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Buch Magazin Oktober 2013

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SPEZIAL BRASILIEN<br />

von ihren Schulden zu befreien<br />

und mit ihr ein neues Leben zu<br />

beginnen.<br />

Den Erlös und einen Rest des<br />

Kokains versteckt er unter den<br />

Dielen eines Dachbodens. Doch<br />

dann kommt alles anders, Amadeu<br />

wird überfahren. Kaum einer<br />

weiß, dass Amadeu nicht mehr<br />

lebt, und die Suche nach ihm,<br />

nach dem Stoff und dem Geld<br />

bringt immer groteskere Situationen<br />

hervor.<br />

Auftragskiller jagen den Toten,<br />

der Chef der Produktionsfirma<br />

braucht einen neuen Kühlschrank<br />

und mehr Geld, Amadeus ehemaliger<br />

Vermieter quartiert nach<br />

einem brutalen Boxkampf dessen<br />

Geliebte Gina bei sich ein, und<br />

der Erzähler zieht auf den Dachboden,<br />

ohne zu ahnen, dass unter<br />

seinen Füßen Tausende Real verborgen<br />

liegen.<br />

Ana Paula Maia bedient sich in<br />

ihrem unterhaltsamen und<br />

packenden Roman eines schwindelerregenden<br />

Reservoirs an<br />

Situationskomik mit absurden<br />

Zufällen, Toten und zwielichtigen<br />

Gestalten, die sich ihren Lebensunterhalt<br />

mit Raub, Mord, Organhandel,<br />

kultigen Pornofilmen und<br />

Drogengeschäften verdienen, mit<br />

einstürzenden Fußböden und<br />

einem Schmuck schluckenden,<br />

koksenden Chihuahua.<br />

Autorin: Ana Paula Maia<br />

224 Seiten, gebunden<br />

A1 Verlag<br />

Euro 18,80 (D), Euro 19,40 (A)<br />

sFr 25,90 (UVP)<br />

ISBN 978-3-940666-42-0<br />

KAFKAS LEOPARDEN<br />

1916, kurz vor der Russischen<br />

Revolution, begibt sich der junge<br />

Benjamin im geheimen Auftrag<br />

Trotzkis aus seinem jüdischen<br />

Dorf nach Prag. Dort gerät aber<br />

alles durcheinander, und ein Text<br />

Franz Kafkas, der vielleicht eine<br />

Geheimbotschaft enthält, führt in<br />

wahrhaft kafkaeske Situationen<br />

und wirkt sich bis in die Zeit der<br />

brasilianischen Militärdiktatur<br />

nach 1964 aus.<br />

„Kafkas Leoparden“ ist ein Meisterwerk<br />

des<br />

großen brasilianischen<br />

Autors<br />

Moacyr Scliar,<br />

und der Gastland-Auftritt<br />

Brasiliens zur<br />

Frankfurter<br />

<strong>Buch</strong>messe<br />

<strong>2013</strong> ist willkommener<br />

Anlass, endlich<br />

wieder an<br />

diesen zeitgenössischen Klassiker<br />

seines Landes zu erinnern.<br />

Scliar reizte „die fließende Grenze<br />

zwischen dem Literarischen und<br />

dem Humorvollen, dem Realen<br />

und dem Absurden“, wobei an<br />

seinen Texten auch die besonders<br />

einzigartige Mischung aus Jüdischem<br />

und Brasilianischem fasziniert.<br />

Der Roman über ein durch einen<br />

Text von Kafka geprägtes Schicksal<br />

erscheint zum ersten Mal in<br />

deutscher Übersetzung.<br />

Autor: Moacyr Scliar<br />

144 Seiten, gebunden<br />

Lilienfeld Verlag<br />

Euro 18,90 (D), Euro 19,40 (A)<br />

sFr 27,00 (UVP)<br />

ISBN 978-3-940-35733-5<br />

UNTER DEM<br />

AUGUSTHIMMEL<br />

Otto wacht, von der Polizei umstellt,<br />

mit zahlreichen Verletzungen<br />

in einer ihm völlig unbekannten<br />

Umgebung auf und kann sich<br />

an nichts erinnern. Er wird beschuldigt,<br />

zwei Morde begangen<br />

zu haben.<br />

Im Verhör erzählt er dem ermittelnden<br />

Kommissar seine Geschichte.<br />

Er berichtet von seinem<br />

tristen Leben, von<br />

Arbeitslosigkeit<br />

und dem verzweifelten<br />

Versuch,<br />

über einen<br />

Kindheitsfreund,<br />

der im Staatsdienst<br />

ist, an<br />

einen Job zu<br />

kommen. Als Dozent für<br />

Malerei gelangt er an das Centro<br />

Popular de Cultura und lernt dort<br />

Sophia, eine seiner Schülerinnen,<br />

kennen.<br />

Doch die knospende Affäre zwischen<br />

Schülerin und Meister birgt<br />

ein gefährliches Spiel. Denn<br />

Sophia ist mit einem zwielichtigen<br />

Mann verheiratet. Wider besseres<br />

Wissen will Otto die Geliebte<br />

retten und schlägt dabei auch<br />

Bertas Rat in den Wind.<br />

Pikant, denn mit dem 15-jährigen<br />

Nachbarsmädchen Berta verbindet<br />

ihn nicht nur ein tiefes Gefühl<br />

der Seelenverwandtschaft, sondern<br />

vor allem eine ambivalente<br />

und verbotene Beziehung.<br />

Autor: Gustavo Machado<br />

176 Seiten, gebunden<br />

ars vivendi<br />

Euro 16,90 (D & A)<br />

ISBN 978-3-869-13271-6<br />

MACUNAÍMA<br />

Macunaíma vom Stamm der<br />

Tapanhumas lebt faul und sorglos<br />

im brasilianischen Urwald. Doch<br />

als sein Amulett verloren geht,<br />

muss er seiner Sippe den Rücken<br />

kehren und ausgerechnet nach<br />

São Paulo, in die<br />

erstaunliche<br />

Millionenstadt,<br />

wo alles voller<br />

Maschinen ist.<br />

Der "Held ohne<br />

jeden Charakter"<br />

gerät dort<br />

in Bordelle,<br />

Militärparaden<br />

und an die<br />

110 | BUCH-MAGAZIN

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