special burn-out Apfel-Strategie: So tanken Mitarbeiter zwischendurch Energie und Motivation FITNESS. Es müsste einfache Fitnessübungen geben, die sich in <strong>de</strong>n Arbeitsalltag integrieren lassen, dachte sich Marcello Liscia, Fitnesstrainer und Coach (dvct), und entwickelte seine A.P. F.E.L.-Strategie. Was hinter diesem Plan steckt, Kraft, Ausdauer und Energie am Arbeitsplatz zu trainieren, schil<strong>de</strong>rt er in diesem Fachaufsatz. 42 wirtschaft + weiterbildung 04_2012
Wer kennt das nicht: Der krumme Rücken am Bildschirm, Nackenverspannungen durch zu langes Sitzen, das Suppenkoma nach <strong>de</strong>r Mittagspause und <strong>de</strong>r Heißhunger auf etwas Süßes am Nach<strong>mit</strong>tag? Viele Leidgeplagte können durch kleine Verän<strong>de</strong>rungen in ihrem Verhalten und durch einfache Übungen am Arbeitsplatz zu mehr Zufrie<strong>de</strong>nheit, Leistung und Kreativität gelangen. Wie das gehen könnte, zeigt die A.P.F.E.L.-Strategie. Sie will einen Weg aufzeigen, wie Angestellte durch leichte Kräftigungs- und Entspannungsübungen und eine durchdachte Ernährung in kurzer Zeit fit wer<strong>de</strong>n für die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Jobs. Denn körperliche Vitalität för<strong>de</strong>rt auch immer mentale Vitalität. Die A.P.F.E.L.-Strategie steht dabei für: A wie Aktivität: Jüngste Studien zeigen, dass geistige Fitness nicht nur das Resultat von Gehirnjogging ist, son<strong>de</strong>rn auch von körperlicher Bewegung. P wie Pausen: In ein volles Gefäß kann man nichts mehr hineinschütten. Kleine Regenerationspausen eröffnen Ihnen die Möglichkeit, anschließend wie<strong>de</strong>r „voll da zu sein“! F wie Fitness: Fit im Job zu sein, heißt, <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Arbeitsalltags entsprechen zu können. Koordinative Fähigkeiten, Flexibilität, Kraft und Ausdauer gehören genauso dazu wie Maus und Tastatur zum Computer. E wie Ernährung: Nicht Gewichtsreduktion steht hier im Vor<strong>de</strong>rgrund, son<strong>de</strong>rn die bewusste Auswahl von Gerichten und Snacks, die nicht Kraft rauben, son<strong>de</strong>rn Energie geben. L wie Leistung: Studien <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverbands <strong>de</strong>r Betriebskrankenkassen zeigen <strong>de</strong>utlich, dass betriebliche Gesundheitsför<strong>de</strong>rung zu einer signifikanten Leistungssteigerung führt. Je<strong>de</strong>r investierte Euro zahlt sich dreifach wie<strong>de</strong>r aus. In diesem Fachartikel soll auf die Strategieelemente „Aktivität“ und „Ernährung“ beson<strong>de</strong>rs eingegangen wer<strong>de</strong>n. Sie sind für das persönliche Wohlbefin<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs wichtig und können im Alltag schnell und ohne größeren Aufwand in Angriff genommen wer<strong>de</strong>n. Inzwischen weiß es je<strong>de</strong>r: Durch Gehirnjogging allein kann niemand seine grauen Zellen fit halten. Jüngste Studien zeigen, dass körperliche Aktivität bei <strong>de</strong>r Leistungssteigerung <strong>de</strong>s Geists eine immense Rolle spielt. Auch die Auffassung, <strong>de</strong>r Weg zwischen Gehirn und Muskel sei eine Einbahnstraße, soll heißen, das Gehirn steuere <strong>de</strong>n Körper, ist nur ein Teil <strong>de</strong>r Wahrheit. Viel größer noch ist die Verbindung zwischen Muskel und Gehirn in <strong>de</strong>r entgegengesetzten Richtung. Dieses Phänomen nennt sich „Body Feedback“: Die gezielte Kontraktion o<strong>de</strong>r Dekontraktion von Muskeln hat eine Wirkung auf <strong>de</strong>n Geistes- o<strong>de</strong>r Gemütszustand. Körperliche Bewegung, die ja ohne Muskelaktivität nicht möglich ist, schafft die Neubildung von Synapsen und Zellen im Hirn. Hierbei ist es völlig egal, in welchem Alter man <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r körperlichen Bewegung beginnt. Es ist nie zu spät und immer noch früh genug! Kleine Übungen in <strong>de</strong>n Arbeitsalltag einbauen Da sind wir auch bereits beim A <strong>de</strong>r A.P.F.E.L.-Strategie, die für Aktivität, Pausen, Fitness, Ernährung und Leistung steht. Diese Strategie lässt sich sowohl im Privaten als auch im Beruflichen umsetzen. Je<strong>de</strong>r kann also nach Feierabend o<strong>de</strong>r am Wochenen<strong>de</strong> etwas für seine Leis tungsfähigkeit tun, aber auch während <strong>de</strong>r Arbeit. Fitness und Gesundheit sind auch für Arbeitgeber längst keine Privatsache mehr. Zahlen zeigen ganz <strong>de</strong>utlich, dass gesün<strong>de</strong>re Mitarbeiter zufrie<strong>de</strong>nere Mitarbeiter sind. Sie sind körperlich und geistig leistungsfähiger und fallen weniger durch Krankheit aus. Außer<strong><strong>de</strong>m</strong> fühlen sie sich durch die Möglichkeit <strong>de</strong>s „gesün<strong>de</strong>ren Arbeitens“ wertgeschätzt und bleiben <strong><strong>de</strong>m</strong> Unternehmen länger treu. Der Arbeitstag im Büro bietet viele Möglichkeiten, innerhalb weniger Minuten etwas Aktives für sein Wohlbefin<strong>de</strong>n zu tun, eine kleine Regenerationspause einzulegen. Zumin<strong>de</strong>st sollte man die Mahlzeit in <strong>de</strong>r Mittagsause so bewusst auswählen, dass man für die zweite Hälfte <strong>de</strong>s Tages noch genügend Power hat. Empfehlenswert für Büroarbeiter sind insbeson<strong>de</strong>re folgen<strong>de</strong> kleine Aktivitäten, um fit zu wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r zu bleiben: • Treppensteigen. Treppensteigen ist ein hervorragen<strong>de</strong>s Training für die gesamte R 04_2012 wirtschaft + weiterbildung 43