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Steuern sparen mit dem Testsieger! - Haufe.de

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AUTORIN<br />

betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

wer<strong>de</strong>n Führungskräfte daher zunehmend<br />

an ihre Fürsorgepflicht erinnert und<br />

von ihren Unternehmen angehalten und<br />

geschult, rechtzeitig auf Verän<strong>de</strong>rungen<br />

im Verhalten ihrer Mitarbeiter zu reagieren.<br />

Aber wie?<br />

In entsprechen<strong>de</strong>n Workshops zum<br />

Thema wer<strong>de</strong>n Gedanken geäußert wie<br />

„Wir haben doch alle mal eine schlechte<br />

Phase“, „Man hat doch auch mal Ärger<br />

zu Hause. Danach zu fragen, ist doch<br />

zu persönlich“, „So eng bin ich <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong><br />

Mitarbeiter auch nicht immer, ich bin<br />

selbst so viel unterwegs“ und so weiter.<br />

Aus diesen Aussagen ist ersichtlich, dass<br />

die meisten Führungskräfte keinesfalls<br />

aus mangeln<strong><strong>de</strong>m</strong> Interesse am Mitarbeiter<br />

nicht reagieren, son<strong>de</strong>rn aus eigenem<br />

Zeitdruck o<strong>de</strong>r aus Zweifel daran, welche<br />

„Einmischung“ wohl als akzeptabel und<br />

hilfreich angesehen wird. Hier hilft nur<br />

das offene Gesprächsangebot an <strong>de</strong>n Betroffenen.<br />

Das R.E.S.P.E.K.T.-Prinzip<br />

Marion<br />

Ba<strong>de</strong>nhop<br />

ist Inhaberin <strong>de</strong>s<br />

Coaching- und<br />

Trainingsinstituts MBConsulting in<br />

Weinheim sowie Director Training &<br />

Coaching bei <strong>de</strong>r Team Connex AG.<br />

Als Trainerin und Management-Coach<br />

beschäftigt sie sich seit Langem unter<br />

an<strong>de</strong>rem <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r wirtschaftlich beson<strong>de</strong>rs<br />

relevanten Thematik <strong>de</strong>r psychischen<br />

Erkrankungen im Arbeitsalltag.<br />

In ihrer Arbeit setzt sie Konzepte<br />

aus <strong>de</strong>r Transaktionsanalyse sowie<br />

<strong>de</strong>r Hypnosystemik ein.<br />

MBConsulting<br />

Alte Landstraße 23, 69469 Weinheim,<br />

Tel. 06201 256226<br />

www.m-b-consulting.<strong>de</strong><br />

Eine reflektierte innere Haltung unterstützt<br />

die Führungskraft bei solchen Gesprächen.<br />

Hier gilt es, mehrdimensional<br />

zu <strong>de</strong>nken. Die Fürsorgepflicht <strong>de</strong>r Führungskraft<br />

besteht schließlich nicht nur<br />

bezogen auf <strong>de</strong>n einzelnen Betroffenen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch hinsichtlich <strong>de</strong>ssen Kollegen<br />

und <strong>de</strong>s ganzen Teams, das bei Ausfall<br />

seine Aufgaben auf unbestimmte Zeit<br />

<strong>mit</strong> erledigen muss. Und dann sind da<br />

noch die vereinbarten Ziele, die im Unternehmenssinn<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Die Führungskraft gerät in ein Dilemma.<br />

Wie ver<strong>de</strong>utlicht sie dies im Gespräch,<br />

ohne <strong>de</strong>n Betroffenen weiter unter Druck<br />

zu setzen? Das R.E.S.P.E.K.T.-Prinzip gibt<br />

einen Hinweis auf die wichtigsten Fragen,<br />

die sich ein Chef zur inneren Vorbereitung<br />

auf ein wirkungsvolles Erstgespräch<br />

stellen sollte:<br />

• Welche Verän<strong>de</strong>rungen im Verhalten<br />

<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren kann ich genau feststellen?<br />

Drei Wahrnehmungsebenen bedienen<br />

uns hier <strong>mit</strong> möglichen Frühsignalen:<br />

1. Das Verhalten im Berufsalltag (Unpünktlichkeit,<br />

sozialer Rückzug, lange<br />

Krankheit, Passivität, häufige Konflikte).<br />

2. Das Verhalten im Gespräch (diffuse<br />

Ausdrucksweise, aggressiver<br />

Tonfall, anklagen<strong>de</strong> Haltung,<br />

Schwarz-Weiß-Denken, unangemessenes<br />

Nähe- o<strong>de</strong>r Distanzverhalten).<br />

3. Das persönliche Erscheinungsbild (Gewichtsschwankungen,<br />

ungepflegte Kleidung,<br />

mangeln<strong>de</strong> Körperhygiene).<br />

• Was habe ich am Mitarbeiter immer<br />

sehr geschätzt, was ich <strong>de</strong>rzeit weniger<br />

erlebe? Welchen Unterschied stelle ich<br />

fest?<br />

• Wie stehe ich eigentlich emotional zu<br />

dieser Person? Habe ich ihr gegenüber<br />

eine grundsätzlich positive o<strong>de</strong>r eine eher<br />

negative Haltung? Auf welches Verhalten<br />

stelle ich mich in diesem für bei<strong>de</strong><br />

schwierigen Gespräch ein? Wie wer<strong>de</strong> ich<br />

dann reagieren?<br />

• Was weiß ich eigentlich über die Person?<br />

Wie sieht es in ihrer Privatwelt aus?<br />

Wie stehe ich selbst zu solchen Fragestellungen?<br />

Habe ich prinzipiell Verständnis<br />

für private Umstän<strong>de</strong>?<br />

• Was genau wird passieren, wenn die<br />

Person nichts an ihrem Verhalten / ihrer<br />

Beeinträchtigung än<strong>de</strong>rt? Welche Auswirkungen<br />

wird dies haben?<br />

• Wo kann ich mir unternehmensintern<br />

Hilfe, Rat, Sparringspartner holen (Personalabteilung,<br />

Betriebsarzt)?<br />

• Welche Erwartungen habe ich selbst in<br />

dieser Situation an diese Person? Was bin<br />

ich bereit, als ihre Führungskraft <strong>mit</strong>zutragen?<br />

• Sind die Antworten auf diese meine<br />

Fragen geeignet, um ein von Respekt geprägtes<br />

Gespräch zu führen? Worauf stelle<br />

ich mich da ein?<br />

Die größte Befürchtung von Chefs liegt<br />

zumeist darin, dass <strong>de</strong>r Betroffene von<br />

Beginn an abwiegelt und man dann nicht<br />

weiß, wie man im Gespräch bleiben kann.<br />

Hier hilft ein systematisches Vorgehen,<br />

das auch <strong>de</strong>r betroffenen Person <strong>de</strong>utlich<br />

macht: „Ich wer<strong>de</strong> wahrgenommen, das<br />

Schweigen hat ein En<strong>de</strong>.“ Das ist in <strong><strong>de</strong>m</strong><br />

Moment keineswegs angenehm, sogar<br />

vielfach belastend, ohne Zweifel jedoch<br />

<strong>de</strong>r erste Meilenstein in Richtung Aktivität,<br />

wie <strong>de</strong>r zu Beginn skizzierte Fall<br />

zeigt.<br />

Der Trichter-Talk<br />

Ausgehend von ein<strong>de</strong>utig nachvollziehbaren<br />

Beobachtungen, die eine Leugnung<br />

gar nicht erst zulassen, wird im Gespräch<br />

feinfühlig und Schritt für Schritt gefiltert,<br />

was die Ursache für auffälliges Verhalten<br />

sein könnte. Es geht in keinem Fall<br />

darum, dass die Führungskraft diagnostizieren<br />

soll, was <strong><strong>de</strong>m</strong> Mitarbeiter physisch<br />

o<strong>de</strong>r psychisch fehlt. Das muss <strong>de</strong>n Fachleuten<br />

überlassen bleiben. Zu<strong><strong>de</strong>m</strong> ist die<br />

Führungskraft selbstverständlich nicht für<br />

eine Lösung <strong>de</strong>s Problems verantwortlich.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass dies ganz unbewusst<br />

<strong>de</strong>n größten Druck ausmacht, <strong>de</strong>n<br />

die Führungskraft verspürt: Was soll ich<br />

raten, wenn das Problem dann tatsächlich<br />

auf <strong><strong>de</strong>m</strong> Tisch liegt? Folgen<strong>de</strong> Fünf<br />

Schritte eines Erstgesprächs sollen zielgerichtet<br />

zu angemessenen Maßnahmen<br />

führen:<br />

1. Schritt: Nach<strong><strong>de</strong>m</strong> die atmosphärischen<br />

Rahmenbedingungen zum Gespräch geschaffen<br />

wur<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n eingangs die<br />

wahrgenommenen Verän<strong>de</strong>rungen im<br />

Verhalten <strong>de</strong>s Betroffenen geschil<strong>de</strong>rt,<br />

ohne Unterstellungen, Bewertungen o<strong>de</strong>r<br />

Übertreibungen. Sachlich nachvollziehbar.<br />

Daraus wird die persönliche Sorge<br />

<strong>de</strong>s Gesprächsführen<strong>de</strong>n abgeleitet. Wichtig<br />

ist, hierbei nicht in Allgemeinheiten<br />

zu verfallen wie „das Unternehmen (o<strong>de</strong>r<br />

‚man‘) macht sich Sorgen“. Eine Ich-<br />

Botschaft schafft die erfor<strong>de</strong>rliche Nähe,<br />

<strong>de</strong>r Ausdruck <strong>de</strong>r persönlichen Sorge gibt<br />

<strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Hinweis auf die Abgrenzung<br />

zu einem routinemäßigen Mitarbeitergespräch<br />

und erhöht die Chance, R<br />

04_2012 wirtschaft + weiterbildung 39

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