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Teil D - Hans Joss

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1. Welche Ziele der Pädagogik sind Ihnen in Ihrer beruflichen Praxis am wichtigsten?<br />

Welche transaktionsanalytischen Konzepte verwenden Sie, um diese zu ermöglichen?<br />

(Frage 3)<br />

Seit meiner Ausbildung in den 80er Jahren haben sich meine pädagogischen Ziele und<br />

v.a. die Wege, sie zu erreichen, deutlich verändert. Nach der behavioristisch<br />

ausgerichteten wissenschaftstheoretisch fundierten Curriculumstheorie, verbunden mit<br />

dem Interdependenz – Modell der Unterrichtsplanung (Input - Output – Modell) habe<br />

ich gelernt, meinen Unterricht zielorientiert auszurichten, jede Unterrichtsstunde<br />

genauestens zu planen und angeben zu können, welche differenzierten kognitiven,<br />

affektiven und psycho-sozialen Lernziele ich verfolge, die ich zuvor festgelegt hatte<br />

und präzise in der darauf folgenden Unterrichtsstunde die Schüler wieder abfragen<br />

konnte. Meine Ziele waren durch überprüfbare Evaluation genau ausgelotete<br />

Endprodukte des Lernens (wissen, können, verstehen...).<br />

Heute geht es mir um anderes: nicht mehr das Lernziel bzw. das Lernprodukt ist mir<br />

wichtig, sondern das lernende Subjekt bzw. der Lernprozess.<br />

Nach meiner intensiven Beschäftigung mit den Ergebnissen der modernen<br />

Hirnforschung 1<br />

und deren Erkenntnisse über die Funktionsweise des menschlichen<br />

Gehirns bei sinnlicher Wahrnehmung und beim Lernen war mir klar, dass ich die<br />

Sichtweise des (pädagogischen) Konstruktivismus übernehmen und danach meine<br />

Lehrtätigkeit ausrichten musste.<br />

Konstruktivismus bedeutet: „Wahrnehmung, Verstehen und Lernen müssen in hohem<br />

Maße als konstruktive Operatoren verstanden werden, die der Mensch selbständig auf<br />

der Grundlage seines jeweils vorhandenen individuellen Erfahrenswissens vollzieht.<br />

Die Ergebnisse der ständigen Auseinandersetzung mit der Umwelt sind deshalb für<br />

jeden Menschen verschieden: wir entwickeln und konstruieren, unabhängig und auf<br />

der Basis unseres sich beständig verändernden Erfahrungswissens, unsere eigene<br />

1 dazu s. Frage 6 in diesem <strong>Teil</strong> meiner Arbeit

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