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Steuern sparen mit dem Testsieger! - Haufe.de

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AUTOREN<br />

Ralf Zimmermann<br />

ist Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Otto Röhrig<br />

Gesenkschmie<strong>de</strong><br />

GmbH. Mit <strong>de</strong>r Mitarbeiterbefragung<br />

hat er <strong>de</strong>n Grundsatz<br />

von Otto Röhrig „Mitarbeiter sind das<br />

wichtigste Gut“ neu umgesetzt.<br />

Schmalzgraben 7<br />

42655 Solingen<br />

Tel. 0212 599600<br />

info@otto-roehrig.<strong>de</strong><br />

www.otto-roehrig.<strong>de</strong><br />

Anna Lena<br />

Thomas<br />

ist seit 2009 Beraterin<br />

und Projektleiterin<br />

bei <strong>de</strong>r IGS<br />

Organisationsberatung. Sie hat das<br />

Projekt bei <strong>de</strong>r Otto Röhrig Gesenkschmie<strong>de</strong><br />

GmbH begleitet.<br />

Augustinusstr. 11d<br />

50226 Frechen-Königsdorf<br />

Tel. 02234 933569-3<br />

annalena.thomas@igs-beratung.<strong>de</strong><br />

www.igs-beratung.<strong>de</strong><br />

zweiten Gesenkschmie<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Fall. Die Firmen<br />

sind zwar unabhängig voneinan<strong>de</strong>r,<br />

jedoch hatten manche Mitarbeiterinnen<br />

o<strong>de</strong>r Mitarbeiter die Befürchtung, nach<br />

<strong>de</strong>r Übernahme die Arbeit aus <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Firma <strong>mit</strong> übernehmen zu müssen.<br />

Auch nicht ausführlich genug kommentierte<br />

Än<strong>de</strong>rungen im Führungsverhalten<br />

<strong>de</strong>r Führungskräfte, welches auf die<br />

eingangs beschriebenen Marktverän<strong>de</strong>rungen<br />

zurückzuführen ist, führte zu Unsicherheit.<br />

Die Verhaltensän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

Geschäftsführers und <strong>de</strong>s Betriebsleiters,<br />

weniger Zeit am Tag im Betrieb zu verbringen,<br />

wur<strong>de</strong>n seitens <strong>de</strong>r Belegschaft<br />

<strong>mit</strong> einer verringerten Wertschätzung<br />

ihnen gegenüber beziehungsweise einem<br />

geringeren Interesse an ihnen vermutet.<br />

Aus <strong>de</strong>n Punkten ergaben sich unterschiedliche<br />

Handlungsfel<strong>de</strong>r:<br />

Der vermuteten verringerten Wertschätzung<br />

begegnete <strong>de</strong>r Geschäftsführer in<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiterversammlung offen. Er<br />

sprach das Thema verän<strong>de</strong>rte Markt- und<br />

Kun<strong>de</strong>nanfor<strong>de</strong>rungen an, welche einen<br />

erhöhten Kun<strong>de</strong>nkontakt erfor<strong>de</strong>rn. Er<br />

formulierte daher das Vorhaben seitens<br />

aller Führungskräfte, die Wertschätzung<br />

zukünftig stärker im Betriebsalltag ver<strong>de</strong>utlichen<br />

zu wollen, obwohl die Präsenzzeiten<br />

<strong>de</strong>r Führungskräfte im Betrieb<br />

abnehmen. Aus <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren bei<strong>de</strong>n<br />

aufgeführten „Informationsmängeln“<br />

ergaben sich die Haupthandlungsfel<strong>de</strong>r<br />

„Kommunikation und Informationsfluss<br />

in <strong>de</strong>r Firma“.<br />

Außer<strong><strong>de</strong>m</strong> wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Betriebsversammlung<br />

von <strong>de</strong>r Belegschaft angesprochene<br />

Verbesserungsvorschläge thematisiert.<br />

Manche Hinweise wur<strong>de</strong>n zunächst<br />

auf eine Vorschlagsliste geschrieben, die<br />

neben <strong><strong>de</strong>m</strong> Tagesgeschäft nacheinan<strong>de</strong>r<br />

überdacht und angegangen wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Zu jenen Vorschlägen zählten beispielsweise<br />

die Ausweitung <strong>de</strong>s Sportangebots,<br />

Unterstützung bei <strong>de</strong>r Raucherentwöhnung<br />

o<strong>de</strong>r die Einführung einer<br />

Rückenschule. Hierzu wur<strong>de</strong>n bereits<br />

Angebote eingeholt.<br />

Umsetzung in die Betriebspraxis<br />

ist absolute Pflicht<br />

Die Haupthandlungsfel<strong>de</strong>r sollten themenspezifisch<br />

unterschiedlich behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n. Zur Bewältigung von vorangegangenen<br />

Informationsdifferenzen sollten<br />

freiwillige Informationsveranstaltungen<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n. Zur Verhin<strong>de</strong>rung<br />

von zukünftigen Informationsdifferenzen<br />

sollte eine neue Form <strong>de</strong>r Informationsver<strong>mit</strong>tlung<br />

institutionalisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Da bei <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Gesenkschmie<strong>de</strong><br />

bei <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern Fragen, wie oben erläutert,<br />

unbeantwortet waren, bot <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführer eine freiwillige Informationsveranstaltung<br />

an, in <strong>de</strong>r diese Fragen<br />

geklärt wer<strong>de</strong>n sollten. Eine weitere<br />

Informationsveranstaltung wur<strong>de</strong> von<br />

<strong>de</strong>r Buchhalterin <strong>de</strong>s Unternehmens zur<br />

Erläuterung <strong>de</strong>r Akkordzuschläge <strong>de</strong>r Belegschaft<br />

angeboten.<br />

Aus <strong>de</strong>n Überlegungen, wie künftig<br />

Missverständnisse bei Informationen<br />

verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können, entstand die<br />

„Informationsrun<strong>de</strong> Betrieb“. Die Belegschaft<br />

wur<strong>de</strong> in vier Gruppen eingeteilt.<br />

Die Zusammensetzung <strong>de</strong>r Gruppen erfolgte<br />

unabhängig von <strong><strong>de</strong>m</strong> eigentlichen<br />

Arbeitsplatz o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r eigentlichen Abteilung.<br />

So<strong>mit</strong> konnte gewährleistet wer<strong>de</strong>n,<br />

dass die Kommunikation über <strong>de</strong>n eigentlichen<br />

Wirkungskreis <strong>de</strong>s Einzelnen hinaus<br />

geschehen musste. In je<strong>de</strong>r Gruppe<br />

wur<strong>de</strong> ein Gruppensprecher bestimmt,<br />

<strong>de</strong>r in einer monatlichen Gesprächsrun<strong>de</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Gruppensprechern <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Gruppen sowie <strong><strong>de</strong>m</strong> Assistenten <strong>de</strong>s Geschäftsführers<br />

zusammenkommt. Ziel<br />

<strong>de</strong>r Informationsrun<strong>de</strong>n ist die gegenseitige<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung von Informationen.<br />

Der Assistent <strong>de</strong>s Geschäftsführers gibt<br />

dabei Informationen <strong>de</strong>r Geschäftsleitung<br />

in <strong>de</strong>n Betrieb. Die Gruppensprecher tragen<br />

Informationen, die sie zuvor in ihrer<br />

Gruppe gesammelt haben, über <strong>de</strong>n Assistenten<br />

an die Geschäftsleitung. Vorteile<br />

dieser Form <strong>de</strong>r Informationsver<strong>mit</strong>tlung<br />

gibt es einige:<br />

• Das anonymisierte Herantragen von<br />

Wünschen und Anregungen an <strong>de</strong>n Geschäftsführer,<br />

also eine Verbesserung<br />

<strong>de</strong>s Informationsflusses von und zur<br />

Geschäftsleitung<br />

• Gezieltes Informieren <strong>de</strong>r Belegschaft<br />

• Unverzügliche Beseitigung von Fragen<br />

o<strong>de</strong>r Unklarheiten<br />

• Eine Erhöhung <strong>de</strong>r Tran<strong>sparen</strong>z von<br />

Entscheidungen und Verän<strong>de</strong>rungen<br />

• Eine Steigerung <strong>de</strong>r Zufrie<strong>de</strong>nheit beziehungsweise<br />

<strong>de</strong>s Betriebsklimas<br />

durch Einbeziehung <strong>de</strong>r Mitarbeiter.<br />

In Bezug auf die Steigerung <strong>de</strong>r Zufrie<strong>de</strong>nheit<br />

beziehungsweise <strong>de</strong>s Betriebsklimas<br />

zeigte sich ein beson<strong>de</strong>rer Effekt,<br />

<strong>de</strong>r un<strong>mit</strong>telbar nach <strong>de</strong>n Interviews und<br />

noch vor <strong>de</strong>r Auswertung <strong>de</strong>rer zu beobachten<br />

war: Das Betriebsklima untereinan<strong>de</strong>r<br />

schien sofort gelockert, sicherer<br />

und insgesamt verbessert. Dies zeigt, was<br />

allein auf die Partizipation und dadurch<br />

ver<strong>mit</strong>telte Wertschätzung bei <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern bewirken<br />

kann.<br />

Die ergriffenen Maßnahmen sind wichtige<br />

Bausteine in <strong><strong>de</strong>m</strong> beschriebenen Prozess,<br />

einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Erfolgsfaktor<br />

für Otto Röhrig dauerhaft und trotz Verän<strong>de</strong>rungen,<br />

zu stabilisieren: Das gute<br />

Betriebsklima.<br />

Ralf Zimmermann, Anna Lena Thomas<br />

04_2012 wirtschaft + weiterbildung 37

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