21.12.2013 Aufrufe

Juni 2013 - IHK Berlin

Juni 2013 - IHK Berlin

Juni 2013 - IHK Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14 I <strong>Berlin</strong>er Wirtschaft 06-13<br />

Erfolgreich: Jens Begemann, Geschäftsführer von Wooga „Wir stellen jede Woche einen neuen Mitarbeiter ein“, sagt Trademob-Geschäftsführer Ravi Kamran „<strong>Berlin</strong> steht eine große Zu<br />

dem Silicon Valley nicht mehr scheuen.<br />

Allen voran Bundeswirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler. Im Rahmen seiner Initiative<br />

„Digitale Wirtschaft“ kündigte der<br />

Minister schon Ende letzten Jahres an,<br />

man wolle sich fortan intensiv um einen<br />

Austausch mit dem berühmten High-<br />

Tech-Cluster bemühen. Auf einer Stippvisite<br />

im Valley ließ er sich zur Forderung<br />

hinreißen, es wäre nun wohl an der<br />

Zeit, so etwas wie ein „deutsches Apple“<br />

erwarten zu dürfen. Im März tourte er<br />

mit der Bundeskanzlerin durch <strong>Berlin</strong>er<br />

Start-ups. Auch Besuche bei Wooga und<br />

Trademob standen auf dem Programm.<br />

Wichtige Impulse durch IKT<br />

ANZEIGE<br />

In dieser Ausgabe der<br />

<strong>Berlin</strong>er Wirtschaft finden Sie eine<br />

Beilage der Schultz KG.<br />

Auf dem Kongress „Junge IKT-Wirtschaft“<br />

Ende April, ebenfalls von Röslers<br />

Ministerium veranstaltet, brachte der<br />

Minister noch einmal die Relevanz der<br />

eigentlich nicht klar definierten Branche<br />

„Digitale Wirtschaft“ auf den Punkt: IKT-<br />

Start-ups, so Rösler, seien gerade deshalb<br />

unverzichtbar für einen modernen<br />

Wirtschaftsstandort, weil von ihnen aus<br />

Impulse in nahezu alle Branchen ausgesandt<br />

werden: „Mehr als ein Fünftel der<br />

Produktionssteigerung in Deutschland<br />

ging in den letzten Jahren allein auf die<br />

IKT-Nutzung zurück“, so der Minister.<br />

Seit Neuestem bemühen sich auch<br />

große Konzerne, mit der boomenden<br />

Start-up-Szene auf Tuchfühlung zu gehen.<br />

In sogenannten Inkubatoren werden<br />

vielversprechende junge Firmen regelrecht<br />

aufgepäppelt und Geschäftsideen<br />

zur Marktreife gebracht. Im Unterschied<br />

zum klassischen Frühphaseninvestment,<br />

der sogenannten Seed-Finanzierung<br />

aus privater Hand oder mittels<br />

öffentlicher Gelder, stellen Großunternehmen<br />

Kapital zur Verfügung und erhalten<br />

Anteile an den jungen Firmen.<br />

„Bei uns sind das 10 bis 25 Prozent“,<br />

verrät Peter Borchers von hub:raum,<br />

dem Inkubator der Deutschen Telekom,<br />

gegründet im Mai letzten Jahres und<br />

eines der ersten „Corporate Incubator“-<br />

Programme in der Hauptstadt. Über die<br />

Kapitalspritze hinaus erhalten die Firmen<br />

ein Paket aus Beratung, Arbeitsplatz<br />

und vor allem Zugang zu firmeninternen<br />

Marketinginstrumenten. „Wir verstehen<br />

uns als Vermittler zwischen zwei noch<br />

sehr unterschiedlichen Welten“, so Borchers.<br />

Gemeint ist die Konzern-Welt und<br />

die Welt der Start-ups.<br />

Der Schulterschluss zwischen Old<br />

und New Economy macht Schule. Auch<br />

der Medienkonzern ProSiebenSat.1 betreibt<br />

mit „Epic Companies“ bereits einen<br />

Inkubator, „Project A“ heißt ein weiteres<br />

Programm, für das die Otto-Gruppe<br />

als Hauptgeldgeber fungiert. Und<br />

auch der Handelskonzern Rewe plant,<br />

in einen Brutkasten für Start-ups zu investieren,<br />

um sich im Bereich E-Commerce<br />

besser aufzustellen. Alle drei – natürlich<br />

– mit Standort <strong>Berlin</strong>.<br />

Großkonzerne als Inkubatoren<br />

Spätestens als vor kurzem bekannt<br />

wurde, dass sich nun auch Firmen wie<br />

Bosch und Daimler an einem <strong>Berlin</strong>er<br />

Programm zur Frühförderung von Unternehmen<br />

beteiligen, gelten Corporate-<br />

Inkubatoren auch für ausländische Beobachter<br />

als Zeichen für die zunehmende<br />

Reife der <strong>Berlin</strong>er Szene. Man habe jetzt<br />

endlich die Ressourcen und die globale<br />

Reichweite, wirkliche Innovationen<br />

in den Bereichen Vernetzung, Mobilität<br />

und Big Data voranzubringen, kommentiert<br />

Alex Facet, Geschäftsführer des<br />

gesponsorten Inkubators Startupbootcamp,<br />

die Entwickung.<br />

Denn Innovation galt bislang nur bedingt<br />

als Stärke der <strong>Berlin</strong>er Szene. <strong>Berlin</strong><br />

war vor allem dafür bekannt, schon<br />

erprobte Geschäftsmodelle zu kopieren<br />

und unter neuem Namen in die ganze<br />

Welt zu exportieren. Eine Praxis, die<br />

bis heute sehr gut funktioniert. Der 2008<br />

gegründete Online-Händler Zalando –<br />

mit rund 1000 Mitarbeitern und einem<br />

Jahresumsatz von bereits mehr als einer<br />

Mrd. Euro der wohl potenteste Akteur im<br />

Start-up-Ökosystem <strong>Berlin</strong>s – ist ein solcher<br />

Klon. Vorlage bot der US-Online-<br />

Händler Zappos, kopiert und optimiert<br />

für den europäischen Markt.<br />

Zalando ist ein Produkt der Firma Rocket<br />

Internet, geleitet von den Brüdern<br />

FOTOS: PA/DPA, TRADEMOB, STÜBER, AKTHAR, HUB:RAUM

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!