PDF-Ausgabe herunterladen (28.1 MB) - elektronik industrie
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Österreich-Special<br />
Report<br />
Fernen Osten, allen voran Japan, zunehmend unter Druck kam. Das „biografische“<br />
Beispiel der Firmen Eumig, Grundig Austria und Philips Video<br />
Werk, führt das dramatische Schicksal der alpenländischen Industrie für<br />
Unterhaltungs<strong>elektronik</strong> eindrucksvoll vor Augen.<br />
Elektronische Bauelemente: Nur wenige überlebten<br />
Die Herstellung elektronischer Bauteile hat in Österreich eine lange Tradition,<br />
man denke an Widerstände von Ingelen oder Kondensatoren von<br />
Kapsch in der „Radio-Zeit“. Bauelemente-Produktionen in größerem Umfang<br />
betrieben die Niederlassungen von Philips und Siemens. Einige dieser<br />
Unternehmen existieren mit anderen Eigentümern und anderen Namen<br />
bis heute. Siemens errichtete im steirischen Deutschlandsberg ein bedeutsames<br />
Werk für (Vielschicht-) Kondensatoren. In der Folge wurde für<br />
diesen Bereich Matsushita als Partner „an Bord“ genommen. Im Jahre 1999<br />
beschloss Siemens die Ausgliederung des Bauelemente-Bereichs. Von dieser<br />
Entscheidung waren drei Werke betroffen: Siemens Matsushita in<br />
Deutschlandsberg ging an den japanischen Epcos-Konzern, aus der Siemens<br />
Bauelemente OHG Villach wurde Infineon (Näheres dazu später) und das<br />
in niederösterreichischen Waidhofen an der Thaya angesiedelten EH<br />
Schrack Komponentenwerk, das zuvor erst 1995 übernommen wurde. Im<br />
(etwas reduzierten) Werk Deutschlandsberg werden zurzeit keramische<br />
Bauteile, Sensoren, Kondensatoren und Piezo-Elemente hergestellt.<br />
Der Philips-Konzern produzierte bis 2002 außer Elektrolytkondensatoren<br />
in Klagenfurt noch Monitor-Bildröhren im steirischen Lebring und Lautsprecher<br />
in Wien. Interessant erscheint der Werdegang der Lautsprecherproduktion von Philips.<br />
Die Gründung geht auf das Jahr 1929 zurück, als Philips das Radiowerk E. Schrack übernahm.<br />
Ende der 1980er Jahre schlitterte das Unternehmen tief in die roten Zahlen, es drohte<br />
die Schließung der Produktion. Da hatte ein ehemaliger Leiter des Videowerks eine zündende<br />
Idee: die Herstellung von Miniaturlautsprechern für den boomenden Mobiltelefonbereich. Im<br />
Jahr 2000 beschäftigte die LS-Produktion, die nun „Philips Sound Solutions“ benannt wurde,<br />
rund 400 Mitarbeiter. Laut eigenen Angaben erzielten die Mini-Lautsprecher eine Führungsposition<br />
am Weltmarkt für Handys, 2005 wurde ein Umsatz in der Höhe von 120 Mio.<br />
„Die Dynamik in Forschung und<br />
Entwicklung wirkt direkt auf die<br />
Elektronik<strong>industrie</strong> in Österreich.<br />
Unser Ziel ist es daher, die Rahmenbedingungen<br />
so zu verbessern,<br />
dass unsere Unternehmen auf den<br />
globalen Märkten bestehen können.<br />
Nur so können die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Branche und die damit<br />
verbundene Beschäftigung gesichert<br />
werden.“<br />
Dr. Reinhold Mitterlehner,<br />
Österreichs Wirtschaftsminister<br />
➔<br />
Bild: Österreichisches Wirtschaftsministerium<br />
Bregenz<br />
Kepa/<br />
Linz<br />
Weng im Innkreis<br />
B+R/Eggelsberg<br />
Salzburg<br />
Wartburg<br />
ob der Aist<br />
Siegendorf<br />
Wien<br />
Oberösterreich<br />
Niederösterreich<br />
Burgenland<br />
Vorarlberg<br />
Klaus<br />
Tirol<br />
Salzburg<br />
Steiermark<br />
St. Martin a. Inn<br />
AT+S/<br />
Leoben<br />
Unterpremstätten<br />
Graz<br />
Tirol<br />
Deutschlandsberg<br />
Kärnten<br />
Infinion Austria/<br />
Villach<br />
www.all-electronics.de <strong>elektronik</strong>JOURNAL 04/2011 23<br />
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