Steuern sparen mit dem Testsieger! - Haufe.de
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Schmidt: In <strong>de</strong>r Regel kommen die Menschen<br />
nicht von sich aus in <strong>de</strong>n Burn-out,<br />
son<strong>de</strong>rn nur in Wechselwirkung <strong>mit</strong> beson<strong>de</strong>rs<br />
stressigen Außenbedingungen.<br />
Wenn es diese Außenbedingungen nicht<br />
gäbe – zum Beispiel die For<strong>de</strong>rung, noch<br />
mehr Umsatz zu machen, obwohl gera<strong>de</strong><br />
eine Wirtschaftskrise herrscht, dann wür<strong>de</strong>n<br />
diese Menschen nicht o<strong>de</strong>r nicht so<br />
stark in eine Burn-out-Phase hineinschlittern.<br />
In so einer Situation fragen sich die<br />
Mitarbeiter: Was kann ich än<strong>de</strong>rn? Viele<br />
merken dann schmerzhaft, dass eine<br />
Kündigung nicht infrage kommt und dass<br />
ihr Einfluss auf die Verhältnisse gegenüber<br />
ihrem Arbeitgeber auch begrenzt<br />
ist. Trotz<strong><strong>de</strong>m</strong> dürfen sich die Betroffenen<br />
nicht in Zynismus, Resignation und<br />
Selbstaufopferung flüchten.<br />
Worin besteht dann die Aufgabe einer<br />
Burn-out-Behandlung?<br />
Schmidt: Die zentrale Aufgabe in <strong>de</strong>r<br />
Burn-out-Behandlung besteht darin, klarzumachen,<br />
dass es nicht stimmt, dass<br />
Menschen chancenlos und nur Opfer<br />
sind. Wenn wir das System nicht än<strong>de</strong>rn<br />
können, dann hilft es nur zu schauen,<br />
wie wir optimale Umgangsformen <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r<br />
stressigen Situation fin<strong>de</strong>n. Das Ziel ist,<br />
eben gut umzugehen <strong>mit</strong> belasten<strong>de</strong>n Situationen<br />
und trotz<strong><strong>de</strong>m</strong> leistungsfähig zu<br />
bleiben. Das, was wir als Grundthese aufstellen<br />
und was die Hirnforschung bestätigt,<br />
ist folgen<strong>de</strong> Erkenntnis: Der Außenreiz<br />
allein ist es nicht, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Burn-out<br />
führt. Der Außenreiz wird dadurch erst<br />
zum Stressfaktor, dass er <strong>mit</strong> einer inneren<br />
Verarbeitungsdynamik zusammentrifft,<br />
sodass man sagen kann, dass sich<br />
die Leute selbst unter Druck setzen. Die<br />
Leute erleben es aber so, dass sie sagen,<br />
die Situation setze sie unter Druck. Die<br />
Menschen machen sich innerlich selbst<br />
Druck und da kann man ansetzen <strong>mit</strong> befreien<strong>de</strong>n<br />
Strategien. Anschließend können<br />
sie auch <strong>mit</strong> mehr Kraft versuchen,<br />
die Verhältnisse am Arbeitsplatz zu än<strong>de</strong>rn.<br />
Wie erklären Sie es sich, dass Burn-outs<br />
so sprunghaft zugenommen haben?<br />
Schmidt: Stress gab es schon immer, das<br />
kann also nicht <strong>de</strong>r Grund sein. Aber ich<br />
sehe, dass in <strong>de</strong>r heutigen Arbeitswelt<br />
viele Menschen we<strong>de</strong>r ein Gefühl von<br />
Zugehörigkeit zu ihrem Arbeitgeber noch<br />
von Sinnhaftigkeit in Bezug auf ihre Arbeit<br />
haben. Hinzu kommt diese wahnwitzige<br />
Verän<strong>de</strong>rungsdynamik, die in unser<br />
Wirtschaftsleben gekommen ist und die<br />
die Leute massiv verunsichert. Das gab es<br />
früher nicht. Aus dieser Situation heraus<br />
entsteht auch eine stärkere Konkurrenz<br />
untereinan<strong>de</strong>r. Dieses Konkurrenzklima<br />
macht auch anfälliger für Burn-out.<br />
Und es gibt sehr energieverzehren<strong>de</strong> innere<br />
Kämpfe. Ein Arbeitnehmer spürt<br />
zum Beispiel, dass seine Arbeit für ihn<br />
keinen Sinn mehr macht. Gleichzeitig<br />
gibt es aber das Gefühl, ich muss bei<br />
meinem Arbeitgeber ausharren, weil ich<br />
zum Beispiel zu alt zum Wechseln bin.<br />
Und dann will etwas in diesem Menschen<br />
wegrennen und etwas will unbedingt beharren.<br />
Dieser innere Kampf zwischen<br />
Bleiben und Weichen kann einen Menschen<br />
richtig zermürben. Einen inneren<br />
Kampf gibt es auch, wenn ein <strong>mit</strong>tlerer<br />
Manager von <strong>de</strong>r Geschäftsleitung Entscheidungen<br />
vorgesetzt bekommt, die er<br />
nach unten vertreten muss, obwohl er <strong>mit</strong><br />
ihnen überhaupt nicht einverstan<strong>de</strong>n ist.<br />
Loyalitätskonflikte können direkt in <strong>de</strong>n<br />
Burn-out führen. Als Ursache nicht vergessen<br />
sollten wir die mo<strong>de</strong>rnen Kommunikations<strong>mit</strong>tel.<br />
Viele Manager haben <strong>de</strong>n<br />
Ehrgeiz, dass sie je<strong>de</strong>n Abend ihr E-Mail-<br />
Konto aufgeräumt haben – was meist erst<br />
kurz vor 23 Uhr <strong>de</strong>r Fall ist. An ihren eigenen<br />
Ansprüchen gemessen, schaffen<br />
solche Leute nie genug. Das macht sie<br />
fertig.<br />
Was tun gegen solche inneren Treiber?<br />
Schmidt: Heute ist es so, dass wir 72<br />
Stun<strong>de</strong>n pro Tag bräuchten, um allem<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Das schafft kein<br />
Mensch. Wir brauchen <strong>de</strong>shalb mehr Abgrenzungskompetenz.<br />
Wir ermutigen die<br />
Menschen, dass sie es als eine erlaubte<br />
Kompetenz und als eine Leistung ansehen,<br />
wenn sie sagen können: „Ich könnte<br />
noch, aber jetzt braucht mein Organismus<br />
Ruhe.“ Es geht um die optimale Lebensbalance.<br />
Um die zu fin<strong>de</strong>n, müssen wir<br />
mehr auf unseren Körper hören. Unsere<br />
Klienten lernen zum Beispiel, wie sie ihre<br />
Körpersignale als Rückmeldung nutzen.<br />
Dann bekommen sie automatisch <strong>mit</strong>,<br />
wenn sie in guter Balance sind.<br />
Interview: Martin Pichler<br />
Für Menschen<br />
...die ihre persönliche berufliche<br />
Situation klären wollen,<br />
für Organisationen<br />
...die vor einer Verän<strong>de</strong>rung stehen.<br />
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04_2012 wirtschaft + weiterbildung 25