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Leistungs<strong>elektronik</strong> / Stromversorgungen<br />
Lade-ICs<br />
Auswahl des richtigen Lade-ICs<br />
Für Anwendungen mit einzelnen Li-Ion-Akkuzellen<br />
Für den Aufbau von Schaltungen zum Laden einzelner Lithium-Ion-Akkuzellen gibt es zahlreiche<br />
Möglichkeiten. Bei der Wahl der richtigen integrierten Schaltung für den jeweiligen Anwendungsfall<br />
müssen daher mehrere Faktoren wie Baugröße, USB-Kompatibilität, Größe des Ladestroms und Kosten<br />
gegeneinander abgewogen werden. In diesem Artikel werden die verschiedenen Laderegler-Topologien<br />
untersucht und einige der Funktionen heutiger Akkulader-ICs betrachten. Autor: William Hadden,<br />
Li-Ion-Akkus müssen werden in zwei Stufen geladen: mit<br />
einem Konstantstrom (CC) und einer -spannung. Solange<br />
die Spannung unter dem Wert des voll geladenen Akkus<br />
liegt, wird dem Akku ein konstanter Strom eingeprägt. Im<br />
CC-Modus wird dieser Strom auf einen von zwei Werten geregelt.<br />
Ist die Akkuspannung sehr niedrig, so wird der Ladestrom auf einen<br />
Vorbereitungs-Ladestrom reduziert, um die Zelle auf den eigentlichen<br />
Ladevorgang vorzubereiten und Beschädigungen zu<br />
verhindern. Sobald die Zellenspannung den Schwellenwert der<br />
Vorbereitungsladung überschreitet, wird der Ladestrom auf den<br />
Wert für den Schnellladevorgang erhöht. . Während des Ladevorgangs<br />
steigt die Akkuspannung. Wenn sie die Nennspannung (typisch<br />
4,2 V) erreicht hat, wird der Ladestrom abgesenkt, während<br />
die Zellenspannung auf einen konstanten Wert geregelt wird, um<br />
ein Überladen zu verhindern. In dieser Betriebsart fällt der Strom<br />
ab, während die Zelle geladen wird. Ist der Strom auf einen zuvor<br />
festgelegten Wert gesunken (typisch 10 Prozent des Schnellladestroms),<br />
so wird der Ladevorgang beendet. Bild 1 zeigt einen typischen<br />
Ladezyklus.<br />
Lineare und geschaltete Lösungen im Vergleich<br />
Zum Umwandeln der Adapterspannung in die Zellenspannung sowie<br />
zum Steuern der einzelnen Ladephasen gibt es zwei unterschiedliche<br />
Topologien: Linearregler und Schaltregler. Beide Topologien<br />
haben Vor- und Nachteile hinsichtlich der Größe, des<br />
Wirkungsgrades, der Kosten und der elektromagnetischen Abstrahlung<br />
. die Folgenden näher beleuchtet werden.<br />
Schaltregler sind in der Regel die beste Wahl, da sie die höchsten<br />
Wirkungsgrade erreichen. Ladereglerschaltungen dieser Art benötigen<br />
ein Schaltelement, einen Gleichrichter, eine Induktivität sowie<br />
Eingangs- und Ausgangskondensatoren. Die Wirkungsgrade<br />
dieser Schaltungen bewegen sich je nach Last zwischen 80 und 96<br />
Prozent. Schaltregler beanspruchen in der Regel wegen der Größe<br />
der Induktivität mehr Platz und sind im Allgemeinen auch teurer.<br />
Überdies erzeugen solche Regler über die Induktivität elektromagnetische<br />
Störungen.<br />
In linearen Ladereglern werden Gleichspannungen kostengünstig<br />
und mit geringen Störungen als im Schaltregler herabgesetzt.<br />
Bei ihnen wird der Ladestrom reguliert, indem der Widerstand des<br />
Durchgangselements so gesteuert wird, dass der in den Akku fließende<br />
Strom begrenzt wird. Daher ist der Wirkungsgrad dieser<br />
Lösung gleich dem Verhältnis der Ausgangs- zur Eingangsspannung.<br />
Nachteilig bei der LDO-Lösung ist der niedrige Wirkungsgrad<br />
bei einem hohen Verhältnis zwischen Ein- und Ausgangsspannung<br />
(d. h. bei entladenem Akku). Für hohe Ladeströme sind<br />
LDO-Regler ungeeignet, da die gesamte Leistung vom Durchgangselement<br />
als Verlustleistung abgegeben wird,<br />
Welche Topologie sollte man wählen?<br />
Der erste zu untersuchende Parameter ist der Ladestrom. Für Bluetooth-Headsets,<br />
die mit Strömen zwischen 25 mA und 150 mA<br />
geladen werden, ist ein linearer Laderegler fast immer die beste<br />
Lösung. Diese Anwendungen sind im Allgemeinen sehr kompakt<br />
aufgebaut und bieten nicht den Platz für die höhere Bauelementezahl<br />
eines Schaltreglers. Der verlustleistungsbedingte Temperaturanstieg<br />
wegen der sehr geringen Leistungsaufnahme ist hier vernachlässigbar.<br />
In Mobiltelefonanwendungen liegen die Ladeströme<br />
typisch zwischen 350 und 700 mA. Auch hier ist eine lineare Lösung<br />
häufig noch sehr praktikabel. Bei Anwendungen, in denen<br />
größere Akkus verwendet werden und der geforderte Ladestrom<br />
größer als 1,5 A ist, ist eine geschaltete Lösung schon sinnvoller.<br />
Bei 1,5 A wird unter Umständen schon eine beachtliche Verlustwärme<br />
freigesetzt.<br />
Bild: Texas Instruments<br />
Bild 1: Typischer Li-Ion-Ladezyklus.<br />
Auswahl des richtigen ICs<br />
Nach Abschluss der thermischen Analyse und Festlegung der Ladeschaltungstopologie<br />
kann man sich an die Auswahl des für die<br />
konkrete Anwendung optimalen Regler-ICs machen. In neuen<br />
Akkulader-Lösungen sind zahlreiche Funktionen integriert, die<br />
zur Optimierung des Gesamtsystems genutzt werden können. Diese<br />
werden im Folgenden vorgestellt.<br />
38 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 04 / 2011<br />
www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de<br />
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