Foto: Raul Krebs / Suhrkamp Verlag eBook AUTOR Daniel Galera, geboren 1979 in São Paulo, lebt heute in Porto Alegre. Er hat Erzählungen, eine Graphic Novel und drei Romane geschrieben. Sein Werk ist vielfach ausgezeichnet, verfilmt und für das Theater adaptiert worden. Galera hat u. a. Zadie Smith, Jonathan Safran Foer, David Foster Wallace und Hunter S. Thompson übersetzt. “Flut” ist sein erstes <strong>Buch</strong> in deutscher Sprache.
SPEZIAL BRASILIEN FLUT Sein Vater erschießt sich, und was ihm bleibt, sind der alte Schäferhund und eine vage Sehnsucht nach Läuterung. Er bricht auf in den Süden und mietet sich in einem kleinen Ort an der Küste ein. Er findet Arbeit als Sportlehrer, lernt eine Frau kennen, unternimmt lange Wanderungen mit dem Hund, schwimmt Stunden am Stück ins offene Meer hinaus. Vor allem aber versucht er ein Familiengeheimnis zu ergründen – sein Großvater hatte in der Gegend gelebt, bis er unter ungeklärten Umständen verschwand. Doch ein empfindliches Handicap erschwert ihm die Suche, eine neurologische Erkrankung, er kann Gesichter nicht wiedererkennen. Seine Nachforschungen jedenfalls scheinen die Anwohner aufzuschrecken, Gerüchte machen die Runde, wird er bedroht? Wem kann er trauen, wenn schon nicht sich selbst und seinen Wahrnehmungen? Allmählich begreift er, dass er das gleiche Schicksal wie sein Großvater zu erleiden droht. Und plötzlich steht ihm das Wasser bis zum Hals. Mit lichter, hypnotisierender Kraft erzählt Flut die epische Geschichte einer Suche über drei Generationen, die an die Grenzen des Menschenmöglichen führt. Autor: Daniel Galera 425 Seiten, gebunden Surhkamp Euro 22,95 (D) Euro 23,60 (A) sFr 32,90 (UVP) ISBN 978-3-518-42409-4 Die Obsession des Enkels Der Autor Daniel Galera über Propagnosia und Garopaba in seinem Roman “Flut” und die deutsche Literatur in Brasilien <strong>Buch</strong> <strong>Magazin</strong>: In Ihrem in Deutschland veröffentlichtem Roman “Flut” geht ein junger Mann, nach dem Selbstmord seines Vaters, auf die Suche nach der Vergangenheit seines, angeblich ermordeten, Großvaters und gerät dabei selbst in Schwierigkeiten. Woher kam die Idee für diese Geschichte? Daniel Galera: Das erste Element war eine Geschichte, die mein Vater mir erzählt hat, als ich noch ein Kind war. Er zeltete in Garopaba – die Stadt, in der der Roman spielt – in den 70er- Jahren, und da erzählten sie ihm irgendwann die Geschichte eines Bewohners, der auf einem Ball mit erloschenen Lichtern ermordet wurde. Und ich begann, mir vorzustellen, wer dieser Mann sein könnte. So entstand die Figur des Großvaters und um ihn herum entstanden dann die anderen Protagonisten und die Handlung des Romans. Der Großvater wurde zu dieser mystischen Figur, die zu einer wahren Obsession des Enkels wird, der die wahre Hauptfigur des Romans ist. Ich wollte die alltägliche Geschichte dieses einfachen Mannes erzählen, der sich ans Leben in einer kleinen Stadt an der Küste anpasst, während zur gleichen Zeit eine Art Übertragung dieses Mythos über den Großvater von einer Generation zur nächsten stattfindet. Die Hauptfigur Ihrer Geschichte hat ein seltenes Leiden. Er kann sich keine Gesichter merken, aufgrund einer Krankheit. Warum wählten Sie gerade diese Krankheit aus? Ich habe in einem <strong>Buch</strong> des portugiesischen Neurowissenschaftlers Antonio Damásio über Prosopagnosia gelesen – die Unfähigkeit, menschliche Gesichter zu erkennen. Ich dachte mir, dass das eine gute Charakteristik für einen Protagonisten wäre, und entschied, dass ich die Geschichte des Schwimmers, der das Leben seines Großvaters in einer Kleinstadt untersucht, damit spannender gestalten könnte. Diese Krankheit schafft einem viele interessante erzählerische Möglichkeiten, vom Spannungsmoment bis zur Metapher der Suche nach der eigenen Identität. Der Protagonist erzählt, dass für ihn Schönheit aufgrund seiner Krankheit immer wieder etwas Neues, Frisches ist. Somit ist Dália eingangs auch immer wieder sehr schön für ihn. Was denken Sie über die Vergänglichkeit der Schönheit in unserer Zeit? Ich weiß nicht, ob Schönheit in unserer Zeit vergänglich ist. Die Schönheit ist da, wie sie es schon immer gewesen ist. Was unserem Verhältnis zur Schönheit schadet, ist manchmal die Konsumgesellschaft, die sie aus dem Bereich des Erhabenen herausnimmt und in den Bereich des Markts einfügt. Sie zeigen einige Verhaltensweisen, wie der Protagonist versucht, Menschen wiederzuerkennen und seine Besonderheiten im Umgang mit anderen Personen. Wie haben Sie das alles recherchiert, und was davon hat Sie erstaunt? Ich recherchierte in Büchern über Neurowissenschaft und auch im Internet. Es gibt Blogs und Foren, in denen Menschen mit Prosopagnosia über ihren Zustand sprechen, Erfahrungen austauschen und versuchen, anderen zu erklären, wie es ist, mit dieser Einschränkung zu leben. Ich bekam dort viele spannende BUCH-MAGAZIN | 107
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