Buch Magazin Oktober 2013
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SPEZIAL BRASILIEN<br />
sich Träume,<br />
Hoffnungen<br />
und pure<br />
Emotionen.<br />
Man findet ihn<br />
in der Stadt<br />
wie auf dem<br />
Land, beim<br />
großen<br />
Fußballfest<br />
im berühmten<br />
Maracanã-Stadion sowie auf<br />
staubigen Straßen, er hat seinen<br />
festen Platz in Fernsehen und<br />
Radio – und natürlich auch in der<br />
Literatur. Ein beeindruckendes<br />
Kaleidoskop eines brasilianischen<br />
Lebensgefühls.<br />
So facettenreich wie die elf fußballbegeisterten<br />
Autoren unserer<br />
“Seleção” der brasilianischen<br />
Gegenwartsliteratur sind auch<br />
ihre Geschichten: mal ironisch<br />
und satirisch, mal emotional und<br />
fesselnd, mal träumerisch und<br />
poetisch.<br />
"Samba Goal" nimmt den Leser<br />
mit auf eine spannende Reise<br />
durch die verrückte und bewegende<br />
Welt des runden Leders –<br />
und damit mitten ins pulsierende<br />
Leben Brasiliens.<br />
144 Seiten, TB.<br />
dtv<br />
Euro 9,90 (D)<br />
Euro 10,20 (A)<br />
sFr 14,90 (UVP)<br />
ISBN 978-3-423-14258-8<br />
“Ich bin fanatisch<br />
nach Tinte<br />
und Papier”<br />
Ein Gespräch mit dem Autor Rafael Cardoso<br />
über seinen Roman “16 Frauen” und darüber,<br />
warum Rio das Maß aller Dinge für ihn ist<br />
<strong>Buch</strong>-<strong>Magazin</strong>: Ihr Roman „16<br />
Frauen“ ist gerade in Deutschland<br />
veröffentlicht worden.<br />
Woher kam die Idee, 16 Geschichten<br />
über unterschiedliche<br />
Frauen aus Rio de Janeiro zu<br />
schreiben?<br />
Rafael Cardoso: Der Roman<br />
begann mit einer einzigen<br />
Geschichte, die ich in 2003<br />
geschrieben habe, und die lange<br />
Zeit in der Schublade lag. Diese<br />
Geschichte spielt in der Rua do<br />
Jogo da Bola, der Straße, in der<br />
ich in Rio de Janeiro wohne, und<br />
wurde dann zum Kapitel mit dem<br />
Namen „Conceição, Saúde, 72“.<br />
Nur viel später, in 2005, kam mir<br />
die Idee, ein <strong>Buch</strong> aus der Sicht<br />
einiger Frauen über diese Stadt<br />
zu schreiben. Dies ist der dritte<br />
Roman, den ich über Rio de<br />
Janeiro schreibe. Die beiden<br />
ersten, „A Maneira Negra“ und<br />
„Controle Remoto“, haben männliche<br />
Protagonisten. Vielleicht hat<br />
mein Wechsel der Perspektive<br />
was mit einem Transitionsmo-<br />
Foto: privat<br />
ment in meiner Wahrnehmung der<br />
Stadt und meiner selbst zu tun.<br />
Rio de Janeiro scheint mir wie<br />
ein Darsteller Ihres Romans, der<br />
durch die 16 Frauen in Ihrem<br />
Roman beschrieben wird. Aus<br />
welchem Grund wählten Sie<br />
diese Stadt?<br />
Ich habe mich nicht direkt dazu<br />
entschieden, über die Stadt zu<br />
schreiben. Ich entschied mich zu<br />
schreiben, und die Stadt wuchs in<br />
mir. Ich habe eine sehr innige<br />
96 | BUCH-MAGAZIN