br />
Robert H. Mnookin:<br />
Verhan<strong>de</strong>ln <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> Teufel.<br />
Das Harvard-Konzept für die<br />
fiesen Fälle. Campus Verlag,<br />
Frankfurt am Main 2011,<br />
349 Seiten, 24,99 Euro<br />
Symptome, Diagnosen, Therapien<br />
Endlose Meetings ohne Ergebnis,<br />
ständige Umstrukturierungen,<br />
dazu die ewige Machbarkeits-,<br />
Fröhlichkeits- und<br />
Motivationsrhetorik – dies sind<br />
nur einige Facetten, die <strong>de</strong>n<br />
„ganz normalen Wahnsinn“<br />
in heutigen Unternehmen wi<strong>de</strong>rspiegeln.<br />
Fatal daran: Nur<br />
die wenigsten sehen in ihrer<br />
Arbeit noch einen Sinn. Die<br />
meisten fühlen sich wie in<br />
einem Hamsterrad, aus <strong><strong>de</strong>m</strong><br />
es scheinbar kein Entkommen<br />
gibt und das ihnen auf Dauer<br />
jegliche Lebensenergie aussaugt.<br />
Für Theresia Volk ist<br />
eines klar: Das Problem liegt<br />
nicht beim Einzelnen, son<strong>de</strong>rn<br />
im System selbst und in seiner<br />
mangeln<strong>de</strong>n Sinnstiftung. Der<br />
erste Schritt auf <strong><strong>de</strong>m</strong> Weg zur<br />
Besserung sei die Einsicht in<br />
diese sinnentleerten Strukturen.<br />
Neben einem Blick auf<br />
bekannte Symptome und gängige<br />
(Fehl-)Diagnosen nennt<br />
die Autorin auch mögliche<br />
„Therapien“. Dabei geht es<br />
ihr aber nicht um fertige Lösungen.<br />
Ihr Verdienst ist vielmehr,<br />
Anregungen zum nicht<br />
trivialen Weiter<strong>de</strong>nken zu<br />
bieten. Und das gelingt ihr <strong>mit</strong><br />
philosophischem Weitblick<br />
und einer bewun<strong>de</strong>rnswerten<br />
Portion an Wortwitz, Offenheit<br />
und Mut zur Ironie.<br />
Theresia Volk:<br />
Unternehmen Wahnsinn.<br />
Überleben in einer verrückten<br />
Arbeitswelt. Kösel-Verlag,<br />
München 2011, 224 Seiten,<br />
17,99 Euro<br />
Teamführung leicht gemacht<br />
Teams erfolgreich zu führen,<br />
ist keine einfache Aufgabe.<br />
Das universale Erfolgsrezept<br />
gibt es nicht. Denn kein Team<br />
gleicht <strong><strong>de</strong>m</strong> an<strong>de</strong>ren. Dennoch<br />
steht fest: Über <strong>de</strong>n Erfolg entschei<strong>de</strong>t<br />
in erster Linie, dass<br />
die individuellen Stärken und<br />
Talente aller Team<strong>mit</strong>glie<strong>de</strong>r<br />
sich optimal entfalten können.<br />
Doch dies obliegt nicht nur<br />
allein <strong>de</strong>r Verantwortung <strong>de</strong>r<br />
Führungskraft. Alfried Weiß<br />
und Tom Senninger sehen<br />
auch die Teamkollegen in <strong>de</strong>r<br />
Pflicht. Selbstverantwortung<br />
sei gefragt. Vorausgesetzt, es<br />
gibt ein Bekenntnis zu einer<br />
klaren Kommunikationskultur.<br />
Der Weg zum Spitzenteam<br />
kann letztlich nur gemeinsam<br />
beschritten wer<strong>de</strong>n. Worauf es<br />
dabei ankommt und welche<br />
Stolperfallen es zu umschiffen<br />
gilt, erfährt man in diesem<br />
praxisorientierten Arbeitsbuch<br />
zuhauf. Gezielte Übungen und<br />
Fallbeispiele erleichtern dabei<br />
<strong>de</strong>n Transfer in <strong>de</strong>n Berufsalltag.<br />
Weiteres Plus: Vollständig<br />
ausgearbeitete „Teamwork-<br />
Shops für Teamsitzungen“,<br />
die un<strong>mit</strong>telbar in <strong>de</strong>r Praxis<br />
umgesetzt wer<strong>de</strong>n können, ergänzen<br />
<strong>de</strong>n Leitfa<strong>de</strong>n.<br />
Tom Senninger/Alfried Weiß:<br />
Gruppe – Team – Spitzenteam.<br />
Das Handbuch zur<br />
Teamführung. Ökotopia<br />
Verlag, Münster 2011,<br />
288 Seiten, 34,90 Euro<br />
04_2012 wirtschaft + weiterbildung 63