Masterarbeit - IE·EI
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4. Vergleich<br />
4.1. Sozioökonomische Rahmenbedingungen<br />
Die Ausgangslage der beiden neuen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommerns und<br />
Sachsens war nach der Wende sehr unterschiedlich. Während Sachsen, im Süden,<br />
für die damaligen Verhältnisse bereits sehr industrialisiert war, wies Mecklenburg-<br />
Vorpommern aufgrund seiner Randlage und der nicht vorhandenen Bodenschätze<br />
eine auf dem tertiären Sektor ausgerichtete Wirtschaftsstruktur auf. Generell bildet<br />
eher das Handwerk das Rückrad als die Industrie. Die Hauptwirtschaftsbereiche in<br />
Mecklenburg-Vorpommern sind der Schiffsbau, der jedoch nicht allzu viel<br />
Arbeitsplätze einbringt, und die Nahrungsmittelindustrie. Sachsens Hauptwirtschaftsbereich<br />
ist das verarbeitende Gewerbe und darunter insbesondere die Bauwirtschaft.<br />
Der Freistaat weist zudem einen ausgeprägteren öffentlichen Bereich auf. Obwohl in<br />
Sachsen während der zweiten Förderperiode die Einwohnerzahl stärker abnahm (-<br />
2,6%) als in Mecklenburg-Vorpommern (-2,3%) 131 , gab es eine positive Entwicklung<br />
der Zahl der Erwerbstätigen (+3,4%), während diese in Mecklenburg-Vorpommern<br />
negativ ausfiel (-1,4%) 132 . Im Jahre 1999 waren in Sachsen 174.000 als selbständig<br />
gemeldet, in Mecklenburg-Vorpommern betrug die Zahl der Selbständigen nur<br />
56.000. Doch zwischen 1998 und 2000 betrug die Zuwachsrate in Mecklenburg-<br />
Vorpommern 2,9%, während sie in Sachsen bei 1,1% lag 133 . Das BIP pro<br />
Erwerbstätigen stieg in Mecklenburg zwischen 1994 und 1999 um 14.0%, bzw. von<br />
32.328 € auf 36.871 € an, und somit um 5,7% mehr als in Sachsen wo es von 32.562<br />
€ auf 35.266 € (+ 8,3%) anstieg 134 .<br />
Bezüglich der Entwicklung des Exportes gibt es zwischen den beiden Bundesländern<br />
große Unterschiede. Während in Sachsen der Export pro Erwerbstätigen in der<br />
zweiten Fondsperiode um 184.8% angestiegen ist, betrug die Steigerungsrate in<br />
Mecklenburg-Vorpommern nur 11,9%. Das größte Problem der beiden Länder ist<br />
jedoch die hohe Arbeitslosenzahl, welche im Durchschnitt bei 18,3% liegt 135 .<br />
130<br />
Ebenda, S. 18.<br />
131 Vgl. Stumm, T./Robert, J. (2002): a.a.O., S. 215.<br />
132 Ebenda, S. 221.<br />
133 Vgl. Stumm, T./Robert, J. (2002): a.a.O., S. 224.<br />
134 Ebenda, S. 227.<br />
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